
30. März 2025, 8:20 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die bergige Landschaft Madeiras ist perfekt für Wandertouren. Es gibt steil abfallende Küsten und hohe Berge, der höchste ist der Pico Ruivo, der 1862 Meter misst. Um ihn herum liegt ein Hochgebirge aus zerklüftetem Lavagestein. Hinzu kommen Moorlandschaften, Wasserfälle, Hochplateaus, Strauch- und Sukkulenten-Landschaften und Lorbeerwälder. TRAVELBOOK stellt einige der schönsten Routen für Wanderer vor.
„Insel des ewigen Frühlings“ wird Madeira auch genannt – und diese Bezeichnung passt perfekt. Tatsächlich wird es auf dem zu Portugal gehörenden Archipel im Atlantik, das 600 Kilometer von der afrikanischen Nordwestküste und 1000 Kilometer südwestlich von Lissabon liegt, selten deutlich wärmer als 26 Grad. Und unter 13 Grad sinken die Temperaturen auch kaum. Auf Madeira herrschen damit ganzjährig perfekte Bedingungen zum Wandern.
Die Insel bietet Wege für einfache Spaziergänge und ebenso für anspruchsvolle Touren durch das Gebirge. Ein Überblick über die schönsten Routen.
Übersicht
Wandern entlang der Levadas
Entlang kleiner Wasserkanäle, der sogenannten Levadas, kann man reizvolle Touren unternehmen und erlebt von dort aus teilweise grandiose Ein- und Ausblicke in die Schönheit der zu Portugal gehörenden Inselwelt. Die Levadas wurden vor etwa 300 Jahren von maurischen Sklaven als Wirtschafts- und Verbindungswege zur Wartung der Wasserkanäle angelegt.

Heute wurden die teilweise verschütteten Wege instand gesetzt und eignen sich sehr gut als Wanderpfade. Der Vorteil der Wege, die parallel zu den noch intakten Wasserkanälen verlaufen, ist einfach: Um Wasserverluste zu vermeiden, überwinden diese das Gefälle meist recht gemächlich. Dadurch hat der Wanderer nur selten Ab- und Aufstiege zu bewältigen. Manchmal geht es auch durch tunnelartige Kanäle, die recht niedrig sind.
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Kerngebiet zum Wandern ist die Gegend zwischen Porto da Cruz und Santana im Norden. Das Gebiet gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Aber auch in anderen Teilen der Insel findet man sehr schöne Wanderwege, von einfach bis anspruchsvoll. Wichtig ist eine gute Ausrüstung für die Wanderungen. Da viele Wege rutschig und voller Geröll sind, sollte man gutes Schuhwerk mit Profil oder Wanderstiefel tragen.

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Einige der schönsten Wanderwege auf Madeira
Vereda da Ribeira da Janela
Der Wanderweg Ribeira da Janela erstreckt sich über 2,7 Kilometer und dauert ungefähr 1,5 Stunden. Er folgt den Spuren eines alten Pfads, der Curral Falso (Fanal) mit Ribeira da Janela verbindet. Die Route weist einen mittleren Schwierigkeitsgrad auf und verläuft größtenteils bergab.
Levada Fajã do Rodrigues
Der Wanderweg Levada Fajã do Rodrigues erstreckt sich über 3,9 Kilometer pro Strecke (insgesamt 7,8 km für Hin- und Rückweg) und dauert etwa 3 Stunden und 30 Minuten. Er beginnt in Ginjas im Kreis São Vicente, Endpunkt der Wanderung ist der Bach Ribeira do Inferno. Unterwegs erwarten Wanderer beeindruckende Panoramablicke, malerische Tunnel und sehenswerte Wasserfälle.

Vereda dos Balcões
Selbst für Wandermuffel gibt es kurze, einfache Spazierwege, an deren Ziel man durch einen sensationellen Ausblick belohnt wird, zum Beispiel von Ribeiro Frio (1,5 Kilometer) zum Aussichtspunkt Balcões. Am Ziel angekommen, blickt man etliche hundert Meter in die Tiefe eines üppig grünen Tals. Wenn Ihnen dabei schwindelig wird, schauen Sie geradeaus – direkt auf die höchsten Berge der Insel, darunter den Gipfel des Pico Ruivo (1861 Meter).
Levada do Caldeirão Verde
Dieser Pfad führt entlang der Uferpromenade der Levada do Caldeirão Verde und verbindet die Waldparks Queimadas und Pico das Pedras im Bezirk Santana. Die rund zwei Kilometer lange Route lässt sich in etwa 45 Minuten bewältigen. Sie eignet sich laut Visit Madeira, der offiziellen Tourismusseite Portugals, auch für „Menschen mit motorischen und visuellen Behinderungen“.

Caminho Real do Monte
Der Caminho Real do Monte ist ein Wanderweg mit einer Länge von 4,2 Kilometern, für den man ungefähr zwei Stunden benötigt. Er führt vom Bach Ribeira das Cales, der sich in der bergigen Landschaft des Ökoparks von Funchal befindet, bis in die Gemeinde Monte, deren historisches Zentrum eine bedeutende kulturelle Sehenswürdigkeit darstellt.
Vereda das Funduras
Diese 8,7 Kilometer lange, rund 3-stündige Wanderung startet am Aussichtspunkt Portela mit einem beeindruckenden Blick auf Porto da Cruz und Faial an der Nordküste Madeiras. Entlang des Vereda das Funduras dominiert das markante Felsmassiv Penha d’Águia die Szenerie. Der mittelschwere Pfad führt von Machico nach Maroços und beginnt auf der Forststraße Serra das Funduras, bevor er in den geschützten Lorbeerwald übergeht.
Gipfeltour
Spektakulär, aber nicht für ungeübte Wanderer geeignet, ist die Bergwanderroute zwischen dem dritthöchsten Gipfel Picot do Arieiro und dem höchsten Berg Pico Ruivo. Diese Wanderung sollte man am frühen Morgen beginnen, denn um die Mittagszeit liegen die Berge oft in den Wolken (siehe auch großes Foto oben).
Textmitarbeit: Dieter Weirauch