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Mehr als 3000 Kilometer lang

Portugal plant den längsten Rundwanderweg der Welt 

Wanderer an der Küste bei Lagos
Der neue Rundwanderweg „Palmilhar Portugal“ führt vom Norden Portugals bis an die Algarve im Süden (im Bild: die Atlantikküste bei Lagos) Foto: Getty Images
Anna Wengel
Freie Autorin

10. Juni 2024, 15:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Portugal bekommt demnächst den wahrscheinlich längsten Rundwanderweg der Welt. Der „Palmilhar Portugal“ soll vom Norden bis in den Süden und wieder zurück und dabei durch 90 bis 100 Gemeinden verlaufen. In drei Jahren soll das Projekt fertiggestellt sein, die erste Teilstrecke wird bereits im Juli eröffnet.

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Mehr als 3.000 Kilometer sind geplant, auf denen Wanderer Portugal durchschreiten und dabei die Schönheit des kleinen südwesteuropäischen Landes erfahren können, wie es auch der Name des Millionen-Projekts nahelegt: „Palmilhar Portugal“ heißt der neue Rundwanderweg, was sinngemäß so viel bedeutet wie „Portugal zu Fuß erkunden“. Und Portugal hat große Ziele mit seinem neuen Wanderweg. Nicht nur soll er der längste Rundwanderweg der Welt werden: Er soll auch bislang touristisch unterschätzten Regionen Portugals auf die Sprünge helfen – und stellt gleichzeitig eine Maßnahme gegen Overtourism an den bisherigen Hotspots dar.

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3.000 Kilometer durch bis zu 100 portugiesische Gemeinden

Das Projekt ins Leben gerufen hat Ricardo Bernardes, seinerseits Leiter einer Agentur für Kommunikation und Design, wie unter anderem der „Stern“ schreibt. Der Portugiese hatte die Idee für den neuen Rundwanderweg durch Portugal vor rund zwei Jahren. Bereits in drei Jahren soll er fertig sein. Dabei ist der Initiator jedoch auf die Zustimmung der Gemeinden angewiesen, wie die portugiesische Wochenzeitung „Expresso“ schreibt, die sich auf Angaben der Nachrichtenagentur „Lusa“ stützt. Denn: Der neue Wanderweg soll vom Norden Portugals bis in dessen Süden, durch das Inland und entlang der Küste führen und dabei zwischen 90 und 100 Gemeinden durchqueren.

Die erste Route soll laut „Expresso“ in der Gemeinde Alenquer, rund 54 Kilometer nördlich von Lissabon, verlaufen. Ihre Öffnung ist bereits für Ende Juli 2024 geplant. Diese erste Teilstrecke werde „die mit den Mühlen und Weinbergen verbundenen Landschaften hervorheben“, wie „Expresso“ Initiator Bernardes zitiert. Im Anschluss an diese Strecke in der Subregion Oeste im Süden der Região Centro, sind vier weitere Teilstrecken geplant: drei weitere in Centro, vier im Alentejo sowie zwei im Alto Trás-os-Montes, einer Subregion der Região Norte. Bernardes nimmt an, dass bis zum Ende des laufenden Jahres „15 (Teil-)Strecken umgesetzt sein werden“. Läuft alles nach Plan, sollen „die 3.000 Kilometer innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden“, wird er von der Wochenzeitung zitiert.

Zambujeira do Mar im Alentejo
In der Region Alentejo sind vier Wanderstrecken geplant (im Bild: Zambujeira do Mar) Foto: Getty Images

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Portugals neuer Rundwanderweg: inklusiv und digital

Portugals neuer Rundwanderweg solle laut Bernardes „immer über öffentliches Gelände führen“, ausschließlich für Fußgänger zugänglich und immer unbefestigt sein. Der Initiator beabsichtigt jedoch, auch ein paar Teilstrecken zu schaffen, die für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind. Das Projekt umfasst verschiedene bereits bestehende nationale Wanderwege und soll im Ganzen 3,5 Millionen Euro kosten.

Neben der Einrichtung der Wanderstrecken soll es auch unterwegs verschiedene Angebote geben. Auf der, noch unfertigen, Homepage des Rundwanderwegs heißt es: „Unser Vorschlag besteht nicht nur darin, den größten Rundwanderweg der Welt zu bauen. Wir wollen weiter gehen.“ Entlang der Route sind demnach „eine Reihe von Aktivitäten (geplant), die den beteiligten Gemeinden Auftrieb geben.“ Konkret stehen hier (bislang lediglich als Überschriften) verschiedene Angebote, wie unter anderem Sportveranstaltungen, Themenführungen, Gastronomie, Schulklassen- und Seniorenangebote sowie Vogelbeobachtungen.

Dabei verpflichte sich „Palmilhar Portugal“, „die touristische Saisonalität abzumildern und den territorialen Zusammenhalt zu fördern“. Davon versprechen sie sich positive Effekte für die Wirtschaft. Bei „Expresso“ heißt es zudem, „Palmilhar Portugal“ investiere in einen „nachhaltigen Gesundheits- und Wohlfühltourismus, um in- und ausländische Touristen dazu zu bringen, das Beste zu entdecken, was das Land hinsichtlich Erbe, Landschaft, Fauna, Flora, Bräuchen und Traditionen zu bieten“ habe.

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Zusätzlich soll es für unterwegs eine App geben. Über diese sollen die Wanderer zum Beispiel Informationen zum nächsten Standort bekommen. Außerdem werden in der App verschiedene Erlebnispakete angeboten, unter Mithilfe lokaler Behörden sowie Hotels und Restaurants. Neben kulturellen, sportlichen oder wirtschaftlichen Veranstaltungen sollen diese insbesondere auch Unterkünfte und Restaurants umfassen. Neben den Paketen ist geplant, dass Wanderer mittels App einzelne Unterkünfte und Co. buchen sowie Informationen zu einzelnen Veranstaltungen einholen können. Zusätzlich zeichne ein „digitaler Reisepass (…) alle, von jedem Benutzer zurückgelegten, Routen auf“ und es gebe „einen physischen Reisepass, der entlang der verschiedenen Routen abgestempelt werden kann“ wie „Expresso“ Bernardes zitiert.

Themen Europa Portugal
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