13. Juni 2020, 7:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einer der schönsten Radwege durch den Brandenburger Spreewald ist der Gurkenradweg. Seinen Namen verdankt er den in beliebten Spreewaldgurken. Doch abgesehen von Gurkenfeldern gibt es am Wegesrand noch weitaus mehr zu entdecken.
Der 260 Kilometer lange Gurkenradweg führt in einer langen Acht durch den Spreewald und ist ideal in fünf bis sechs Etappen befahrbar. Der Weg verläuft größtenteils durch das Biosphärenreservat Spreewald und auch durch bekannte Spreewald-Orte wie Lübben und Lübbenau, Burg und Cottbus.
Bei einer Tour auf dem Gurkenradweg kann man nicht nur Gurkenfelder entdecken, sondern auch viele Details zur Geschichte und zum Leben im Spreewald erfahren. Die Strecke verläuft entlang unzähliger Wasserarme, die sich durch Wiesen, Wälder und Dörfer im wildromantischen Spreewald schlängeln. Natürlich kann man die Radtour jederzeit unterbrechen und mit den Spreewaldkähnen das Biosphärenresrevat durchfahren.
Der Gurkenradweg ist gut ausgebaut und meist eben, der Belag besteht überwiegend aus Asphalt und befestigtem Kies. An wenigen Stellen fährt man auf Feldwegen, Platten- und Schotterstraßen. Auch Straßen (mäßig bis stark befahren) sind dabei.
Vorbei an Wasserstraßen und Bauerngärten
An vielen Orten wie beispielsweise in Lübben, Lübbenau und Burg starten traditionelle Kahnfahrten durch das Wasserlabyrinth. Die zahlreichen kleinen Inselgehöfte sind in dem „ländlichen Venedig“ durch kleine und große Wasserstraßen miteinander verbunden. In dessen 200 Jahre alten Häusern werden Brauchtum und Handwerkskünste vergangener Zeiten wieder lebendig, wie beispielsweise im Museumsdorf Lehde. Das kleine Lagunendorf steht mit seinen rund 200 Jahre alten Blockhausbauten und den vor allem im Sommer üppig blühenden Bauerngärten komplett unter Denkmalschutz.
Besuch im Freilandmuseum Lehde
Unbedingt besuchen sollte man in Lehde auch das Freilandmuseum mit drei altwendischen Hofanlagen sowie das Bauernhaus- und Gurkenmuseum. Als Radfahrer muss man allerdings die Räder immer wieder über die Brücken (im Spreewald „Bänke“ genannt) tragen. Die Kanäle des Spreewaldes dienen jedoch nicht allein dem Vergnügen der Besucher. Die Dorfbewohner im Zentrum des Spreewaldes nutzen die Wasserstraßen auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Wunderschön sind auch die vielen Ausblicke auf dem Gurkenradweg. Beim Radeln lassen sich zahlreiche Tiere wie Weißstörche, Kraniche und Seeadler beobachten.
Stopp an der Slawenburg Raddusch und in Burg
Eine der schönsten Etappen ist die Gegend um Lübbenau Richtung Leipe und zur Slawenburg Raddusch, in der man viel über die Geschichte der Lausitz erfährt. Leipe erreicht man auf einem vier Kilometer langen Weg, der an riesigen Gurkenfeldern vorbeiführt. Aber auch Burg mit seinem Arznei- und Gewürzpflanzengarten und dem Weißstorchzentrum ist sehenswert. Von Burg kann man, allerdings meist entlang der Landstraße, nach Straupitz fahren. Der Ort hat gleich zwei Sehenswürdigkeiten zu bieten: die in Europa einmalige Dreifachmühle, die Mahl-, Öl- und Sägemühle in einem ist, sowie die von Karl Friedrich Schinkel erbaute Kirche mit den 40 Meter hohen, quadratischen Türmen.
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Was den Spreewald so besonders macht, sind auch die Feste und Traditionen. Immer wieder sieht man Spreewälder mit prächtigen Trachten. Und gefeiert wird viel in der Region. Wer zwischen Frühling und Herbst auf dem Gurkenradweg fährt, hat gute Chancen, irgendwo ein Fest zu erleben.
(Text: Dieter Weirauch)