28. Oktober 2022, 6:14 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Ischgl zählt zu den beliebtesten Skigebieten in Österreich. Die Zeit, in der der beliebte Urlaubsort als erster Corona-Hotspot in Europa Schlagzeilen machte, scheint mittlerweile vergessen. Denn viele Wintersportler auch aus Deutschland planen in dieser Saison wieder Urlaub in Ischgl. Was aber macht den Ort so besonders? TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Ischgl – das sind 239 Pistenkilometer, 73 Liftanlagen, vor allem aber Après-Ski – was dem beliebten Wintersportort in Österreich den Beinamen „Ibiza der Alpen“ beschert hat. Zudem gilt das Skigebiet aufgrund seiner Lage in 1377 Metern Höhe als sehr schneesicher. Besonders zu Beginn und zum Ende der Saison, wenn an anderen Skiorten gewöhnlich nicht mehr so viel Schnee liegt, zieht es viele Wintersportler nach Ischgl. Was das Skigebiet darüber hinaus auszeichnet – TRAVELBOOK hat alle Urlaubstipps.
Mehr Tipps und Inspirationen rund um Ischgl gibt Kathrin Behre, Produkt & Business Managerin bei FITBOOK, in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:
Pistengaudi in der Silvretta Arena
Da das Skigebiet Silvretta Arena Ischgl/Samnaun auf einer Höhe von 2000 bis 2872 Metern besonders hoch gelegen und daher sehr schneesicher ist, können Skifahrer sich hier normalerweise von Ende November bis Anfang Mai austoben.
Anfänger finden auf der Idalp passende Pisten. 38 Kilometer blaue Pisten hat das Skigebiet zu bieten, 99 Pistenkilometern wird die Schwierigkeitsstufe rot zugeordnet, 22 Kilometer sind fortgeschrittenen Fahrern empfohlen. 45 Lifte gibt es im Skigebiet, zählt man die nahegelegenen Gebiete Galtür, Kappl und See dazu, sind es sogar 73 Anlagen, die genutzt werden können. So kann man sogar bis in die Schweiz fahren.
Nachtrodeln im Skigebiet
Wer nach dem Skitag noch nicht zu erschöpft ist, kann in Ischgl nachtrodeln. Die Strecke ist montags und donnerstags von 19 Uhr bis 20:30 Uhr geöffnet und sieben Kilometer lang. Start ist an der Idalpe, bis hinunter direkt zur Kirche im Dorf wird ein Höhenunterschied von 950 Metern überwunden.
Wer noch nicht genug vom Rodeln hat, kann mit dem Bus rund zehn Minuten nach Kappl fahren. Dort ist die Nachtrodelbahn dienstags von 19 bis 22 geöffnet.
Kulinarisches – nicht nur aus Österreich
Die Idalp ist als Eventlocation bekannt geworden, hat aber auch Kaiserschmarrn und Wiener Schnitzel zu bieten. Besonders gut schmecken die Gerichte auf der Sonnenterrasse. Tipp: Wer montags und donnerstags hier ist, kann sich für die Abfahrt einen Schlitten schnappen und die Rodelbahn runter rasen, die hier ihren Startpunkt hat.
Ein Mittagessen in der Schweiz gefällig? Wer Lust auf Holzofen-Pizza hat, sollte in der Alp Trida vorbeischauen. Für Gäste, die beim Essen gerne bedient werden, gibt es den „Lar Marmotte“-Bereich. Passend dazu wird in der zugehörigen Après-Ski-Bar „Heavens Door“ am Ende des Skitags gerne mal angestoßen.
Im Ort selbst gibt es übrigens Küche auf höherem Niveau. In den Restaurants Fliana Gourmet und Stüva sind Sterneköche am Werk. Wer genug Käsespätzle gegessen hat, kann alternativ auch mal im Lucy Wang vorbeischauen. Dort gibt es gehobene japanische Küche.
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Après-Ski
Der Kuhstall gilt als Pflichtstation der Partymeile in Ischgl. Laut, heiß, ausgelassen – Après-Ski extrem. Keine Lust mehr auf „Anton aus Tirol“? In der Aprés Champagnerhütte gibt es auf jeden Fall Abwechslung.
Tickets & Preise
In der Hauptsaison kostet ein Tagesticket in Ischgl für Erwachsene 67 Euro, für Kinder (bis 17 Jahre) 41 Euro. Das Tagesticket kann allerdings nur für die Lifte in Ischgl genutzt werden. Wer zwei Tage oder länger fahren will, dem stehen 73 Anlagen in Ischgl, Samnaun, Galtür, Kappl und See offen.
Zwei Tage Skifahren kosten für Erwachsene 131,50 Euro und für Kinder 77 Euro. Um sechs Tage lang alle Skilifte nutzen zu können, zahlt ein Erwachsener in der Hauptsaison 358 Euro, Kinder fahren für 204 Euro. Die Hauptsaison dauert vom von 24. Dezember 2022 bis zum 9. April 2023. Außerhalb dieser Zeit ist der Skipass günstiger.
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Anreise nach Ischgl
Wer direkt ins Skigebiet möchte, reist wahrscheinlich mit dem Auto an. Von München aus dauert die Fahrt etwa zweieinhalb Stunden.
Von Berlin kommt man mit dem Zug in etwa 5:45 Stunden nach Wörgl. Dort muss man umsteigen und fährt mit dem Zug weiter nach Landeck-Zams (etwa 1:15 Stunde Fahrtzeit). Von dort aus braucht der Bus dann noch mal etwa 50 Minuten bis nach Ischgl.
Wer mit dem Flugzeug anreisen möchte, sollte in Zürich landen. Von dort fährt ein Zug (in etwa 2:20 Stunden) nach St. Anton. Von dort geht es weiter mit dem Taxi (40 Minuten) nach Ischgl. Wer Geld sparen will, kann von St. Anton auch 40 Minuten mit dem Bus nach Pians fahren, dort umsteigen und nochmal 40 Minuten später ist man dann in Ischgl.
Ischgl – persönliche Tipps von Kathrin Behre, Produkt & Business Managerin bei FITBOOK
Was man unbedingt tun sollte
Einmal morgens als einer der ersten an der Gondel stehen und auf den Berg fahren. Morgens sind die Pisten schön leer und frisch gewalzt. Da kommt man als passionierter Skifahrer richtig auf seine Kosten und kann die Piste fast ungestört und allein genießen. Am höchsten Punkt, dem sogenannten Greitspitz, hat man eine super Aussicht und fühlt sich buchstäblich wie im Himmel.
Mein persönlicher Geheimtipp
Die schwarze 4 ist meine Lieblingspiste, gerade am Nachmittag, wenn besonders im Frühjahr die Pistenbedingungen schwieriger werden, ist die Piste Nr. 4 immer noch in super Zustand und für geübtere Skifahrer der beste Einstieg in die Talabfahrt.
Was macht man am besten, wenn es regnet?
Wellness! Entweder den Spa-Bereich der eigenen Unterkunft nutzen oder einen Tagespass für eins der zahlreichen Wellness-Hotels buchen. Darüber hinaus gibt es im Ort auch öffentliche Bäder und Wellnesseinrichtungen.
Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?
In Ischgl gibt’s einige Hotels, bei denen man quasi direkt von der Piste bis in den Skikeller fahren kann, dank Gletscher und guter Pflege sogar Ostern noch. Diese sind meist natürlich kostspieliger. Wer das Pisten-Angebot mit weniger Budget genießen möchte, bucht eine Ferienwohnung oder ein Hotel in einem Vorort und fährt morgens mit dem Skibus nach Ischgl. Mir persönlich gefällt die Atmosphäre im Ort aber so gut, dass ich am liebsten direkt dort wohne.