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Touristenmagnet

Carrières des Lumières – Frankreichs einzigartige Kunstinstallation in ehemaligen Steinbrüchen

Carrières des Lumiéres
Wo früher Kalkstein abgebaut wurde, befindet sich heute in Südfrankreich mit den Carrières des Lumières eine einzigartige Kunstinstallation Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

22. Oktober 2023, 5:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Süden Frankreichs befindet sich bei dem kleinen Ort Les Baux-de-Provence eines der wohl ungewöhnlichsten „Kunstmuseen“ der Welt. Denn in den Carrières des Lumières, ehemaligen Steinbrüchen, werden die Werke alter Meister, vielfach vergrößert, in einer einzigartigen Installation aus Licht und Klang gezeigt.

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In Frankreichs Süden liegt, etwa eine Autostunde von Marseille entfernt, der kleine Ort Les Baux-de-Provence. Berühmt ist er unter anderem für seine gut erhaltene mittelalterliche Architektur und seine Burg hoch oben auf einem Hügel über der Stadt. Heute ein bei Touristen sehr beliebtes, aber dennoch eher verschlafenes Nest, ist Les Baux-de-Provence vor allem für eines bekannt: als weltweit erster Fundort des gefragten Aluminium-Erzes Bauxit, welches nach Les Baux-de-Provence benannt ist. Doch seit 2012 gibt es hier auch eines der wohl ungewöhnlichsten „Kunstmuseen“ der Welt: die Carrières des Lumières.

Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „Steinbrüche des Lichts“, und in der Tat nutzte man den Ort lange Zeit, um hier den für die Region charakteristischen Kalkstein abzubauen. Dabei trotzte man dem Fels riesige unterirdische Hallen von atemberaubenden Dimensionen ab. Wer die Carrières des Lumières besucht, dürfte sich wohl unweigerlich an die Minen von Moria aus dem ersten „Herr der Ringe“-Film erinnert fühlen. Doch statt furchterregender Kreaturen findet man hier eine der schönsten und einzigartigsten Kunstinstallationen weltweit.

Weltbekannte Künstler

Carrières des Lumiéres
Die Carrières des Lumières zeigen seit 2012 die Werke weltberühmter Künstler Foto: Getty Images

Mittels hunderten von Projektoren werden laut der offiziellen touristischen Webseite von Les Baux-de-Provence auf einer Fläche von mehr als 7000 Quadratmetern die Werke weltbekannter alter Meister auf den Stein projiziert. Die Ausstellungen werden untermalt von stimmungsvoller Musik und schaffen in diesem Ambiente eine einmalige, dichte Atmosphäre. Seit ihrer Eröffnung 2012 haben die Carrières des Lumières bereits Ausstellungen zu van Gogh, Monet, Renoir, da Vinci, Michelangelo, Klimt und zahllosen anderen Künstlern von Weltrang gezeigt.

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Davon konnte man noch nichts ahnen, als der Ort im Jahr 1800 unter dem Namen Les Grands Fonds eröffnete. Es gab damals eine große Nachfrage nach Kalkstein, denn im Zuge immer rascherer industrieller Entwicklungen war der Bedarf an Baumaterial hoch. Der Steinbruch war zu dieser Zeit nachweislich nur einer von vielen in Les Baux-de-Provence, wie die offizielle Seite der Carrières des Lumières berichtet. Im Laufe der Jahrzehnte verringerte sich allerdings die Produktion zusehends, da modernere Materialien wie Stahl und Beton dem Kalkstein den Rang abliefen.

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Vom Steinbruch zum Ort der Kunst

1935 machten die heutigen Carrières des Lumières dann endgültig dicht. Daraufhin lag der Ort mehr als 20 Jahre in einem Dornröschenschlaf, bis ihn 1959 der Künstler und Regisseur Jean Cocteau wieder zum Leben erweckte. Er erkannte sofort das geradezu magische Potenzial in dem alten Steinbruch, um hier seinen Film „Das Testament des Orpheus“ zu drehen. Der Seite „France Today“ zufolge legte dann aber der Fotograf Albert Plécy den Grundstein für die heutigen Ausstellungen aus Licht und Klang. Er war der erste, der in dem ehemaligen Steinbruch mittels Projektoren Kunst an die meterhohen, glatten Wände warf.

Und diese ist hier nun regelmäßig zu bestaunen, seit die private Firma „Culturespaces“ 2012 die Carrières des Lumières übernahm. Aktuell laufen hier gleich mehrere Shows zu alten holländischen Meistern und dem moderneren Künstler Piet Mondrian. Bis zum 31.Oktober 2023 gibt es zudem noch eine „Tim und Struppi“-Installation für Freunde des Kult-Comics zu bewundern. Geöffnet sind die alten Steinbrüche momentan noch von 9.30 bis 19 Uhr, ab November 2023 dann von 10 bis 18 Uhr. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit und können der offiziellen Webseite entnommen werden.

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Der reguläre Eintrittspreis beträgt 14,50 Euro, reduziert 12 Euro. Alle Preise entnehmen Sie bitte ebenfalls der offiziellen Webseite. Die Carrières des Lumières sind eine solche Erfolgsgeschichte, dass es Ableger mittlerweile auch in Paris, New York und Jeju in Südkorea gibt. Und auch auf dem Portal Tripadvisor zeigen sich die User begeistert von den einzigartigen Steinbrüchen, was mehr als 7000 Bewertungen zeigen. „Phänomenal. Das war wirklich ehrfurchteinflößend“, schreibt einer. Ein zweiter meint: „Allein schon wegen der spektakulären Location einen Besuch wert.“ Ein dritter ergänzt schlicht: „Wunderschön und überwältigend.“

Themen Europa Frankreich
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