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Spektakuläres Gotteshaus

Der Tempel von Valadier – Italiens Heiligtum in einem Berg

Tempel von Valadier
In 700 Metern Höhe liegt der Tempel von Valadier in einer Höhle. Gebaut wurde er als Gotteshaus für Gläubige, doch schon lange davor nutzten die Menschen der Gegend die Grotte Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

13. Mai 2023, 14:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Nahe der italienischen Stadt Genga liegt in einer Höhle das wohl beeindruckendste Gotteshaus Italiens. Denn der Tempel von Valadier ist mitten in die Grotte gebaut und wird seit fast 200 Jahren von Gläubigen aus aller Welt besucht. Heute ist er auch ein beliebtes Ziel für Touristen.

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In der italienischen Region der Marken (Marche) befindet sich, unweit der Kleinstadt Genga, ein ganz besonderes Gotteshaus. Ungewöhnlich ist am Tempel von Valadier vor allem seine Lage, denn er befindet sich im Inneren einer Höhle. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, das kleine Refugium sei aus dem weichen Felsen selbst geschlagen worden, so duckt sich sein Dach unter die Decke der Grotte. Bekannt ist es auch unter dem italienischen Namen Tempio del Valadier oder als „Refugium Peccatorum“ – der Zufluchtsort der Sünder.

Dabei waren es zunächst ganz gewöhnliche Menschen, die die Frassassi-Höhlen für sich erschlossen, wo heute der Tempel von Valadier liegt. Das hatte einen ganz pragmatischen Grund: Im Falle eines feindlichen Angriffs zogen sich die Bewohner von Genga einfach in diese Fels-Verstecke zurück, wie die offizielle Webseite der Region berichtet. Dort waren sie sicher, so dass der Ort eigentlich schon seit dem 10. Jahrhundert ein Refugium war. Und vermutlich noch viel früher. Das legen Funde nahe, die zurück bis in die Bronzezeit reichen.

Symbol für die Auferstehung Jesu

Tempel von Valadier
Der Tempel von Valadier ist heute ob seiner einmaligen Lage auch ein Touristenmagnet Foto: Getty Images

1828 dann gab der wohl bekannteste Bürger von Genga, Papst Leo XII., den Bau des Tempels von Valadier in Auftrag. Benannt ist er laut der Reiseseite „Italy Villas“ nach dem Architekten Guiseppe Valadier, der das Gotteshaus dann schließlich errichtete. Für seine Vision eines Rückzugsortes baute er ein achteckiges Gebäude aus Travertin, den er aus einem Steinbruch oberhalb der Höhle bezog. Die acht Seiten des Tempels sollen die Auferstehung Jesu symbolisieren.

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Papst Leo XII war es auch, der den Tempel von Valadier als Ort dachte, an dem Christen um Vergebung für ihre Sünden beten könnten. Daher kommt letztendlich auch sein skurriler Beiname, denn genau das taten in der Folge dann auch zahllose Menschen aus der Gegend und aller Welt. Bis heute ist das Gotteshaus ein wichtiger Pilgerort in Italien, und ob seiner spektakulären Lage längst auch eine Touristenattraktion.

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Weitere Besuchermagneten

Dann Innere des Tempel von Valadier ist im Gegensatz zu einer „normalen“ italienischen Kirche sehr schlicht gehalten. Hier findet sich nur eine Madonnen-Figur mit Kind. Neben der Höhlen-Kirche befindet sich mit der Eremitage Santa Maria infra Saxa, deren Existenz bereits seit 1029 belegt ist, eine weitere kleine Sehenswürdigkeit des Ortes. Und auch die Frassassi-Höhlen selbst mit ihren bizarren Tropfstein-Formationen sind heute ein Besuchermagnet.

Auch auf dem Portal Tripadvisor zeigen sich die User begeistert vom Tempel von Valadier. „Ein einzigartiger und beeindruckender Ort“, schreibt einer. „Bilder werden diesem Ort nicht gerecht“, fügt ein zweiter hinzu. Ein dritter meint: „Wunderschön, und die Aussicht ist absolut beeindruckend.“ Zahlreiche User weisen aber auch auf einen steilen Anstieg zu dem Tempel hin. Er liegt auf etwa 700 Metern Höhe. Doch was früher Sünder auf sich genommen haben, um ihre Last abzuladen, schafft jeder mit einem reinen Gewissen und Abenteuerlust heute bestimmt ganz leicht.

Themen Europa Italien
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