21. Oktober 2024, 15:51 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Auf den Kanarischen Inseln haben am Sonntag rund 10.000 Menschen gegen den zunehmenden Massentourismus demonstriert. Die Inselgruppe im Atlantik ist eines der beliebtesten Touristenziele Europas und verzeichnet jährlich über 16 Millionen Besucher.
Mehrere tausend Einwohner der Kanarischen Inseln gingen am Wochenende erneut gegen den anhaltenden Massentourismus auf die Straßen. Der Protest fand vor allem in bei Touristen beliebten Gegenden unter dem Motto „Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze“ statt. Dies ist nicht die erste Demonstration gegen Overtourism auf den Kanaren. TRAVELBOOK berichtete bereits vor einigen Monaten vor Hungerstreiks und weiteren Demonstrationen.
Bewohner demonstrieren gegen ungerechtes Tourismusmodell
Die Demonstranten versammelten sich gleich an mehreren Orten. Unter anderem protestierten sie vor dem Kongresszentrum in Maspalomas auf Gran Canaria, dem einzigen Wasserpark auf Fuerteventura sowie im Vergnügungsviertel Playa de las Américas auf Teneriffa. Aber auch auf Lanzarote, La Palma und El Hierro ging man auf die Straße.
Auf den Plakaten der Teilnehmer konnte man unter anderem Slogans wie „Canarias no es un parque temático“ (auf Deutsch: „Die Kanaren sind kein Themenpark“) oder „Somos extranjeros en nuestra tierra“ (übersetzt: „Wir sind Ausländer in unserem Land“) lesen. Laut der spanischen Nachrichtenagentur Europapress kritisierten die verschiedenen Veranstalter ein „ungerechtes und nicht nachhaltiges“ Entwicklungsmodell im Tourismussektor.
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Demonstration auf den Kanaren für weniger Touristen
Die beiden größten Ziele der Demonstranten sind unter anderem eine Beschränkung der Touristenzahlen sowie ein konsequentes Vorgehen gegen Ferienwohnungen. Bereits am Dienstag bezeichnete die Bürgerbewegung „Canarias Palante“ die von der Regierung der Kanarischen Inseln organisierten Expertengremien als „undurchsichtig“. Sie kritisierte, dass eine Minderheit über die Zukunft der Inseln entscheiden darf.
In diesem Zusammenhang wird laut Europapress erklärt, dass die Zukunft „ohne echte Beteiligung der Gesellschaft“ gestaltet werde, mit einem Gremium aus „anonymen Experten“, die „von den Bedürfnissen der Menschen abgekoppelt“ seien. Unter anderem beklagt das Kollektiv, dass „nicht einmal ein ernsthafter Entwurf“ vorgelegt wurde, um die Ferienwohnungsvermietung einzudämmen.
„Canarias Palante“ betont, dass es bereits mehr als 1.200 Vorschläge für die Zukunft der Inseln gibt. Im Gegensatz dazu sei die Expertengruppe, „manipuliert von den immer gleichen Politikern“, nicht mehr als ein Versuch, politische Maßnahmen zu rechtfertigen, die ein nicht nachhaltiges Wirtschaftsmodell weiter zementieren, das bereits seine Grenzen aufgezeigt habe.
Dementsprechend sei die Forderung der Bewegung und auch der 10.000 Demonstranten diesen Sonntag, einen „echten Wandel“, der auf den Bedürfnissen der Bevölkerung und einem „nachhaltigen und gerechten“ Entwicklungsmodell basiert, zu bewerkstelligen