20. Oktober 2020, 6:26 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Wer den Winter im Harz von seiner schönsten Seite erleben will, der muss auf den Brocken kommen. Der höchste Berg verwandelt sich nämlich in ein wahres Winterwunderland. Knorrige Bäume werden zu Schneefiguren, während sich Zäune und Wegweiser mit einer weißen Frostschicht schmücken.
Mit der Brockenbahn ist man am schnellsten oben auf dem Gipfel – und hat unterwegs genug Zeit, sich umzusehen. Denn die Bahn ist kein Tempo-Weltmeister. Und man kann die tief verschneite Landschaft ganz langsam an sich vorbei gleiten sehen. Zu Fuß kommt man aber auch auf den Berg, es gibt Wanderwege zum Beispiel ab Torfhaus.
Feste Wanderschuhe sind aber zu empfehlen, und lieber eine dickere Mütze, denn oben auf dem Gipfel des Brockens kann es windig und wirklich sehr kalt werden. Wer an einem klaren Tag kommt, der muss zwar noch mehr Kälte aushalten, genießt aber einen atemberaubenden Blick über die weite, weiße Landschaft.
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage sollte Sie sich vor jedem Ausflug in den Harz über Öffnungszeiten und Hygieneregeln vor Ort informieren.
Vergnügen auf der Loipe
Es gibt unzählige Loipen im Harz, von kurz bis lang, von leicht bis schwierig. Eine der schönsten ist der Rundkurs auf der Ackerloipe von der Stieglitzecke (Parkplatz Magdeburger Hütte an der B 242) über die Hanskühnenburg und den Reitstieg. Sie ist 16 Kilometer lang und vom Anspruch leicht bis mittel. Anfänger lieben auch die Mühlenbergloipe (Start am Parkplatz Tischlertal, L 504) – die Strecke ist etwa 4 Kilometer lang. Vom gleichen Parkplatz startet auch die leichte Kunstbergloipe (4 Kilometer). Rund um Torfhaus gibt es mit 40 Kilometern die wohl längste Loipe (Schwierigkeitsgrad leicht bis mittel), Start ist etwa 150 Meter links vom Großparkplatz am Goetheweg.
Talfahrten für Skiläufer
Altenau und Torfhaus, Schulenberg, Clausthal-Zellerfeld und St. Andreasberg – überall im Oberharz gibt es gute Pisten. Besonders bekannt sind die Skigebiete Matthias-Schmidt-Berg in St. Andreasberg, wo es 1,2 Kilometer leichte, 1 Kilometer mittlere und 1 Kilometer schwierige Pisten gibt, die sich auf sechs Abfahrten verteilen. Zwei Schlepp- und zwei Sessellifte befördern die Skiläufer nach oben.
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Auch am Sonnenberg (ebenfalls bei St. Andreasberg, 1,4 Kilometer leichte, 1,2 Kilometer mittlere Pisten, drei Schlepplifte), im Ski-Alpinum in Schulenberg (auch für Snowboarder geeignet, es gibt vier Strecken von 600 bis 1200 Metern Länge) und am Rinderkopf in Torfhaus (0,4 Kilometer mittelschwierige Piste, ein Schlepplift, zwei Talabfahrten) kann man gut Skilaufen – es gibt aber noch weitaus mehr Pisten und Gebiete im Harz.
Wandern im Winterharz
Wer im Harz wandern möchte, kann mancherorts der erste sein, der die jungfräuliche Schneeschicht betritt. Das macht das Gehen zwar zur Anstrengung, aber es ist ein ganz besonderes Erlebnis. Feste Schuhe mit gutem Profil braucht man unbedingt. Schöne Wanderwege gibt es zum Beispiel ab Stieglitzecke und ab Torfhaus, aber gehen kann man beinahe überall. Die Wege sind gut ausgeschildert, und es gibt ausreichend Wege mit drei, vier Kilometern Länge.
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Auf Schneeschuhen über verschneite Wege
Ein ganz besonderes Vergnügen ist das Schneeschuh-Wandern. Die langen, ein bisschen an Skateboards ohne Räder erinnernden Schuhe verhindern, dass Wanderer im hohen Schnee versinken. Und so kann man wunderbar durch tief verschneite Wälder und Wiesen stapfen. Vorsicht, Suchtgefahr! Die Bewegung mit den langen Schuhen macht nämlich so richtig Spaß. Im Harz gibt es mehrere Strecken und Möglichkeiten, Schneeschuhe auszuleihen.
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Rodeln im Harz
Auch für Kinder bietet der Harz im Winter jede Menge Vergnügen. Zu den beliebtesten gehört das Schneemann-Bauen, für das allerdings mildere, feuchtere Temperaturen nötig sind. Bei trockener Kälte lockt aber vor allem eines: das Rodeln. Es gibt unzählige Rodelhänge, manchmal reichen schon ein paar Meter. Größere Hänge gibt es zum Beispiel in Altenau (Skigebiet Auf der Rose), am Torfhaus (hier gibt es den Rodellift „Brockenblick“ und eine Flutlichtanlage), in St. Andreasberg (Teichtal, 300 Meter langer Hang, mit Flutlicht und bei Bedarf mit Beschneiungsanlage), in Clausthal-Zellerfeld (Spiegelthaler Straße, 300 Meter langer Hang neben dem Skihang) und in Wildemann (am Parkschwimmbad im Spiegeltal, 800 Meter lange Bahn).
Auge in Auge mit Hirsch und Reh
Auch wenn man sie nur selten zu Gesicht bekommt: Im Harz gibt es viele Wildtiere. Normalerweise halten sich Rehe, Wildschweine und Hirsche vor allem da auf, wo gerade keine Menschen sind. Im Winter aber sind die Chancen größer, sie aus der Nähe zu sehen. An den Wildtierfütterungsstellen tauchen sie immer wieder auf.
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Karte vom Harz
(Text: Silke Böttcher)