14. September 2016, 16:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
„Verdrehte Welt“, so lautet das Motto eines Hauses in Baden-Württemberg, über das mittlerweile sogar international berichtet wird. Gebaut haben es zwei Freunde, die sich damit einen seltsamen Traum erfüllten. Das verrückte, aber liebevoll gestaltete Haus kann natürlich auch besichtigt werden. Wo und wann, und wie die Freunde auf die skurrile Idee kamen.
Mitten in Deutschland, in der kleinen Stadt Wertheim, steht die Welt buchstäblich Kopf. In dem 25.000-Einwohner-Ort haben zwei Freunde ein Haus gebaut – bei dem das Dach eigentlich das Erdgeschoss ist, und das Erdgeschoss das Dach. Komisch? Ja! Toppels verdrehte Welt nennt sich die skurrile Attraktion denn auch, über die mittlerweile sogar in Australien berichtet wird.
Die verdrehte Idee hatte Andreas Haken, einer der Gründer des verrückten Hauses, zum ersten Mal mit sechs Jahren. Er habe es sich ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn man die Welt mal verkehrt herum erleben könnte. Haken wollte herausfinden, wie es sich anfühlt, an der Decke zu laufen und der Schwerkraft einen Streich zu spielen. 22 Jahre später beschließt Andreas, mit seinem Freund Burkhard die Kindheitsfantasie in die Realität umzusetzen.
Als sie 2015 den geeigneten Ort für ihr verrücktes Projekt gefunden hatten, ging das große Bauen los. Nach neun Monate, 40.000 Arbeitsstunden und mithilfe von 30 involvierten Handwerkern und Ingenieuren war das verdrehte Haus gebaut. Den Bau begann man aber richtig herum. Zunächst wurde das wie jedes andere Haus auch errichtet – Dach oben, Boden unten. Ernst nach der Fertigstellung wurde es, mithilfe von zwei Kränen, auf den Kopf gestellt.
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Objekte wurden umgebaut, um der Schwerkraft standzuhalten
Mehr als 200 Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires hängen kopfüber in Toppels verdrehter Welt. Dies umzusetzen war gar nicht so einfach. Viele Gegenstände mussten mit speziellen Magnetschrauben befestigt und teilweise angepasst werden.
Das Erlebnishaus – wirklich wohnen tut hier natürlich keiner – hat neun verdrehte Zimmer, die aus insgesamt 30.000 Schrauben und 50 Tonnen Holz erschaffen wurden. Während der Tour durch die verschiedenen Räume bieten sich allerhand Möglichkeiten für Schnappschüsse. Man kann so tun, als würde man seinen Kopf ins Klo stecken oder eine Couch mit einem Arm tragen. Man muss das Foto am Ende lediglich um 180 Grad drehen – und schon ist der Verkehrte-Welt-Effekt perfekt.
Eröffnet wurde das Toppels-Haus zwar erst im März, verzeichnet aber schon etwa 45.000 Besucher. Ein Drittel kämen aus den verschiedensten Orten der Welt, wie Haken TRAVELBOOK verrät. Gerade Kinder seien von der bunt verdrehten Welt fasziniert und wollten das verkehrte Haus gar nicht mehr verlassen.
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Nicht nur ein verdrehtes Haus, auch ein verrücktes Café
Neben dem Toppels-Haus haben Andreas und Burkhard ein kleines Café hingesetzt. Drin ist natürlich auch fast alles verdreht. Bei einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen können die Gäste die Eindrücke, die sie im Haus gesammelt haben, auf sich wirken lassen. Vorausgesetzt, sie können die verkehrte Karte lesen.
Der Name des Hauses geht übrigens auf das englische Wort „topple“ zurück, was umfallen/kippen/stürzen bedeutet. Die Gründer Burkhard und Andreas fanden, dass der Name nicht nur inhaltlich, sondern auch vom Klang her super zum Haus passte – und erfanden gleich die fiktive Toppels-Familie, die auf der Website immer wieder zu finden ist.
Das abgedrehte Haus hat 365 Tage im Jahr von 9 bis 19 Uhr geöffnet. Kinder zahlen 3,50 Euro Eintritt und Erwachsene 4,50 Euro. Bewertungen und Anfahrt gibt es bei Tripadvisor, hier weitere Eindrücke:
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