6. Dezember 2022, 6:23 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Tiruvannamalai zieht Pilger und Reisende aus aller Welt an und betört mit kaum greifbarem Entrücktsein. Unsere Autorin Anna Wengel hat Ende 2016 die zehntägige Meditation Vipassana in der Nähe ausprobiert und die indische Stadt kennen und lieben gelernt. Für TRAVELBOOK hat sie eine Liste an sehens- und erfahrenswerten Dingen aufgeschrieben.
Tiruvannamalai ist ein ganz besonders spirituelles Zentrum in Indien. Egal, ob man nur mal schauen oder gleich in die diversen Satsangs, Vipassanas und Co. eintauchen möchte. Die Stadt liegt im indischen Bundesstaat Tamil Nadu und damit im Süden beziehungsweise Südwesten des Landes. Sie ist Ihnen vielleicht als Stadt mit den Türmen bekannt, ragt der riesige Arunachalesvara-Tempel weit über die Dächer der Stadt hinaus. Am besten kommt man nach Tiruvannamalai über den nächsten größeren Flughafen, der befindet sich in Chennai. Von da aus geht es mit Taxi oder Bus weiter. Aber es kommt wie immer darauf an, woher Sie kommen. Tendenziell sind aber Taxi und Bus in Indien die gängigsten Reisemittel.
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“ auch zum Hören.
6 Tipps für einen Besuch in Tiruvannamalai
Den Berg Arunachala sehen
Die Stadt Tiruvannamalai liegt am Fuß des Berges Arunachala. Der Berg ist im Hinduismus heilig, weil Brahma und Vishnu dort der Gott Shiva in einer Flammensäule erschienen sein soll. Wie zum Beweis steht an sehr prominenter Stelle, nämlich der Bergspitze, das Shiva-Attribut Trishula, der Dreizack. Meine Reisebegleiter und ich sind den Berg damals hochgelaufen, was anstrengend und auf jeden Fall sehr warm war. Es hat sich aber gelohnt. Zum einen, weil wir einmal mehr sehr engen Kontakt zu Affen bekommen haben, die sich dringend unser Mittagessen teilen wollten. Zum anderen, weil es beeindruckend ist, von der Bergspitze hinunter auf die Stadt zu schauen, die vor lauter Smog kaum zu sehen ist. Das hatte schon irgendwie etwas sehr Entrücktes – das habe ich generell in Tiruvannamalai oft empfunden.
Sich treiben lassen
… und in das Stadtleben eintauchen. Heißt, einfach herumlaufen und den orange-gekleideten Sadhus mit ihren weiß-rot-gelb bemalten Gesichtern folgen oder zuschauen, wie sich der chaotische Verkehr rund um die herumlaufenden Kühe manövriert. Oder all die Massen an Pilgern beobachten, die mit ihrerseits farbigen Bekleidungen und entrückten Gesichtern die Stadt in eine irgendwie unwirkliche Stimmung versetzen. Zwischendurch unbedingt mal Halt in einem der typischen kleinen Teehäuser machen.
Vipassana, die Zehn-Tages-Meditation
Wir sind damals wegen unserer geplanten Vipassana nach Tamil Nadu gekommen. Vipassana ist eine zehntägige Meditation und dafür geht man in ein Vipassana-Zentrum und macht tatsächlich nichts anderes, als den ganzen Tag zu meditieren. Dass das ziemlich intensiv ist, können Sie sich vielleicht vorstellen. Für mich war es definitiv eins der intensivsten Dinge, die ich bisher gemacht und erlebt habe. Aber es lohnt sich. Wirklich.
Vipassana habe ich in der Nähe von Tiruvannamalai gemacht, genauer im Dhamma Arunachala. Das ist zwar in der Branche kein Geheimtipp, aber empfehlenswert. In dem Zentrum bekommt man eine sehr ursprüngliche Vipassana-Erfahrung. Die ist sicher härter als in den westlichen Zentren, aber ich fand es spannend, es da zu machen – mit unbequemen Holzpritschen und mehr als zwanzig Frauen unter einem Dach schlafend, nur dem Nötigsten an Waschmöglichkeiten und minimalistischem Essen.
Tempel und Ashrams besuchen
In und um Tiruvannamalai gibt es zahlreiche Tempel und Ashrams. Der Sri Ramana Ashram ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Tiruvannamalais. Da die Stadt ein Pilgerort und spirituelles Zentrum Indiens ist, würde ich vorschlagen, Sie suchen sich zudem aus den vielen Angeboten in der Stadt etwas zusammen und schnuppern auch mal in einen Satsang oder suchen sich aus einem der vielen Yogastudios das passende aus.
Einfach essen statt Sterneküche
Fast immer gut sind in Tiruvannamalai die Straßenstände und ganz einfachen einheimischen Restaurants. Wenn schon viele Einheimische da sind, ist das tendenziell ein gutes Zeichen. Wie an vielen Orten in Indien, gibt es aber auch in Tiruvannamalai eine sogenannte „German Bakery“. Die hat eigentlich nichts Deutsches, aber meist leckeres Gebäck und anderes Essen, einigermaßen guten Kaffee und häufig etwas Ruhe abseits des Trubels.
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Rund um den Arunachaleshwara-Tempel übernachten
Wer nach einem Hotel in Tiruvannamalai sucht, sollte sich in der Region rund um den riesigen Arunachaleshwara-Tempel umsehen. Das ist eine relativ gute Adresse, denn der Tempel ist recht zentral und eins der Dinge, die Sie in Tiruvannamalai ohnehin sehen wollen, weil er eine der Haupt-Sehenswürdigkeiten ist. Wir sind, ehrlich gesagt, ziemlich planlos in die Stadt gefahren, mehr oder weniger ins Zentrum und haben uns durch Gasthäuser und Pensionen gefragt, bis wir etwas Passendes hatten. Das ging gut und eben auch recht spontan – und generell in Indien gut möglich.