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Sie liegt an der legendären Route 66

Amboy – die Geisterstadt, die schon bei Ebay zum Verkauf stand

Amboy
Amboy ist eine der skurrilsten Geisterstädte der USA. Denn der Ort weigert sich beharrlich, endgültig zu sterben Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

18. Januar 2022, 8:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Vor fast 40 Jahren begann der Abstieg des kalifornischen Amboy zur Geisterstadt. Zwischendurch stand diese sogar bei Ebay zum Verkauf. Der jetzige Besitzer hat aber angekündigt, Amboy wieder auferstehen zu lassen. Das könnte sogar klappen, denn Hollywood liebt den Ort.

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Mitten im Nirgendwo der Mojave-Wüste in Kalifornien liegt, an der legendären Route 66, das kleine Amboy. Ein Ort, den man verpassen würde, wenn man nur einmal kurz blinzelt – und doch eine der skurrilsten Touristenattraktionen entlang der weltberühmten Panorama-Straße von Chicago nach Santa Monica. Denn Amboy ist eine Geisterstadt, die sich beharrlich weigert, endgültig zu sterben.

Laut der offiziellen Webseite des Ortes wurde Amboy im Jahre 1858 als Camp für Minenarbeiter gebaut. Erst 1883 erhielt es aber seinen heutigen Namen, denn der Ort wurde zu einem Halt an einer wichtigen Eisenbahnstrecke. Und so florierte Amboy einige Jahrzehnte lang auf unspektakuläre Weise. In den 1940er-Jahren lebten hier etwa 200 Einwohner, denen es an nichts fehlte. So gab es unter anderem 13 Geschäfte, zwei Cafés, ein Postamt, eine Schule und eine Kirche. Bis zum Niedergang sollte es noch einige Dekaden dauern.

Die Schnellstraße brachte den Untergang

Amboy
Wer der legendären Route 66 folgt, kommt an Amboy vorbei Foto: Getty Images

Dieser begann im Jahre 1984, als die Schnellstraße Interstate 40 fertig gestellt wurde. Diese machte nicht nur die Route 66 überflüssig, sondern führt auch nicht mehr an Amboy vorbei, wie „Atlas Obscura“ berichtet. Natürlich gab es aber auch in Amboy für junge Leute nicht viele Perspektiven, so gingen zum Beispiel die Schüler des Ortes trotz verschiedener Altersstufen in gemeinsame Klassen. Genau wie zahlreiche andere Orte entlang der Route 66 verfiel auch Amboy zusehends, während immer mehr Menschen von hier fort zogen.

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2003 machte der Ort dann noch einmal landesweit Schlagzeilen. Der Besitzer von Amboy hatte den mittlerweile zur Geisterstadt verkommenen Ort bei Ebay zum Verkauf angeboten. Der Zeitung „Huron Daily Tribune “ zufolge betrug der Listenpreis stolze 1,9 Millionen Dollar. Eine Summe, die niemand zahlen mochte, demnach lag das beste Gebot bei 995.000 Dollar. Zwei Jahre später fand Amboy dann aber doch noch einen vermeintlichen Retter.

Gerettet vom Schicksal

Amboy
In Amboy steht heute nicht mehr viel, aber dennoch kommen nach wie vor Touristen in den Ort

Denn im Jahr 2005 kaufte der Fast Food-Unternehmer Albert Okura laut der Zeitung „San Bernardino Sun“ die Geisterstadt für die Summe von 425.000 Dollar. Bereits damals kündigte er an, Amboy wieder auferstehen zu lassen. In einem Gespräch mit dem Blatt bezeichnete Okura es 2014 als „Schicksal“, dass er den Ort gekauft habe. Bereits seit den 1970-Jahren habe er davon geträumt, eine Stadt zu besitzen.

Der offiziellen Webseite von Amboy zufolge ist der Ort mittlerweile zumindest teilweise wieder belebt. So sind zum Beispiel die örtliche Tankstelle sowie das Postamt wieder in Betrieb, und in unbestimmter Zukunft soll auch ein Motel mit 20 Zimmern eröffnen. Und dann ist da noch ein Ort, der eigentlich allein dafür verantwortlich ist, dass nach Amboy bis heute Touristen kommen.

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Legendärer Drehort

Die Rede ist von „Roy’s Café“, das bereits Drehort zahlreicher Hollywood-Filme war. Der bekannteste Streifen, in dem die Lokalität eine Rolle spielt, dürfte wohl „Kalifornia“ sein. Brad Pitt mimt darin einen irren Killer. Und auch die Musikwelt liebt „Roy’s Café“, so drehten unter anderem Enrique Iglesias und die Band Queens of the Stone Age bereits hier. Nicht zuletzt war der Ort auch schon Schauplatz einiger Werbe-Drehs.

Heute ist das legendäre Café auch wieder für Besucher geöffnet, nachdem im November 2019 bereits feierlich neue Neonschilder eingeweiht worden waren. Albert Okuras Pläne gehen aber noch weiter. Er möchte Amboy auch wieder mit einer zuverlässigen Wasser- und Stromversorgung ausstatten. Und so sieht es fast so aus, als wäre der Ort, der bereits bei Ebay zum Verkauf stand, dem endgültigen Ruin wieder einmal von der Schippe gesprungen ist. Zumindest liest man auf der offiziellen Webseite des Ortes einen selbstbewussten und augenzwinkernden Slogan: „Amboy – Die Geisterstadt, die noch nicht tot ist“.

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Karte: Lage von Amboy

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