8. Februar 2016, 17:43 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Als 2007 der Grand Canyon Skywalk gebaut wurde, galt er sofort als Attraktion. Doch Nervenkitzel auf spektakulären Aussichtsplattformen gibt es nicht nur in der Ferne, auch in den Alpen gibt es zahlreiche Konstruktionen, die für Nervenkitzel sorgen. Hier eine Auswahl.
AlpspiX, Wettersteingebirge
Wie ein X ragen auf dem Osterfelderkopf am Fuße der Alpspitze oberhalb der Bergstation der Alpspitzbahn die freischwebenden Arme des Skywalks ins 1000 Meter tiefer gelegene Höllental hinein. Die Plattform bietet uneingeschränkten Weit- und Tiefblick auf die Zugspitze, Waxensteine und die Alpspitz-Nordwand.
120.000 Gäste pro Sommer zählt die Bayerische Zugspitzbahn. „Und man kann davon ausgehen, dass jeder, der hochfährt, auch auf den AlpspiX geht oder zumindest hinläuft“, sagt Marketingmanager Johannes Burkart. Bei der Bauplanung 2008 habe man sich die Frage gestellt: „Wie können wir unser Gebiet attraktiver machen?“ So soll der Skywalk eine Sehenswürdigkeit auch für nicht so bergaffine Menschen sein.
5 Fingers, Dachsteingebirge
Vor allem in Österreichs Bergen sind heute Bühnen aus Glas und Stahl in den Fels geschraubt, die den Blick vorbei an den eigenen Füßen in die Tiefe erlauben. Eine der spektakulärsten greift am 2108 Meter hohen Krippenstein im Dachstein-Massiv wie eine Hand in den Abgrund. Auf den 5 Fingers lässt sich der Kick selbst dosieren. Die Stege ragen bis zu acht Meter über die Bruchkante hinaus und bieten eine tolle Aussicht auf den Hallstätter See. Der Boden eines Fingers besteht aus Glas und gibt den Blick frei auf den 400 Meter tiefer liegenden Ort Krippenbrunn. Auf einem Finger können sich die Besucher für ein Erinnerungsbild in einen Bilderrahmen stellen.
Dachstein-Hängebrücke, Dachsteingebirge
Schon die Hängebrücke selbst, höchstgelegene ihrer Art in Österreich, mag nicht jeder betreten – selbst wenn der Blick auf die schroffen Felsen des Dachstein-Massivs und die Aussicht über die höchsten Berggipfel Österreichs noch so schön sind.
Für Adrenalinfreaks hat man aber noch zusätzlich die „Treppe ins Nichts“ angedockt: 14 Stufen führen hinab auf eine kleine gläserne Plattform, auf der gerade mal zwei Personen Platz finden. Sie schweben 400 Meter über dem Fels.
Triassic Park Waidring, Chiemgauer Alpen
Wie die Äste einer Koralle zieht sich der bunte Bodenbelag über den Skywalk. Wer sich traut, verlässt ihn und spaziert über den Gitterrost oder auf der großen begehbaren Glasfläche. Die drei verschiedenen Materialien sollen in 1600 Metern Höhe dafür sorgen, dass auch nicht schwindelfreie Personen den Schritt auf die Plattform wagen. Sie liegt 70 Meter freischwebend über dem Grund.
Skywalk Kölnbreinsperre, Oberkärnten
Wie ein Fensterputzerkorb hängt dieser Skywalk an der höchsten Staumauer Österreichs. Unter der filigranen Plattform aus Metall und Glas kommt 200 Meter nur Luft. Terrassenförmig angelegte Sitzstufen laden ein, auch nach vorn auf die umliegende Bergwelt der Hohen Tauern und das Maltatal zu schauen. Die Attraktion liegt am Ende der bei Motorradfahrern beliebten Malta-Hochalmstraße.
Top of Tyrol, Stubaier Alpen
Einen Rundumblick auf die Stubaier Alpen, die Dolomiten und zum Ortler ermöglicht bei gutem Wetter die Panoramaplattform Top of Tyrol. Sie liegt am Grat des Großen Isidor auf 3210 Metern im Stubaital. Der Steg aus Stahl und Holz ragt neun Meter über die Felskante hinaus. Zu diesem exponierten Aussichtspunkt führt die Panorama-Gondelbahn Schaufeljoch. Von der Bergstation in 3170 Metern aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß.
Skyline Walk am Schilthorn, Berner Oberland
Auch die Schweizer haben Skywalks. Im August 2014 öffnete der Skyline Walk am Schilthorn als Verlängerung der Birg-Terrasse. Das Bistro auf 2677 Metern bietet eine großartige Sicht auf die hochalpine Bergwelt mit Eiger, Mönch und Jungfrau – und durch den transparenten Boden mit vier Zentimeter dicken Glasplatten nun auch einen aufregenden Blick 200 Meter in die Tiefe. Noch mehr Thrill gewünscht? Ein Felsensteg von der Terrasse hinab in die senkrechten Wände des Felsmassivs ist für das Jahr 2016 geplant.
Hot Spot Gemmi, Wallis
Die trapezförmige Stahlkonstruktion mit Gitterrostboden ragt auf 2350 Metern Höhe am Gemmipass rund zehn Meter über die Felswand hinaus. 250 Meter würde man hier von der Aussichtsplattform in die Tiefe fallen. Beste Aussicht gibt es auf den 900 Meter tiefer gelegenen Thermalbadeort Leukerbad. Die 20 Quadratmeter große Empore bietet Platz für mehr als ein Dutzend Besucher.
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Thun’scher Gucker, Südtirol
Am östlichen Stadtrand von Meran liegen die botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff am Hang. Bekannt sind sie für ihre Pflanzen – und seit 2005 auch für den Thun’schen Gucker, der nach dem Südtiroler Architekten Matteo Thun benannt wurde. Die Besucher spazieren über flache Stufen nach oben Richtung Himmel und schauen durch ein überdimensionales Fernglas über die Gärten in den Meraner Talkessel.
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Pas dans leVide, Mont-Blanc-Massiv
Am Aiguille du Midi ist er möglich – der «Schritt ins Leere», wie der Aussichtswürfel dort benannt ist. Unter der auf 3842 Meter Höhe installierten Glaskabine klafft ein mehr als 1000 Meter tiefer Abgrund. Der Boden des Würfels ist natürlich aus Glas. Hoch kommen Besucher in knapp 20 Minuten mit der Seilbahn ab Chamonix. Der Nervenkitzel schließt das Panorama der französischen, schweizerischen und italienischen Alpen ein.