11. April 2014, 15:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einst wurde hier schwarzes Gestein abgebaut, heute bieten die Feengrotten Saalfeld ein buntes Naturschauspiel unter Tage. Zum 100. Jubiläum lädt die thüringische Stadt zu vielen Veranstaltungen rund um die farbenprächtigen Tropfsteine ein.
Wenn sich dünner Nebel über die unterirdischen Grottenseen legt, soll tatsächlich schon mal die ein oder andere Fee in Saalfeld gesichtet worden sein. Wie in einem Märchen fühlte man sich in den Feengrotten dort zuletzt zumindest bei den Dreharbeiten zum Film „Die kleine Meerjungfrau“, zu denen Schauspieler wie Ben Becker in die Tropfsteingrotten nahe dem Thüringer Schiefergebirge kamen. Nun feiert die Stadt Saalfeld das hundertjährige Jubiläum der Grotten, die zu den ältesten touristisch erschlossenen Schaubergwerken der Erde zählen.
Laut Franziska Schreyer vom Marketing der Feengrotten kamen die ersten der mittlerweile über 18 Millionen Gäste im Jahr 1914. Damals entschied sich der Besitzer, das frühere Bergwerk als Schaugrotte für Gäste zu öffnen.
Die farbenreichste Schaugrotte der Welt
Im Mittelalter bauten Bergarbeiter hier schwarzen Schiefer ab – heute leuchten die daraus entstandenen unterirdischen Hohlräume, Tropfsteine und Grottenseen in unzähligen Farbtönen. Das brachte Saalfeld vor gut zwei Jahrzehnten sogar einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde als „farbenreichste Schaugrotten der Welt“ ein.
Der sogenannte Märchendom mit dem Tropfsteingebilde Gralsburg ist der zentrale und prächtigste Teil der einstigen Alaunschiefergrube. Für das bunte Naturschauspiel unter Tage sorgen Mineralien und Eisen. Den Namen Feengrotten bekamen die Höhlen einer Sage nach, weil einige der Tropfsteine die Entdecker an Feenhaar erinnert haben sollen, sagt Schreyer. Ob es denn wirklich Feen in den Grotten gibt? „Es ist täglich eine Fee da“, verspricht die Marketingsprecherin – zumindest in der Hauptsaison.
Besucher entdecken die Grotten nun unter anderem bei der 90-minütigen Sonderführung „Entdeckertour 100 Jahre Feengrotten“. Ein Highlight des Jubiläumsjahres wird laut Schreyer die „Mystische Nacht im Feengrottenpark“ mit mittelalterlicher Musik und großem Feuerwerk am 31. Mai – und damit exakt ein Jahrhundert nach der Eröffnung. Eigens zum Jubiläum wurde im Saalfelder Brauhaus ein Festtagsbier gebraut. Auch eine Jubiläumsmedaille ließ man in Saalfeld prägen.
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Die Feengrotte als Hochzeitskulisse
Die Grotten sind in den vergangenen Jahren auch oberhalb der Erdoberfläche gewachsen. Neben Gasthaus, Grottenschenke, Heilstollen und einem Abenteuerwald gibt es seit 2011 das Erlebnismuseum Grottoneum, das in die Geheimnisse der Tropfsteine, der Mineralkunde und des Bergbaus einführt. Wer eine ausgefallene Location zum Heiraten sucht, kann sich das Ja-Wort in den Grotten geben. Vielleicht schleicht sich dann ja tatsächlich eine Fee mit auf das Hochzeits-Foto?