15. November 2024, 16:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bali, Mallorca oder der Mount Everest – das ist nur eine kleine Auswahl an beliebten Urlaubsregionen, die man laut dem Reiseführer „Fodor’s“ im kommenden Jahr nicht bereisen sollte. Nicht etwa, weil dort Gefahren für Touristen lauern, sondern weil die Reiseziele zunehmend unter den Auswirkungen des Massentourismus leiden. TRAVELBOOK erklärt es genauer und zeigt die ganze „No-List“ für 2025.
Vermehrte Müllproduktion, Wasserknappheiten, gesteigerte Lebenskosten für Einheimische – der Tourismus bringt, wenn er überhandnimmt, allerlei negative Auswirkungen mit sich. Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen und die Menschen davon abzuhalten, Orte zu bereisen, die stark unter Overtourism leiden, veröffentlicht der Reiseführer „Fodor’s“ jährlich eine „No List“. Darauf stehen beliebte Reiseziele, die man im kommenden Jahr besser nicht besuchen sollte, um nicht zu den bestehenden Problemen beizutragen.
Übersicht
Welche Reiseziele laut der „No-List“ von „Fodor’s“ im kommenden Jahr lieber gemieden werden sollten, erfahren Sie hier:
Reiseziele, die man 2025 nicht besuchen sollte
TRAVELBOOK stellt eine Auswahl der Reiseziele vor, die bereits seit Jahren unter Overtourism leiden und die man deswegen 2025 nicht besuchen sollte.
Bali, Indonesien
Bali erlebt nach der Pandemie einen starken Tourismusaufschwung mit Millionen Besuchern, doch dieser belastet die Insel erheblich. Müllberge, insbesondere Plastik, überfordern die Abfallentsorgung, während jährlich 33.000 Tonnen Plastik in die Umwelt gelangen. Gleichzeitig verschlechtern unzureichende Abwasserbehandlung und Küstenverschmutzung die Wasserqualität. Der unregulierte Tourismusboom schädigt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensqualität der Einheimischen, durch steigende Lebenshaltungskosten, zunehmenden Verkehr und Konflikte mit Touristen. Zudem geraten kulturelle Traditionen wie das Subak-Bewässerungssystem unter Druck. Ohne nachhaltige Maßnahmen droht Bali, sowohl seine Naturlandschaften als auch seine kulturelle Identität zu verlieren. Bis die indonesische Trauminsel eine bessere Lösung für den Tourismus gefunden hat, sollte man dieses Reiseziel also lieber erstmal nicht besuchen.
Reiseziele in Europa, die unter dem Massentourismus leiden
Der Tourismus in Europa erreichte 2024 ein Rekordhoch. Doch das Wachstum brachte auch massive Herausforderungen und Nachteile mit sich. Überfüllte Städte, steigende Lebenshaltungskosten, belastete Infrastruktur und kulturelle Homogenisierung sorgten für wachsenden Unmut bei den Einheimischen. An beliebten Reisezielen wie Barcelona, Mallorca, Venedig oder den Kanarischen Inseln eskalierten die Spannungen in Protesten gegen den Overtourism und Maßnahmen wie Eintrittsgebühren. In Amsterdam zeigten die Maßnahmen wie Kreuzfahrtverbote, die Halbierung der Flusskreuzfahrten und die Reduzierung der Ferienunterkünfte in diesem Jahr erste positive Effekte gegen den Massentourismus. Ob die Maßnahmen dort und in anderen belasteten Orten weiter von Erfolg gekrönt sind, bleibt abzuwarten.
Koh Samui, Thailand
Die beliebte thailändische Urlaubsinsel Koh Samui steht angesichts steigender Touristenzahlen vor ernsten Herausforderungen. Bereits 2023 besuchten laut „Fodor’s“ 3,4 Millionen Touristen die Insel, und ein weiterer Anstieg wird erwartet. Doch Probleme wie eine Abfallkrise mit 200.000 Tonnen Müll, ungenutzte Kläranlagen, unregulierte Bauprojekte und eine überlastete Infrastruktur gefährden die Umwelt und die Lebensqualität vor Ort. Illegale Bauvorhaben und Abholzungen erhöhen zudem das Risiko von Erdrutschen und schädigen die Tier- und Meereswelt. Zusätzlich kämpfen die Einheimischen vor Ort mit zunehmender Wasserknappheit. Der „White Lotus“-Effekt könnte die Belastungen weiter verschärfen, sollte die Serie Koh Samui ähnlich populär machen wie zuvor Sizilien. Wenn man die Infrastruktur der Insel nicht noch mehr belasten möchte, sollte man dieses Reiseziel 2025 also besser nicht besuchen.
Mount Everest
Der Abenteuertourismus in Nepal hat sich in den letzten 76 Jahren stark verändert, da immer mehr unerfahrene Touristen den Everest erklimmen können, indem sie lokale Arbeiter für den Transport ihrer Ausrüstung bezahlen. Dies führt zu erheblichen Sicherheitsrisiken für die Arbeiter und trägt zur Überfüllung des Sagarmatha-Nationalparks bei, der jährlich rund 58.000 Besucher anzieht. Die Region leidet unter extremen Müllproblemen, mit geschätzten 30 Tonnen Abfall und enormen Mengen menschlicher Exkremente auf den Everest-Hängen und Wanderwegen. Trotz dieser Umweltbelastungen und einer zunehmend fragilen Naturinfrastruktur steigt die Zahl der Touristen weiter, und die Regierung fördert sogar noch mehr Besucher. Lokale Organisationen und Aktivisten warnen vor den langfristigen Folgen des Massentourismus und fordern eine Begrenzung der Besucherzahlen, um die Natur und die Lebensqualität der Einheimischen zu schützen.
Ab 2025 Griechische Inseln planen Eintrittsgelder für Kreuzfahrttouristen
Demos gegen Massentourismus Einwohner Barcelonas wehren sich mit Wasserpistolen gegen Touristen
Wegen Overtourism Reiseveranstalter stoppt Angebote für beliebte griechische Inseln in der Hochsaison
Reiseziele, die immer mehr unter Overtourism leiden
Neben den zuvor aufgelisteten Reisezielen, die schon jetzt massiv unter Overtourism leiden, hat „Fodor’s“ noch eine weitere Liste von Orten zusammengestellt, die man 2025 eher vermeiden sollte. Diese Reiseziele haben zwar noch nicht allzu sehr die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen, jedoch äußern Brancheninsider aufgrund ihrer Beobachtungen und Erfahrungen bereits jetzt Bedenken.
Folgende Reiseziele sollte man 2025 besser ebenfalls nicht besuchen: