15. April 2015, 15:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit den 40ern feiern die Amis in Florida ihre legendären Spring-Break-Partys, nun erwägen örtliche Behörden, dem wilden Treiben der Studenten ein Ende zu bereiten. Grund: Die Partys werden zum Sicherheitsproblem, Gewalt und Drogenkonsum nehmen überhand.
Bay County in Florida hat am Dienstag einen entscheidenden Schritt unternommen, die traditionellen Spring-Break-Partys unter Kontrolle zu bekommen: Die Behörden haben einer Erhöhung der finanziellen Mittel für die Sicherheit zugestimmt. Zuletzt war die Kriminalität alarmierend gestiegen.
Unter anderem wurden vor wenigen Wochen auf einer Spring-Break-Hausparty in den frühen Morgenstunden in Panama City Beach sieben Menschen angeschossen. Bei der Beschlagnahmung eines Handys wurden die Behörden auf einen anderen Vorfall aus dem Jahre 2014 aufmerksam, bei dem eine bewusstlose 19-Jährige von mehreren Studenten an einem öffentlichen Strand vergewaltigt wurde – am helllichten Tage inmitten der feiernden Menge.
Insgesamt zeigt die bisherige Statistik, dass Gewalttaten während des Spring Breaks zunehmen: So stieg die Zahl der Festnahmen von 324 im Vorjahr auf mittlerweile 1091 (Stand 05. April). Bewaffnete Überfälle im Zusammenhang mit den Feiern stiegen von drei auf 18 und sexuelle Übergriffe von sechs auf elf.
Bislang legen die Behörden den Partygängern zwar nur Ketten an – dazu gehören ein zeitweises Alkoholverbot an Stränden, eine Sperrstunde für Bars ab 2 Uhr früh –, doch es werden nun auch Rufe nach einem kompletten Verbot laut. Der Bürgermeister von Panama City, Gayle Oberst, schließt dies explizit nicht aus: „Wir werden tun, was auch immer nötig ist, um den Spring Break unter Kontrolle zu bekommen“, zitiert ihn der US-Sender CBS.
Florida ist damit allerdings nicht das einzige Land, das versucht, Touristen im Zaum zu halten: Mallorcas Hauptstadt Palma setzte 2014 ein Verbot von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und Musik an Stränden durch. Magaluf folgte diesem Beispiel im März dieses Jahres. Auch in Thailand, wo die Militärjunta seit dem Putsch im Mai 2014 eine Art Säuberungskampagne an den Stränden durchgeführt hat, setzt man auf man gesitteten Tourismus. Auf der beliebten Insel Koh Phangan etwa sind seit Kurzem alle Partys untersagt. Ausnahme: die berühmte Full-Moon-Party.
In Florida könnte der „Tourism Council“ bereits im kommenden Monat ein permanentes Verbot von Alkohol an Stränden verhängen. Offenbar hofft man, dass die Spring Breaker ihre Partys zukünftig an einen anderen Ort verlegen.