14. Dezember 2023, 12:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nahe der Kleinstadt Corsham in der englischen Grafschaft Wiltshire befindet sich einer der geheimnisvollsten Orte Großbritanniens. Auch bekannt als „Englands Area 51“, wurde der Gebäudekomplex von Rudloe Manor nachweislich für UFO-Forschungen genutzt. Fans des Okkulten pilgern daher seit Jahren in Massen zu dem Ort, der offiziell im Jahr 2000 geschlossen wurde. Denn angeblich soll hier wahrhaft Unglaubliches versteckt worden sein.
In der englischen Grafschaft Wiltshire liegt nahe der kleinen Stadt Corsham ein Ort, der schon seit Jahrzehnten die Fantasie von Freunden des Übernatürlichen über die Maßen anregt. Auf den ersten Blick sieht es vielleicht aus wie ein verlassenes Herrenhaus, aber Rudloe Manor ist viel mehr als nur das. Denn das Gelände, auf dem der Gebäudekomplex steht, wurde jahrzehntelang von der Königlichen Luftwaffe als Stützpunkt genutzt. Auch heute noch für die Öffentlichkeit gesperrt, trägt es längst den Beinamen „Englands Area 51“ – denn angeblich sollen sich hier viele mysteriöse Dinge zugetragen haben.
Doch beginnen wir einmal mit dem, was man heute klar nachweisen kann. Demnach wurde Rudloe Manor laut „Daily Mail“ im Jahr 1941 vom Verteidigungsministerium erworben und zunächst als Stützpunkt für Operationen im Luftkrieg über England gegen Nazi-Deutschland genutzt. In den 1950er-Jahren baute man dann 30 Meter unter der Erde ein wahres Netz aus Räumen, Tunneln und Gängen unter das Gelände, das im Falle eines Atomangriffs bis zu 4000 Menschen hätte Schutz bieten können. Darunter war wohl auch ein Bunker, eigens eingerichtet für die Königsfamilie. Doch nebenbei wurden hier noch ganz andere Dinge „untersucht“.
Angebliche UFO-Sichtungen und -Abstürze
Denn wie Akten belegen, die das Britische Verteidigungsministerium 2007 freigeben musste, war Rudloe Manor lange Jahre auch Hauptstützpunkt für die britische UFO-Forschung. Fans des Extraterrestrischen behaupten sogar, hier habe die Royal Air Force ein über Wales abgeschossenes Raumschiff versteckt gehalten. Das Ereignis, laut „Daily Star“ heute auch bekannt als „Berwyn Mountain Zwischenfall“, soll sich demnach 1974 abgespielt haben. So wollen Zeugen gesehen haben, wie Soldaten das Wrack eines mutmaßlichen UFOs einsammelten, um dessen Überreste ebenso mutmaßlich nach Rudloe Manor zu verbringen.
Auch interessant: Was steckt hinter der UFO-Legende um die Dulce Base?
In einem anderen legendären Szenario kam es am 26. Dezember 1980 zum sogenannten „Rendlesham Forest Zwischenfall“. Drei auf der Luftwaffenbasis Woolbridge stationierte US-Soldaten behaupteten dabei unisono, sie hätten ein dreieckiges Raumschiff in dem Wald landen sehen. Zur Legende trug dann die Tatsache bei, dass die Geheimdienstpapiere um den Vorfall auf unerklärliche Weise verschwanden, wie „Daily Mail“ schreibt. Demnach hätte die Regierung derartige Begebenheiten lange vertuscht, um eine Massenpanik in der Bevölkerung zu verhindern. Der legendäre Premier Winston Churchill selbst soll angeordnet haben, entsprechende „Beweise“ für mindestens 50 Jahre unter Verschluss zu halten.
Mysteriös Satellitenfoto zeigt angeblich die geheimen Ufo-Hangars der Area 51
Angebliche US-Geheimbasis Was steckt hinter der Ufo-Legende um die Dulce Base in New Mexiko?
Was ist ihr Ziel? „Janet“ – die geheimnisvollste Airline der Welt
Der Hype hält an
Die Gerüchte um Rudloe Manor haben solche Heimlichtuerei natürlich noch befeuert. Zumal das Gelände auch heute noch stark bewacht wird, und mit Stacheldraht umzäunt ist. Und das 23 Jahre, nachdem es offiziell aufgegeben wurde. Einheimische beschweren sich seitdem immer wieder über Einbrüche in den Komplex. Dahinter stecken mutmaßlich Fans des Übernatürlichen. Unter dem Suchbegriff „Rudloe Manor“ finden sich auf Youtube zahlreiche Videos, die alle mit dem Alien-Hype Klicks abgreifen wollen. Doch auch der eher seriöse „Sky History Channel“ hat dem geheimnisvollen Gebäude bereits eine ganze Sendung gewidmet.
Demnach glauben offenbar nicht wenige, dass auf Rudloe Manor auch heute noch geheime Akten zu außerirdischen Phänomenen versteckt seien. Ihr Verdacht wird dadurch genährt, dass das britische Verteidigungsministerium jahrzehntelang abstritt, dass das Thema angeblicher UFO-Sichtungen die englische Politik zumindest in den 1950er-Jahren wohl auf wöchentlicher Basis beschäftigt haben könnte, wie „Daily Mail“ berichtet. Erst 2007 gab man dann öffentlich zu, was auf Rudloe Manor wohl (auch) wirklich passierte.
Auch interessant: Pentagon-Mitarbeiter verrät, wo die meisten UFOs gesichtet werden
All diese Spekulationen haben dem Gelände den eher zweifelhaften Ruf als „Englands Area 51“ eingetragen. Laut „Daily Mail“ gehört es aber bereits schon seit 2001 nicht mehr dem britischen Verteidigungsministerium, welches es wohl damals, zumindest offiziell, für 1,5 Millionen Pfund (gut 1,7 Millionen Euro) verkaufte. Dennoch reißen die Gerüchte um Rudloe Manor bis heute nicht ab. Das beweisen auch zahlreiche Artikel, die alle 2023 erschienen. Denn solange es ein Interesse an geheimnisvollen Orten gibt, wird es auch immer Menschen geben, die wissen, wie man daraus Profit schlägt.