Markiert ist der durch abwechslungsreiche Landschaften und auf landschaftlich reizvolle Teilstrecken führende Lutherweg mit einem grünen „L“ auf weißem Grund. Besonders reizvoll: Teilstrecken des Lutherweges führen über den berühmten Kammweg Rennsteig.
Und fast in jedem Ort lassen sich die Spuren des Reformators entdecken: In Schmalkalden legte er 1530 seine Glaubensgrundsätze vor, in Eisenach lebte der junge Martin Luther im heutigen Lutherhaus bei Familie Cotta und war in der nahen Georgenkirche Kurrendesänger. Auf der Wartburg oberhalb von Eisenach übersetzte Luther das Neue Testament ins Deutsche, in Erfurt lebte er für sieben Jahre im Augustinerkloster und in Möhra befindet sich das Stammhaus seiner Familie.
TRAVELBOOK stellt einige der wichtigsten Stationen des Lutherweges vor.
Wo Luther in Gefangenschaft geriet
Der landschaftlich reizvollste Teil des Lutherweges beginnt am Lutherdenkmal im Glasbachgrund in der Nähe von Steinbach (Bad Liebenstein). Im Glasbachgrund wurde Luther auf seiner Rückreise vom Reichstag zu Worms nach Wittenberg am 4. Mai 1521 zum Schein gefangen genommen und auf die Wartburg gebracht. Als „Junker Jörg“ verkleidet übersetzte er dort das Neue Testament.
Nahe Steinbach erinnern eine 1993 gestiftete Buche und ein Denkmal an die Entführung Martin Luthers. Das heutige Lutherdenkmal wurde im Jahr 1857 vom Herzog von Sachsen-Meiningen errichtet.
Durch den Landschaftspark Altenstein
Durch den Park Altenstein führt der Lutherweg nach Möhra. Angeblich soll Martin Luther häufiger hier entlanggekommen sein. Der 160 Hektar große Altensteiner Landschaftspark gehört zu den schönsten seiner Art in Deutschland. Das zum Ende der DDR ausgebrannte Schloss wird derzeit wieder aufgebaut. Ein Förderverein veranstaltet regelmäßig Führungen durch den Park. Von Steinbach sind es etwa 1000 Meter bis in den Altensteiner Park. Zwei Kilometer wandert man in den Kurort Bad Liebenstein.
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Möhra – Stammdorf der Lutherfamilie
Aus Möhra stammt die Familie von Martin Luthers Vater. Die Eltern Luthers gingen, weil der elterliche Bauernhof dem ältesten Sohn zufiel, nach Mansfeld, um sich ihr Brot im dortigen Kupferbergbau zu verdienen. Belegter Aufenthalt Martin Luthers in Möhra ist der 3. und 4. Mai 1521, wo er auf dem Dorfplatz (heute Lutherplatz) gepredigt haben soll. An dieser Stelle wurde 1861 ein Lutherdenkmal eingeweiht.
Möhra als Filmkulisse
2004 war die Kirche von Möhra Kulisse für den ARD-Fernsehfilm „Sehnsucht nach Liebe“ mit Barbara Rudnik in der Hauptrolle. Auch Szenen der Fernsehserie „Familie Dr. Kleist“ entstanden in der Lutherkirche. Die Kirche ist täglich geöffnet. Führungen können über das evangelische Pfarramt bestellt werden.
Übernachten kann man in Möhra in den 400 Jahre alten denkmalgeschützten Spinnstuben.
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Predigtort: Fachwerkstadt Schmalkalden
Auch der Abschnitt zwischen Schmalkalden und Tambach-Dietharz bietet jede Menge Geschichte. Dieser Abschnitt des Wanderweges entspricht in Teilen dem historischen Reiseweg Luthers im Jahre 1537. Luther veröffentlichte auf dem „Schmalkalder Fürstentag“ die Schmalkaldischen Artikel, das Glaubensbekenntnis der evangelisch-lutherischen Kirche. Darauf werden noch heute evangelische Pfarrer ordiniert.
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Luther wohnte ab dem 7. Februar 1537 im Hause Balthasar Wilhelms in Schmalkalden, dem heutigen Lutherhaus, und predigte zweimal Mal in der Stadtkirche St. Georg. Das Haus kann von außen besichtigt werden. Ganz in der Nähe davon befindet sich Schloss Wilhelmsburg.
Wo Luther seine Nierensteine verlor…
Auf einer Länge von etwa 17 Kilometern geht’s vom romantischen Fachwerkstädtchen Schmalkalden über die bewaldeten Bergrücken des Thüringer Waldes hinauf bis zum Rennsteig, um anschließend auf sanft abfallendem Weg und entlang eines Bergbaches bis nach Tambach-Dietharz zu gelangen.
Kurz vor dem heutigen Ortsteil Tambach soll der von Nierensteinen geplagte Luther aus dem Dambachsdorn (Lutherbrunnen) getrunken haben. Die Legende besagt, dass der Genuss des reinen Wassers am Lutherbrunnen und wohl auch die holprige Fahrt im Wagen dazu beigetragen haben, dass sich Luther von seinem Leiden befreit fühlte.
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Die Luthermeile Erfurt
In Erfurt erinnert eine Menge an das Wirken von Luther in der Stadt. Mehr als zwei Stunden kann man auf dem dortigen Lutherweg Stadt- und Kirchengeschichte erleben. Stationen der Führung sind u.a. das Augustinerkloster, Collegium Maius, die Michaeliskirche oder der Dom St. Marien. Von 1501 bis 1505 studierte Luther an der Universität Erfurt und erlangte den Titel eines Magister Artium der Philosophischen Fakultät. Auf väterlichen Wunsch begann Luther danach das Studium der Rechtswissenschaften.
Gewitter bei Stotternheim
Am 2. Juli 1505 wurde Luther nach einem Besuch seiner Eltern in Mansfeld auf dem Rückweg in der Gemarkung Stotternheim vor den Toren Erfurts von einem schweren Gewitter überrascht, hatte Todesangst und rief zur Heiligen Anna, der Mutter Marias: „Heilige Anna, lässt Du mich leben, so will ich ein Mönch werden.“ Der Eintritt Luthers am 17. Juli 1505 in das Erfurter Augustinerkloster markiert den Anfang der folgenreichsten Wandlung der Kirchengeschichte.
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Alle Stationen auf dem Thüringer Lutherweg finden Sie hier.
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Autor: Dieter WeirauchAutor: Dieter Weirauch