10. März 2023, 6:17 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bei den beliebtesten Radfernwegen deutscher Fahrradtouristen sind zwei alte Bekannte ganz vorn. Und: Immer mehr reisen im Zug an. Viele klagen hier aber über Probleme in Sachen Angebot und Komfort.
Der Weser-Radweg bleibt der beliebteste Radfernweg Deutschlands. Der Elberadweg landet wie im Vorjahr auf Rang zwei. Neu auf dem Podium ist der Ostseeküstenradweg, der einen Platz gutmacht und den Donauradweg im Beliebtheitsranking um die beliebtesten Radfernwege in Deutschland auf den vierten Rang verdrängt. Die Top fünf komplettiert der Main-Radweg.
Das ist ein Ergebnis der aktuellen Radreiseanalyse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Sie wurde am Donnerstag vorgestellt.
Die Zahl der Radreisenden hat laut Analyse 2022 wieder zugenommen. Rund 4,6 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr eine Radreise unternommen, also einen Trip mit mindestens drei Übernachtungen, bei dem Fahrradfahren im Vordergrund steht. 2021 waren es 3,9 Millionen Menschen. Das Vor-Corona-Niveau wurde jedoch noch nicht erreicht: 2019 lag die Zahl bei 5,4 Millionen Radreisenden.
Gut sieben von zehn Radreisenden (71,5 Prozent) fuhren eine Radroute mit wechselnden Unterkünften, etwas weniger als drei von zehn (28,5 Prozent) erkundeten eine Region von einer festen Bleibe aus. Im Schnitt buchten Radreisende 2022 7,4 Übernachtungen.
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Mehr Anreisen mit der Bahn – aber Kritik an Angebot
Was zugenommen hat, ist die Anreise zu den Radfernwegen mit der Bahn: 37 Prozent der Radreisenden gaben an, im Zug angereist zu sein (2021: 33 Prozent). Dafür sank die Zahl der Autoanreisen im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte von 41 auf rund 35 Prozent.
Beim Ausbau fahrradfreundlicher Angebote in Zügen sieht ADFC-Tourismusvorstand Christian Tänzler noch „Luft nach oben“. Von den Befragten wurden vor allem zu geringe Kapazitäten zur Mitnahme von Rädern, fahrradunfreundliche Bahnhöfe und nicht komfortable Stellplätze in den Zügen als Kritikpunkte angeführt.
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Radreisen im Ausland legen zu
Die Mehrheit der Radreisenden (62 Prozent) war 2022 in Deutschland unterwegs, doch der Anteil der Auslandstrips ist von 22 auf nun 38 Prozent stark gestiegen und damit auch über dem Niveau vor der Pandemie. 2019 lag der Anteil bei einem Drittel (33 Prozent).
Italien lag im vergangenen Jahr als ausländisches Radreiseziel ganz vorn, gefolgt von Österreich und Frankreich.
Die aktuelle Radreise-Analyse basiert laut ADFC auf einer repräsentativen Online-Befragung von rund 12.500 Menschen von November 2022 bis Januar 2023. Seit 1999 analysiert der Fahrrad-Club jährlich mit einer bundesweiten Erhebung die Entwicklung des Fahrradtourismus in Deutschland.