5. Mai 2020, 6:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Rund 4370 Kilometer Küstenweg – das verspricht der England Coast Path, der womöglich noch dieses Jahr zum ersten Mal die gesamte englische Küste für Wanderer erschließen wird. Damit wird er der längste Küsten-Wanderweg der Welt sein.
Freunde von Fernwanderwegen dürften schon bald ein neues Extremziel mehr auf ihrer Wunschliste haben – denn noch in diesem Jahr könnte es zum ersten Mal möglich werden, England zu Fuß auf einem Küstenweg, dem sogenannten England Coast Path, komplett zu umrunden. Die Strecke führt dann vom Norden des Landes auf rund 4370 Kilometern in 67 Etappen in den Süden und ist insgesamt in vier Abschnitte unterteilt.
Das Besondere: Erstmals werden laut „Telegraph” auch Küstenabschnitte frei zugänglich sein, die man bislang nicht betreten konnte oder durfte. Insgesamt führt der Weg größtenteils durch unberührte Küsten-Natur, entlang meist eher kleiner Orte. Wie das „British Travel Journal” berichtet, soll zu Feier der Fertigstellung des Weges 2021 das „Jahr der englischen Küste” ausgerufen werden.
Zehn Jahre Planungszeit
„Wir glauben, dass der neue England Coast Path […] es den Besuchern ermöglicht, sich persönliche Erinnerungen zu schaffen und sich auf die Natur an der Küste einzulassen”, so Samantha Richardson, Direktorin der National Coastal Tourism Academy, zu der Seite. Auf der Webseite der britischen Regierung kann man sehen, wie der Küsten-Wanderweg und seine einzelnen Abschnitte aussehen werden.
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Die Planung des Wanderwegs dauert bereits zehn Jahre. Damit Wanderer an allen Abschnitten der Küste adäquate Wege vorfinden, wurden laut „Telegraph” zahlreiche neue Strecken geschaffen, bzw. bereits bestehende verbunden oder erweitert. Daran waren auch zahlreiche Freiwillige des britischen Wander-Verbandes „Ramblers” beteiligt, der mit der Vision für einen geschlossenen Küstenweg das Projekt auch überhaupt erst angestoßen hatte.
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Schub für den Tourismus
Vom England Coast Path verspricht man sich bei der Organisation vor allem einen Schub für den regionalen Tourismus und eine bessere Vernetzung der Gemeinden entlang des Weges, sowohl untereinander als auch mit den Besuchern. Möglich wurde das Projekt durch den bereits 2009 verabschiedeten „Marine and Coastal Access Act”, der unter anderem das Betreten der gesamten Küste durch Wanderer möglich macht.
Da einige der Abschnitte aber durch besonders sensible Natur führen werden, ist dort ausschließlich die Fortbewegung zu Fuß oder auf Pferderücken gestattet, auf manchen auch mit dem Fahrrad. Wanderer dürfen aber ihre Hunde mitnehmen und können entlang des Weges entweder in ausgewählten Unterkünften übernachten oder auch an ausgeschilderten Orten campen. Wer jetzt schon einmal zumindest am Bildschirm von einer Tour entlang Englands Küste träumen möchte, kann sich zudem hier eine Karte im GPX-Format erstellen und herunterladen.