27. Dezember 2023, 8:45 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Wer schon als Kind auf Skiern stand, hat es leicht: Ohne Angst und mit großer Beweglichkeit lernte man damals das Skifahren und wurde schnell zum Profi. Doch auch als Erwachsener kann man noch zum Ski-Ass werden.
Skifahren ist eine der effektivsten Sportarten überhaupt: Man beansprucht verschiedene Muskelpartien, trainiert die Ausdauer und verbrennt ganz nebenbei unzählige Kalorien. Auch der Spaßfaktor – für die Motivation besonders wichtig – ist beim Skifahren hoch: die Piste hinuntersausen, aus dem Sessellift die Berglandschaft genießen und sich nach getaner „Arbeit“ auf der Skihütte mit zünftigem Essen und heißen Getränken belohnen – im Winter gibt es kaum etwas Schöneres.
Während viele mit dem Skisport aufgewachsen sind und fast jedes Jahr in die Berge fahren, haben andere auch mit Mitte 40 oder älter noch nie auf Brettern gestanden. Dabei ist es nie zu spät, um Skifahren zu lernen. Dennoch gibt es einiges, was man als blutiger Anfänger beachten sollte. Hier sind 11 Tipps für Erwachsene, die das Skifahren lernen wollen.
Übersicht
- 1. Richtig auf das Skifahren vorbereiten
- 3. Die richtige Ski-Ausrüstung wählen
- 4. Die richtige Kleidung für das Skifahren mitnehmen
- 5. Nicht zu hohe Ziele setzen
- 6. Dehnen vor dem Skifahren nicht vergessen!
- 7. Den Skilift richtig benutzen
- 8. Als Erwachsener die Angst überwinden
- 9. Nicht gleich übernehmen
- 10. Durchhalten!
- 11. Dranbleiben!
1. Richtig auf das Skifahren vorbereiten
Vom Sofa direkt auf die Skipiste? Das kann gründlich in die Hose gehen. Denn zum Skifahren braucht man Kondition – und es werden Muskeln beansprucht, von denen Sie nicht mal ahnten, dass es sie überhaupt gibt. Es gilt also, sich möglichst früh auf den Skiurlaub vorzubereiten. Schon kleine Übungen im Alltag halten den Körper fit. „Man kann sich beim Zähneputzen auf ein Bein stellen“, erklärt Alexander Dillig vom Deutschen Skilehrerverband (DSLV). Das schult das Gleichgewicht und die Koordination. Oder man versucht, auf einer zusammengerollten Isomatte zu stehen und dabei die Balance zu halten.
Auch Dehnübungen lassen sich in den Tagesablauf integrieren: Einfach mal versuchen, die Füße nach dem Duschen im Stehen abzutrocknen. Und wer die Treppe statt des Fahrstuhls nimmt, trainiert seine Ausdauer. Vor allem Radfahren und Ausdauerlauf bieten sich als Training an. Einige Sportvereine oder Fitnessstudios bieten auch spezielles Konditionstraining an.
Auch interessant: Die besten Urlaubstipps für Ischgl
2. Die Reise gut planen
Fahren Sie alleine in den Skiurlaub? Dann bieten sich spezielle Skireisen mit einer Gruppe an. Der Vorteil: Der Reiseveranstalter organisiert die Anreise, kümmert sich um Skipass und Skikurs und vor Ort um den Transport zum nächsten Lift. Außerdem lernen Sie bei solchen Reisen Gleichgesinnte kennen, verbringen die Abende gemeinsam in gemütlicher Runde auf der Skihütte oder im Hotel.
Wenn Sie die Reise selbst organisieren, buchen Sie am besten schon vorab einen Skikurs. Kommen Sie besser nicht auf die Idee, sich selbst das Skifahren beibringen zu wollen. Zumindest einige Grundregeln sollten Sie sich vorab von einem Profi zeigen lassen.
3. Die richtige Ski-Ausrüstung wählen
Wenn Sie das erste Mal auf Skiern stehen, bietet es sich an, die Ausrüstung zunächst zu leihen. Wenn Sie dann auf den Geschmack kommen, können Sie sich für den nächsten Winterurlaub immer noch eine eigene Ausrüstung zulegen. In jedem Skiort gibt es Skiverleihe, die für Sie die richtige Schuhgröße und Länge der Skier auswählen und die Bindung richtig einstellen. Auch einen Skihelm sollte man vor Ort ausleihen können. Erkundigen Sie sich, ob man eventuell schon vorab online eine Ausrüstung reservieren kann.
Auch interessant: Die längsten Ski-Abfahrten der Welt
4. Die richtige Kleidung für das Skifahren mitnehmen
Die optimale Skikleidung besteht aus Skiunterwäsche, speziellen Skisocken, Skihose und -jacke, Mütze, Skihandschuhen, Helm, Skibrille und Sonnenbrille. Die Skikleidung muss vor dem Urlaub imprägniert werden. Damit der Schutz gut hält, hat Experte König einen Tipp: „Nachdem das Imprägnierspray aufgetragen wurde, kann man es bei gemäßigter Wärme mit dem Bügeleisen ein Bügeln.“ Wer dann seine Kleidung zusammenpackt, achtet am besten auch auf Kleinigkeiten. „Nichts ist ärgerlicher, als am ersten Urlaubstag auf der Piste zu stehen und nur einen Handschuh dabei zu haben“, betont Dillig vom DSLV. Unabdingbares Accessoire: ein Skipasshalter mit Rollzipp-Funktion, den man an der Skijacke befestigt. Der verhindert, dass Sie den Skipass an jedem Lift umständlich hervorkramen müssen.
5. Nicht zu hohe Ziele setzen
Bleiben Sie realistisch, das verhindert Frust. Heißt: Erwarten Sie nicht, dass Sie schon nach einer Skiwoche wie ein Profi die Piste runter wedeln! Zunächst mal geht es darum, die Piste überhaupt herunterzukommen und die wesentlichen Grundpraktiken zu beherrschen, wie etwa Bremsen und Kurven fahren. Wenn Sie das hinkriegen – und das werden Sie! –, ist das schon die halbe Miete auf dem Weg zu einem guten Skifahrer.
Auch interessant: Gekürt! Die beste Region für einen Winterurlaub
6. Dehnen vor dem Skifahren nicht vergessen!
Essenziell, bevor es losgeht: die Muskeln dehnen. Der Skilehrer wird Ihnen zeigen, mit welchen Übungen das am besten geht. Dehnübungen machen die Muskulatur widerstandsfähiger und beugen damit Verletzungen vor. Auch am Abend nach dem Skifahren sollte man die Muskeln noch mal dehnen.
7. Den Skilift richtig benutzen
Aus einem Schlepplift gefallen ist bestimmt jeder noch so geübte Skifahrer schon mal. Wenn es also passiert, machen Sie sich keinen Kopf, sondern lachen darüber. Eins sollten Sie allerdings vorab wissen, um nicht zum Gespött der Gruppe zu werden: Beim Ankerlift hält man sich nicht am Anker fest – sondern der Anker kommt unter den Po. Gleiches gilt für den Tellerlift, den man sich zwischen den Beinen durch unter den Po schiebt. Dann muss man nur versuchen, die Skier möglichst parallel in der Spur zu halten – und es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Kommen Sie jetzt bloß nicht auf die Idee, den neu gelernten Schneepflug auszuprobieren! Zudem sollten Sie wissen, dass man im Sessellift die Skier an behält. In der Gondel dagegen nicht.
8. Als Erwachsener die Angst überwinden
Keine Sorge: Am ersten Tag eines Skikurses wird der Skilehrer Sie nicht gleich auf eine rote oder gar schwarze Piste schleppen. Allenfalls blau wird die Piste sein, die meisten Skikurse beginnen zunächst sogar auf dem Anfängerhügel – von den Profis gerne auch „Idiotenhügel“ genannt. Und der ist ziemlich flach. Wenn Sie tun, was der Skilehrer sagt, kann Ihnen nichts passieren. Als Erstes wird er Ihnen die wichtigste Grundübung zeigen: das Bremsen. Wenn Sie das beherrschen, kann eigentlich nichts mehr schiefen. Die typische Bremsposition sieht so aus: Gewicht auf die innen liegenden Kanten geben, Knie nach innen beugen und die Skispitzen zusammenführen. Schneepflug nennt man das im Skijargon.
Auch interessant: Skipässe werden im kommenden Winter deutlich teurer
9. Nicht gleich übernehmen
Vormittags ist Skikurs angesagt, nachmittags heißt es: üben, üben, üben. Lassen Sie es aber in den ersten Tagen besser langsam angehen, übertreiben Sie es nicht und machen zwischendurch genug Pausen. Skifahren ist anstrengender, als man denkt. Das merken Sie spätestens, wenn Sie um 22 Uhr todmüde ins Bett fallen und wie ein Murmeltier durchschlafen.
10. Durchhalten!
Am Tag nach Ihrem ersten Mal auf Skiern tun Ihnen gefühlt sämtliche Muskeln und Knochen weh? Jetzt bloß nicht aufgeben! Nach den ersten Minuten auf den Skiern wird der Schmerz vergessen sein, und nach ein paar Tagen gibt sich der Muskelkater ohnehin ganz. Spätestens dann fühlt man sich wie eine echte Sportskanone, die nichts mehr aufhalten kann.
Auch interessant: Kitzbühel – Rodeln und Skifahren am Hotspot der Promis
Ratgeber Worauf Eltern im Skiurlaub mit Kindern achten sollten
Ski alpin Unvergesslicher Familienurlaub im Schnee
Vielfahrer, Anfänger, Poser … 11 Skitypen, die Sie garantiert auf der Piste treffen
11. Dranbleiben!
Sie sind auf den Geschmack gekommen und Skifahren könnte zu Ihrem neuen Lieblingssport werden? Dann bleiben Sie dran und planen Sie den nächsten Skiurlaub fest ein – möglichst schon im nächsten Winter. Dann können Sie schon den Fortgeschrittenenkurs belegen, die ersten roten Pisten austesten – und über die Anfänger auf dem Idiotenhügel lächeln.