12. Oktober 2024, 14:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der TRAVELBOOK Award geht dieses Jahr bereits in die dritte Runde. Auch für 2024 wurden wieder die Trendreiseziele des kommenden Jahres ausgewählt und ausgezeichnet. In der Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“ wurde unter anderem der deutsche Nationalpark Berchtesgaden nominiert. TRAVELBOOK verrät, was ihn so besonders macht.
In Oberbayern an der Grenze zu Österreich befindet sich ganz im Südosten Deutschlands ein Wanderparadies. Der Nationalpark, von dem hier die Rede ist, beherbergt ein Wegenetz mit einer Länge von insgesamt 260 Kilometern. Und er zählt in der Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“ zu den Nominierten des diesjährigen TRAVELBOOK Awards. Haben Sie schon eine Vorahnung, um wen es sich handeln könnte? Richtig, es handelt sich um den Nationalpark Berchtesgaden in Bayern. Doch was macht diesen Nationalpark zu solch einem attraktiven Ort?
Der Zauber des Nationalparks Berchtesgaden
Der Nationalpark Berchtesgaden ist nicht ohne Grund ein absoluter Touristenmagnet. Wer herausfinden möchte, was er alles zu bieten hat, muss hoch hinaus. Das kann wehtun, aber auch Glücksgefühle auslösen. Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung. Um halb acht sieht es in Schönau am Königssee schon anders aus. Da ist die Schlange vor dem Ticketschalter für das erste Ausflugsschiff bereits lang.
Viele belassen es bei einem Törn zur Halbinsel St. Bartholomä mit ihrer kleinen Wallfahrtskirche. Doch es lohnt sich ungemein, die alpine Natur im zweitältesten Nationalpark Deutschlands, der 2023 seinen 40. Geburtstag feierte, bei einer Wandertour zu erkunden.
Tipps und Inspirationen zu Berchtesgaden im Winter gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören – erzählt von TRAVELBOOK-Autorin Susanne Resch:
Beeindruckende Tierwelt
Tiere, die viele nur aus Dokus im dritten Programm kennen, sind im 210 Quadratkilometer großen Nationalpark noch zu Hause: Steinadler, Murmeltiere. Und am Wegesrand steht plötzlich eine Gämse, die sich nicht sicher ist, was sie von den Wanderern zu halten hat und mit einem Sprung auf den Hang ins grüne Dickicht verschwindet.
Aber der Nationalpark ist kein Ponyhof. Auf dem Weg nach oben gibt es die eine oder andere Hürde, zum Beispiel die Saugasse. Auf dem Streckenabschnitt mit mehr als 30 Kehren geht es vergleichsweise steil über 350 Höhenmeter hinauf. Das schmerzt – spätestens der anschließende Muskelkater in Waden und Oberschenkeln.
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Der Aufstieg lohnt sich
Aber jede Anstrengung wird belohnt. Und irgendwann ist dann nach gut fünf Stunden Aufstieg das Kärlingerhaus zu sehen, die Hütte des Alpenvereins auf 1630 Metern, in der die Übernachtung geplant ist. Links und rechts davon liegen die Gipfel der Berchtesgadener Alpen und davor der Weg, der sich durchs Wiesengrün bis vor die Hüttentür schlängelt. Ganz still ist es hier oben, die Wolken stehen bewegungslos.
Nur ein kleines Stück hinter dem Kärlingerhaus ruht der Funtensee, berühmt als der kälteste Punkt Deutschlands: schwer vorstellbare minus 45,9 Grad wurden hier 2001 gemessen, allerdings im Dezember. Im Sommer hat der See auch nicht gerade Badewannentemperatur.
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Gipfelwanderung
Im Kärlingerhaus herrscht am nächsten Morgen Aufbruchstimmung. Los geht es zur Gipfelwanderung auf den Feldkogel, der in knapp einer Stunde zu erreichen ist. Der Funtensee liegt ruhig im Schatten. Die Sonne steht noch tief.
Und so geht es durch die morgendliche Alpenlandschaft bergauf in Richtung Gipfel, vorbei am satten Grün der Alpenwiesen. Das Gipfelkreuz steht in 1886 Metern Höhe, und der Blick von oben ins Tal fällt weit über den Königssee. Die Kirchtürme von St. Bartholomä sind zu sehen, ganz hinten die Häuser von Berchtesgaden. Über allem ragt der nahe Watzmann sogar mehr als 2700 Meter in den Himmel.
Bayerns Berchtesgaden– der viertplatzierte Nationalpark der DACH-Region
Beim diesjährigen TRAVELBOOK Award hat der Nationalpark Berchtesgaden die Jury aus mehreren Gründen überzeugt. Besonders stark schnitt der Berchtesgaden Nationalpark im Bewertungskriterium Infrastruktur ab, wo er mit 33 Punkten glänzte. Diese hohe Punktzahl hob ihn deutlich von seinen deutschen und österreichischen Mitbewerbern ab und kompensiert die vergleichsweise geringe Bewertung von 27 Punkten im Bereich der Vielseitigkeit. Die weiteren Nominierten sind der Schweizer Nationalpark (CH), der Nationalpark Gesäuse (AUT), der Müritz-Nationalpark (DE) und der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer (DE) – wobei letzterer Gesamtsieger in dieser Kategorie geworden ist.
TRAVELBOOK AWARD Einer der besten Nationalparks in der DACH-Region ist das Gesäuse
TRAVELBOOK AWARD 2024 Der Schweizer Nationalpark ist einer der besten der DACH-Region
TRAVELBOOK AWARD 2024 Dieser deutsche Nationalpark ist einer der besten in der DACH-Region
Methodik zum TRAVELBOOK Award
Wenn auch im Rahmen des TRAVELBOOK Awards 2024 am 9. Oktober die Spitzenreiter der jeweiligen Kategorien gekürt wurden, sind alle Nominierten bereits Gewinner. Sie alle haben es auf die Shortlist ihrer Kategorien geschafft. Diese hat die TRAVELBOOK-Redaktion anhand der jeweiligen Longlists erstellt – mit dem Fokus auf Trendreiseziele.
Die achtköpfige Fachjury hatte bereits bis Mitte Juli pro Shortlist-Destination und Kategorie einen ausführlichen Kriterienkatalog beantwortet. Dabei konnte pro Kriterium und Destination jeweils eine Punktzahl von 1 (sehr schlecht) bis 5 (sehr gut) vergeben werden. Dabei entschied die Jury in der Kategorie „Bester Nationalpark (DACH)“ über vier Kriterien: Alleinstellungsmerkmale, Infrastruktur, Vielseitigkeit und Trend-Faktor.