19. Mai 2014, 14:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Türkisblaues Wasser, so weit das Auge reicht: Über 1,3 Millionen Quadratkilometer – die doppelte Größe von Texas und dreimal so groß wie Deutschland – erstreckt sich der neue Meeres-Nationalpark „The Natural Park of the Coral Sea“ in Neukaledonien, der gerade erst eingeweiht wurde.
Er ist das größte neugeschaffene Meeresschutzgebiet der Welt und beherbergt eine ungeheure Artenvielfalt: „The Natural Park of the Coral Sea“ in Neukaledonien. In den kommenden drei Jahren soll der Meeres-Nationalpark, der jetzt eingeweiht wurde, in verschiedene Zonen unterteilt werden. Einige davon sollen auch für Touristen zugänglich sein. Dort kann man Aktivitäten wie Schnorcheln, Tauchen, Fischen und Schwimmen nachgehen. Doch weite Teile des Parks sollen geschützte Zonen bleiben, um die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten.
Ein fast unbekanntes Inselparadies
Geografisch befindet sich Neukaledonien („Nouvelle Calédonie“) ungefähr 3000 Kilometer östlich von Australien. Die Inselgruppe im südlichen Pazifik gehört zu Frankreich, auch die offizielle Amtssprache ist Französisch. Die Hauptinsel, La Grande Terre, ist erstreckt sich über eine Länge von 450 Kilometer und eine Breite von 50 Kilometer und wird der Länge nach durch die Gebirgskette La Chaine geteilt. Zwei imposante Berge, der Mont Panié (1628 Meter) im Norden und der Mont Humboldt (1618 Meter) im Süden, markieren die höchsten Punkte.
Die Ostküste der La Grande Terre ist ein exotisches Paradies mit üppiger Vegetation, grünen Tälern und wilden Wasserfällen. Die Westküste bietet kilometerlange, traumhaft schöne, weiße Sandstränden. Dazwischen liegen die Niaouli-Ebenen, ein fruchtbarer Landstrich, der für Viehzucht genutzt wird, sowie die karge Mondlandschaft im Grand Sud. Die kleineren Inseln Iles Loyauté mit der Hauptstadt Ouvea im Norden, Lifou und Tiga in der Mitte und die Iles des Pins im Süden vervollständigen die Inselgruppe.
Zweitgrößtes Korallenriff der Welt
Das Neukaledonische Barrieriff ist, nach dem berühmten Great Barrier Reef in Australien, das zweitgrößte Korallenriff der Welt. Es umgibt die Hauptinsel La Grande Terre sowie die kleineren, umliegenden Inseln. Seine Gesamtlänge beträgt etwa 1500 Kilometer. Insgesamt umschließt es eine Fläche von circa 24.000 Quadratkilometern. Innerhalb des Riffs ist das Meer durchschnittlich etwa 25 Meter tief.
Die Unesco hat die neukaledonischen Lagunen im Jahr 2008 als Weltnaturerbe ausgezeichnet. Besonders wurde darauf hingewiesen, dass es sich beim Neukaledonischen Barriereriff um die weltweit vielfältigsten Riffstrukturen handelt. Die Vielfalt der Korallenlandschaft sei „einzigartig“. 150 verschiedene Typen von Korallenriffen sind in der kaledonischen Lagune verzeichnet worden – weltweit gibt es 960 verzeichnete Typen.
Canyons, Krater, Salzkrusten… 9 einzigartige Naturwunder in Israel
Mitten im Pazifik Dieser paradiesische Inselstaat gehört zu Frankreich
Von Spanien bis Südpazifik Die 10 spektakulärsten Tauchspots der Welt
35 Meter hohe Baumfarne
Der Meeres-Nationalpark Neukaledoniens ist ein sprichwörtliches Paradies für die dort angesiedelte Tier- und Pflanzenwelt. Rund 4000 Krustentierarten, 1965 Fischarten, 2150 Weichtierarten und 454 Meerespflanzenarten finden sich in der imposanten Lagune, die zudem als beliebtes Brutgebiet für die vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten dient. Dugongs (Seeschweine), Buckelwale und eine große Anzahl von Seevögeln sind ebenfalls im Kaledonischen Barriereriff ansässig.
Die faszinierende Unterwasserwelt diente unter anderem als Kulisse für den Film „Unsere Ozeane“ des französischen Regisseurs Jaques Perrin. Die Vegetation an Land besteht unter anderem aus üppigen Mangrovenwäldern, Baumfarnen und den für die neukaledonische Savanne typischen Niaouli-Bäumen. Mehr als 3500 verschiedene Pflanzenarten sind dort heimisch. Bewundert werden kann die beeindruckende Pflanzenwelt unter anderem im „Parc des Grandes Fougéres“, dem Park der Riesenfarne in Sarraméa. Dort ragen die imposanten Baumfarne mit bis zu 35 Metern Höhe in den Himmel.