9. November 2022, 5:19 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Portugal-Liebhaber finden in der Region Alentejo ursprüngliches Portugal, wunderschöne Strände und beeindruckende Klippen. TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel (Chiodo) gibt neun Tipps für einen Urlaub im Alentejo.
Wird Ihnen die Algarve trotz all Ihrer Schönheit langsam ein bisschen zu viel, weil zu voll? Verständlich. Wer trotzdem nicht auf seine Portugal-Reise südlich von Lissabon verzichten möchte, sollte dem Alentejo eine Chance geben. Die Region grenzt im Norden an die Algarve und hat ähnliche Strände und Klippen zu bieten, ist dabei aber sehr viel weniger Touri-überladen. Dies könnte sich allerdings schon bald ändern – das „Forbes Magazin“ erklärte den Alentejo an der portugiesischen Atlantikküste gerade erst zum Trendziel 2023.
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören – erzählt von TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel (Chiodo):
9 Tipps für Portugals Region Alentejo
Odemira
Für mich ist Odemira auf jeden Fall ein Highlight im Alentejo. Die kleine Stadt liegt von der Küste aus gesehen etwas im Inland und ist sehr charmant. Vom Süden aus kommend fährt man da jede Menge Kurven runter und dann über eine hübsche Brücke. Direkt rechts dahinter ist das Café Chocolates de Beatriz, mit jeder Menge leckerer handgemachter Schokoladen. Das allein ist schon ein Highlight.
Festival Músicas do Mundo in Sines
Wer im Sommer in Portugals Alentejo fährt, sollte seinen Urlaub – wenn möglich – so timen, dass das Weltmusik-Festival in Sines (Festival Músicas do Mundo oder kurz FMM) in die Zeit fällt. Das ist immer im Juli. Da kommen jede Menge Künstler hin und überall in der Stadt ist was los. Das ist natürlich ganz schön trubelig, lohnt sich aber sehr. Die Stadt selbst lohnt sich übrigens auch.
Traumstrand aussuchen
Wie die Algarve hat auch der Alentejo jede Menge richtig schöner Strände. Und mit etwas Glück (und zur richtigen Jahreszeit), ist man hier fast oder sogar ganz allein unterwegs. Tatsächlich habe ich im Alentejo noch nie einen hässlichen Strand gesehen. Deshalb gebe diesen Tipp: Schauen Sie sich einfach möglichst viele Strände an. Denn können gewaltige Klippen, hohe blau-grüne Wellen und weicher Sand wirklich langweilig werden? Eben.
Das Hinterland
Neben den Stränden ist auch das Innere des Alentejo schön und teils sehr aufregend. Allein wenn man von Lissabon in den Süden fährt und sich abseits der Autobahn hält, kommt man durch teils endlos wirkende, wüstenartig anmutende Landschaften. Wenn man zum Beispiel hinter São Teotónio ins Inland fährt, führen die Wege gern mal über rumpelige, enge Straßen durchs Gebirge, an denen die Straße teils überaus steil abfällt. Ein Ausflug weg von der Küste und ins Inland lohnt sich – vor allem für alle, die wirkliche Ruhe erleben wollen. Denn oft gibt es auf den Straßen im Inland nicht einmal Handy-Empfang.
Sonnenauf- und -untergänge anschauen
Die Sonne geht im Alentejo über den Bergen auf und über dem Meer unter. Wer also gern früh aufstehen und den Sonnenaufgang sehen möchte – und ich empfehle es sehr – sollte schauen, dass er ein bisschen erhöhter wohnt oder eben gleich auf einen der Berge steigen. Die sind nicht allzu hoch und im Monchique-Gebirge geht das tendenziell ganz gut.
Für den Sonnenuntergang empfehle ich ganz klar die Klippen. Die sind an vielen Stellen in Portugal zu finden und ziehen sich auch einen Großteil der Küste des Alentejos entlang. Und von ihnen aus kann man von fast überall die wunderschönen portugiesischen Traumsonnenuntergänge sehen.
Ein Auto mieten
Im Alentejo empfiehlt es sich, ein Auto zu haben. Zumindest wenn man etwas sehen und vor allem auch mal abseits der Küsten-Hauptstraße etwas erleben möchte. Es gibt auch Busse und auch Trampen ist noch immer sehr normal, aber am einfachsten bleibt es einfach mit dem Auto. Das bringt einen zu den diversen Traumstränden, in die charmanten Städtchen und auch ins lohnenswerte Hinterland mit seinen rumpeligen Schotterstraßen.
Die passende Unterkunft suchen
… welche, das ist kommt ein bisschen darauf an, was für einen Urlaub man machen will. Im Inland ist es ruhig und je nach Jahreszeit schön grün, in jedem Fall erwartet einen hier aber üppige Natur mit Eukalyptusbäumen und den entsprechend schönen Gerüchen. Wer viel an den Strand will, sucht sich am besten was in Meeresnähe. Da gibt es jede Menge kleine Orte, in denen dann tendenziell nicht viel los ist oder eben größere wie etwa Sines oder auch Vila Nova de Milfontes. Ich würde hier vor allem darauf schauen, was mir zum Wohnen und Schlafen wichtig ist, mit dem Auto kommt man sowieso überall recht schnell hin.
Ein Geheimtipp? Das Landhotel Reguengo
Ein vielleicht nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp ist das Landhotel Reguengo. Da bin ich schon als Kind mit meinen Eltern immer wieder hingefahren und der Kontakt besteht bis heute. Die ursprünglich drei Besitzer haben da einen wunderschönen Ort in einem kleinen Tal mitten im Nirgendwo des Monchique-Gebirges geschaffen mit jeder Menge Ruhe, sehr schönen, hochwertigen Unterkünften, Naturpool, Yoga, Pferden und vielem mehr. Reguengo ist super für Familien mit Kindern, aber auch alle anderen.
Essen probieren
Portugals Essen ist besonders und besonders lecker und so wundert es kaum, dass auch das Essen im Alentejo ebenfalls sehr gut und variantenreich ist. Am besten, Sie probieren sich einfach durch die diversen lokalen Restaurants. Mich persönlich zieht es immer wieder in die einfachen, aber sehr netten und leckeren Fisch-Restaurants an der Küste. Die gibt es in größeren Orten wie auch in ganz kleinen. Ich nenne hier als Beispiele Vila Nova de Milfontes und Azenha do Mar, das sind aber nur zwei von vielen guten Beispielen. Einfach mal in Wassernähe schauen, wo Sie gerade sind. Aber auch, wer nicht so gern Fisch isst, wird auf jeden Fall fündig und kann sich zum Beispiel auf gegrilltes Huhn (frango grelhado), Schweinefleisch, leckeres frisches Brot, Oliven und natürlich Vinho Verde und diverse sehr schmackhafte, teils kräftige Käsesorten einstellen.
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Wie kommt man am besten in Portugals Region Alentejo?
Mit dem Flugzeug entweder nach Faro oder Lissabon und dann weiter mit dem Auto. Je nach Ziel sollte man aber mit mehr oder weniger guten Schotterstraßen rechnen, die können teilweise schon mal aufregend werden, wenn sie wahlweise klein, steil oder beides sind. Ach so, und wenn Sie nicht Auto fahren wollen oder können, gibt es auch immer noch die Option, mit dem Bus zu fahren. Von Lissabon aus kommt man ganz gut in den Alentejo, und auf den Hauptstraßen habe ich auch zuletzt mehr und mehr Busse gesehen, da hat sich auf jeden Fall was getan.