5. Oktober 2021, 6:41 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Skisaison fiel im letzten Jahr vielerorts flach, wer trotzdem auf der Piste war, hat Skiurlaub anders als gewohnt erlebt. In diesem Winter könnte dank Impfung einiges mehr möglich sein.
In der Ski-Saison 2020/21 blieb eine Vielzahl an Skigebieten ganz oder zumindest für Gäste aus dem Ausland geschlossen. In diesem Winter soll das anders sein, die Lifte sollen wieder fahren. Wer im zweiten Corona-Winter Skiurlaub machen möchte, muss trotzdem auf einiges achten: Maskenpflicht, Abstand und die 3G-Regel bestimmen fast überall die Vorsichtsmaßnahmen.
TRAVELBOOK hat den Überblick!
Österreich
Deutschland
Schweiz
Frankreich
Italien
Tschechien
Skifahren in Österreich trotz Corona:
Wer Österreichs Pisten hinunterfahren will, muss zuvor einen 3G-Nachweis erbringen. Zutritt zu Gastronomie und Hotels soll es nur mit entsprechendem Nachweis geben. Auch in Seilbahnkabinen könnte ein 3G-Nachweis gefordert werden, auf jeden Fall aber herrscht FFP2-Maskenpflicht in den Gondeln. Abstandsregeln oder Kapazitätsregeln soll es in dieser Saison nicht geben.
Die österreichische Regierung hält an einem Drei-Stufen Plan fest, bei dem die Anzahl der Hospitalisierungen über die Einstufung und die damit einhergehenden Maßnahmen des Landes bestimmen. Sollte die Zahl der Intensivpatienten über 300 steigen, dürfen Seilbahnen, Hotels und Gastronomien keine Selbsttests mehr akzeptieren. Bei einer Auslastung mit 400 Corona-Patienten müssen ungeimpfte Touristen negative PCR-Tests vorlegen. Sollte die Zahl der Covid-Intensivpatienten noch weiter steigen, dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene in Après-Ski-Bars feiern, verkündete Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am 20. September.
Während der letzten Saison waren die meisten Skigebiete in Österreich zwar offen, Hotels für Touristen aber durften keine Gäste empfangen. Skifahren konnten nur Einheimische oder Tagesgäste. In der Alpenrepublik galt die Saison gewissermaßen als Totalausfall. Die Branche rechnet damit, dass die Zahlen im kommenden Winter rund ein Viertel unter den Werten vor der Pandemie liegen könnten, wie die dpa berichtet. Hoffnung macht, dass die für Österreich wichtigen deutschen Urlauber überdurchschnittlich oft geimpft sind.
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Skifahren in Deutschland trotz Corona:
In Bayern hofft man nach einem Komplettausfall im vergangenen Corona-Winter auf großen Andrang beim Skiurlaub. Der Verband Deutscher Seilbahnen (VDS) und Ministerpräsident Markus Söder (CDU) wollen, dass Skifahrer in diesem Winter unter Einhaltung der 3G-Regeln sporteln können. Genau weiß man aber noch nicht, unter welchen Bedingungen die Saison stattfinden wird und auch wie es mit Après-Ski aussieht, ist noch vollkommen unklar. Gäste sollten aber mit einer Maskenpflicht und Abstandsregeln rechnen, so der ADAC.
Im Skigebiet Feldberg soll in der kommenden Saison die sogenannte 2G-Plus-Regel gelten. Wer auf die Piste will, soll, muss demnach einen Nachweis über Impfung oder Genesung erbringen. Kontrolliert werden soll dieser bereits bei der Online-Buchung der Liftkarte. Schulpflichtige Kinder dürfen auch auf die Piste, wenn sie mit ihrem Schülerausweis auch einen negativen Test vorzeigen. Je nach Schneelage beginnt die Wintersaison am Feldberg etwa Mitte Dezember.
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Skifahren in der Schweiz trotz Corona:
Wer im letzten Winter Skiurlaub in Corona-Zeiten gemacht hat, hat das höchstwahrscheinlich in der Schweiz getan. Denn die Skigebiete dort waren in der vergangenen Saison unter den wenigen weltweit, die Wintersportgäste aus dem Ausland willkommen geheißen haben. „Die Schweizer Tourismusbranche weiß, wie eine sichere Wintersaison funktioniert“, sagt André Aschwanden von der Marketinginitiative Schweiz Tourismus zur dpa. Hotspots mit Ansteckungen habe es im letzten Winter nicht gegeben.
Wie das geklappt hat? In den Liften galt Maskenpflicht, an den Stationen musste Abstand gehalten werden. Obwohl es in der Saison 2020/21 rund ein Viertel weniger Hotelgäste gab als im Jahr zuvor, wurden die Ferienwohnungen sogar etwas stärker gebucht als im Vorjahr.
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In der kommenden Saison soll in Innenräumen die 3G-Regel gelten, die Nachweis über eine Impfung, Genesung oder einen aktuellen Test fordert. Im Skigebiet Grindelwald könnte an der Talstation sogar ein Testzentrum errichtet werden. Die Konjunkturforschungsstelle KOF in Zürich gab sich im Mai noch sehr optimistisch: „Die Anzahl europäischer Gäste dürfte auf Vorpandemieniveau liegen“, hieß es da.
Skifahren in Italien trotz Corona:
In Italien stehen alle Zeichen auf Vollgas in der kommenden Skisaison: „Endlich sind die Bedingungen da, um mit der Wintersportsaison loszulegen“, sagte Italiens Tourismusminister Massimo Garavaglia. Im vergangenen Winter ist Skiurlaub in Italien für Ausländer praktisch nicht möglich gewesen. In der Saison 2021/22 sollen die 3G-Regeln Pistengaudi wieder möglich machen. Hier kommt der Grüne Pass zum Zug, der in Italien über den Zugang zu fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens bestimmt. Dieser muss etwa auch in Innenbereichen von Restaurants vorgezeigt werden.
Wenn sich Skifahrer nahe kommen, könnte eine Maskenpflicht gelten. Abstandsregeln müssen gewahrt und Gondeln dürfen nur zu 80 Prozent ausgelastet werden. Starten soll die Saison am 27. November. Unklar ist momentan noch, ob die Sportler den Tag auf der Piste beim Après-Ski ausklingen lassen können. Ob, wann und wie Diskotheken öffnen dürfen, ist ebenfalls noch ungewiss.
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Skifahren in Frankreich trotz Corona:
Auch in Frankreich sollen die Skilifte in diesem Winter wieder öffnen. Wie genau die Skisaison aussehen könnte, ist aber noch unklar. Momentan muss bei jeder touristischen Übernachtung ein 3G-Nachweis erbracht werden. Ob ein entsprechender Nachweis auch an Liften verlangt werden wird, ist noch nicht beschlossen worden. In den Corona-Vorschriften ist außerdem festgelegt, dass draußen bei Menschenansammlungen Masken getragen werden müssen – auch in Skiliften könnte das zur Pflicht werden. Das Wintersportgebiet Les Deux Alpes südöstlich von Grenoble hat die Maskenpflicht in Liften bereits beschlossen.
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Skifahren in Tschechien trotz Corona:
Wer vergleichsweise preiswert Skiurlaub machen möchte, ist im zweiten Corona-Winter auf Tschechiens Pisten richtig. Auch dort soll die Saison 2021/22 wieder möglich sein. Wahrscheinlich müssen Sportler davor aber einen 3G-Nachweis erbringen. Das sieht der Verband der Skilift- und Seilbahnbetreiber vor. Außerdem sollen verstärkte Hygienemaßnahmen gelten.
In den tschechischen Mittelgebirgen mit dem Wintersportort Spindleruv Mlyn im Riesengebirge und dem Skigebiet Klinovec im Erzgebirge beginnt die Saison in der Regel Mitte Dezember und endet im März. Deutsche Urlauber mit vollem Impfschutz müssen bei der Einreise ein Meldeformular ausfüllen. Für Ungeimpfte gelten Test- und Quarantänepflicht.
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