
9. April 2025, 17:27 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Salzburger Schutzhütte Zittelhaus auf dem Hohen Sonnenblick sucht derzeit Bewerber für die Stelle des Wirtes. Doch was zunächst nach einem Traumjob in einzigartiger Umgebung klingen mag, hat dennoch einige Haken.
Ein Arbeitsplatz auf 3106 Metern Höhe klingt für Sie nach Spannung und Abenteuer? Dann wären Sie vielleicht ein geeigneter Pächter für die Salzburger Schutzhütte Zittelhaus. Doch das Leben in solch schwindelerregenden Höhen bringt nicht nur beeindruckende Schönheit mit sich, sondern auch gewisse Anforderungen an den Beruf.
Übersicht
Zittelhaus auf dem Hohen Sonnenblick sucht neuen Hüttenwirt
Die Schutzhütte Zittelhaus ist definitiv ein „einzigartiger Platz“, sagte Christian Gerstgraser, der Vorsitzende der Sektion Rauris des Österreichischen Alpenvereins, der Zeitung „heute“. Und er muss es ja wissen, war er schließlich selbst mal Hüttenwirt im Hinterhaus auf dem Hohen Sonnenblick. Doch seit der Vertrag des bisherigen Wirtes abgelaufen ist und dieser sich aus privaten Gründen zurückgezogen hat, wurde immer noch kein Nachfolger gefunden. Damit hatte man nicht gerechnet, denn bisher seien die Hütten immer sehr leicht zu vermitteln gewesen.
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Job im Zittelhaus bringt mehrere Haken mit sich
Dass bisher noch niemand für den Job gefunden wurde, könnte unter anderem an den Anforderungen liegen, die man erfüllen muss. Zum einen sei laut Gerstgraser Bergsteigerfahrung eine „zwingende Bedingung“ – bei einer Lage von 3106 Metern Höhe auf einem relativ steilen Berg nicht gerade verwunderlich. Es gäbe zwar eine moderne Kabinenbahn, diese könne mitunter aber wetterbedingt für mehrere Tage ausfallen. Zusätzlich müsse man jedoch auch noch weitere Fähigkeiten vorweisen, unter anderem als Koch und Kellner. Vor allem klassische Hüttengerichte wie Kaiserschmarren oder Käsespätzle sollte man zubereiten können. Hinzu käme, dass man in den Zimmern und Matratzenlagern für Ordnung sorgen müsse – immerhin verfüge das Zittelhaus über 80 Schlafplätze.

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Für viele ist es zu öde – oder zu gefährlich
Einige Bewerbungen habe es bereits gegeben – jedoch auch stets Argumente, wegen derer sich die Bewerber schlussendlich doch dagegen entschieden hätten. Bei einem Paar sei es der Frau zu öde gewesen, für andere potenzielle Kandidaten sei die Saison zu kurz, so Gerstgraser. Diese beschränke sich nämlich auf drei Monate (Ende Juni bis Ende September). Davor sei der Betrieb lediglich bei gutem Wetter möglich. Gerstgraser selbst habe seinen Job im Zillerhaus damals aufgegeben, als er und seine Frau ein Kind bekamen. Für diese sei es auf 3106 Metern Höhe definitiv zu gefährlich.
Derzeit wolle man laut „heute“ noch etwa einen Monat abwarten, bevor der Alpenverein einschreiten und einen Koch sowie Kellner anstellen müsse. Interessenten sind also dazu angehalten, sich spätestens in den nächsten vier Wochen zu bewerben.