13. April 2019, 15:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Vom Armenhaus zum Geisterhaus: Wie viele Menschen hier ihr Leben ließen, ist nicht überliefert – doch immer wieder berichten Menschen, die im Rolling Hills Asylum im US-Bundesstaat New York eine Tour buchen, von übernatürlichen Erfahrungen.
Mal ehrlich: Die Liste angeblicher Geisterhäuser ist lang, doch in Wahrheit sind die meisten davon oft nicht mehr als ein Ort, an dem einst etwas Tragisches passierte – was findige Geschäftsleute natürlich dankbar ausnutzen, um mit dem angeblichen Spuk ordentlich Geld zu machen. Aber wie wäre es mit einem Geisterhaus, in dem nachweislich mehr als 1700 Menschen gestorben sind? Willkommen im Rolling Hills Asylum in East Bethany, das einst als Genesee County Poor House (Armenhaus) traurige Berühmtheit erlangte.
Denn viele Seelen, die bereits zu Lebzeit verloren waren, wohnten hier ab der Eröffnung im Jahre 1827: Obdachlose, Trinker, Geisteskranke, aber auch Witwen und Waisen, die in dieser Welt keine Menschen mehr hatten, die sich um sie kümmern konnten – so ist es auf der Seite „Haunted History Trail“ nachzulesen, einer Webseite, die sämtliche Spukhäuser im Staate New York dokumentiert. Wenn diese unglücklichen Menschen dann starben, wurden sie meist einfach auf dem Anstaltsgelände verscharrt, da es einfach niemanden gab, der sie vermisst und ordnungsgemäß beerdigt hätte.
Geisterhafte Erfahrungen
Von mindestens 1700 bekannten Fällen ist die Rede, dazu kämen noch zahllose weitere, die nicht einmal dokumentiert worden seien. Kein Wunder also, dass dieser Ort auf eine morbide Weise die Phantasie anregt: So kann man heute im Rolling Hills Asylum zahlreiche Gespenster-Jagden von unterschiedlicher Länge buchen, denn natürlich wird hier schon seit Längerem über paranormale Phänomene spekuliert. Auf Tripadvisor hat das angebliche Geisterhaus jedenfalls zahlreiche Bewertungen, in denen von Begegnungen übernatürlicher Art berichtet wird.
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So schreibt ein User: „Ich hatte zahlreiche Erfahrungen, habe zuschlagende Türen gehört, Schritte (…) und Schreie. Ein großer Schatten kam durch den Flur.“ Ein anderer ehemaliger Gast des Spukhauses meint: „Wer ein Fan des Paranormalen oder von Geistershows ist, (…) muss diesen Ort besuchen.“ Ein weiterer User berichtet: „Wir waren in der Küche, und plötzlich (…) hörten wir das Geheul einer Frau. Gruselig aber aufregend. Wenn ich all meinen Mut zusammen nehme, würde ich gerne auf eine nächtliche Geistertour zurück kommen. Ich denke, dort würde noch viel mehr passieren.“
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Harte Kritik an der Betreiberin
Einige Gäste scheinen sich allerdings mehr vor der Betreiberin des Hauses zu fürchten als vor Geistern, denn in nicht wenigen Kritiken beschweren sie sich über sie. „Die Besitzerin war sehr garstig, und auch der Tourguide nicht sehr nett“, so ein User. Ein anderer meint: „Ich hatte ein Missverständnis mit der Leiterin, und sie war unfreundlich und rücksichtslos.“ Noch ein anderer schreibt sogar: „Es ist völlig offensichtlich, dass Besucher sie als Belästigung empfinden. Ich bin ziemlich sicher, dass die Besitzer Insassen eines anderen Heims sind und diesen Ort mit ihrem Zuhause verwechseln.“
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Und auch die Preise für den Grusel-Spaß können einem durchaus schon mal einen Schauer über den Rücken jagen – so kostet eine achtstündige Tour für bis zu 10 Personen 675 Dollar (knapp 597 Euro), an Wochenenden sogar 1050 Dollar (ca 928 Euro). Wem das noch nicht genügt, für den hält der „Haunted History Trail“ in den 11 Regionen von New York insgesamt 90 Geisterhäuser bereit, darunter, Schlösser, Museen, Villen und Theater.