3. November 2022, 5:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Münster ist die Heimatstadt von TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel (Chiodo). Hier gibt sie 9 Tipps, was Urlauber in der Provinzhauptstadt in Nordrhein-Westfalen sehen und erleben sollten.
Glockenläuten überall, mittelalterliches Kopfsteinpflaster und freundlich lächelnde Menschen – das ist Münster für mich. Genauso wie Familien-Mittelpunkt, nicht immer jugendfreie Jugenderinnerungen und Ruhe. Ich liebe meine Heimatstadt und freue mich jedes Mal wie die einst Fünfjährige, die hier wohnte, wenn ich nach Hause komme. Und weil Münster so toll und nebenbei bemerkt auch wunderschön ist, teile ich hier ein paar Münster-Tipps. Denn der Besuch der geschichtsträchtigen Stadt lohnt sich.
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören – erzählt von TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel (Chiodo):
Übersicht
9 Tipps für einen Besuch in Münster
Fahrrad mieten
Bevor Sie irgendetwas unternehmen, besorgen Sie sich ein Fahrrad. Münster ist Deutschlands Fahrrad-Haupstadt und wird am besten auf dem Zweirad erfahren. Damit kommen Sie schnell von A nach B und C, so groß ist die Stadt zum einen nicht und zum anderen ist sie vor allen anderen auf Fahrradfahrer ausgerichtet.
Auch interessant: 5 traumhafte (und lange) Radstrecken in Deutschland
Prinzipalmarkt
Der Mittelpunkt der Innenstadt und für mich ein Highlight, auf das ich mich immer wieder freue (und das bei einem Münster-Besuch unbedingt dazu gehört): der Prinzipalmarkt. Der ist eigentlich kein Markt, sondern eine hübsche, alte Straße mitten in der Stadt mit Kopfsteinpflaster, jede Menge hübscher Giebelhäuser, dem alten Rathaus und an seinem Kopf steht die Lambertikirche. Nebenbei bemerkt gibt es auf Münsters Prinzipalmarkt jede Menge Geschäfte, allerdings für den eher größeren Geldbeutel. Wer etwas günstiger in den mehr oder weniger Standard-Geschäften einkaufen möchte, findet in der Nähe die beiden anderen Haupt-Einkaufsstraßen, die Salz- und die Ludgeristraße.
Lambertikirche
Die Lambertikirche wurde zwischen 1375 und 1450 gebaut und ist vor allem für die drei Eisenkäfige bekannt, die an ihr hängen. In denen wurden zur Abschreckung Mitte des 16. Jahrhunderts die Leichen der drei Anführer der Täuferbewegung aufgehängt. Dieses gruselige Relikt hängt heute noch sehr sichtbar an der prominenten Kirche. Wenn man sich von dem Schaudern erholt hat, tritt man jedoch in eine wirklich wunderschöne alte Kirche und deren Besuch kann ich nur empfehlen.
Dom
In Münsters Altstadt findet sich außerdem der St. Paulus Dom, ganz in der Nähe von Prinzipalmarkt und Lambertikirche. Und auch der lohnt sich sehr. Der Dom in seiner Ursprungsform stammt aus dem 13. Jahrhundert und das große Kirchenschiff kann man besichtigen. Vor dem Haupteingang ist der Domplatz, auf dem mittwochs und samstags ein großer Wochenmarkt stattfindet, zu dem gefühlt halb Münster aufläuft – ebenfalls ein Münster-Highlight.
Auch interessant: In Münster! Blick hinter die „Tatort“-Kulissen
Promenade
Wenn man Lust auf ein bisschen Laufen und Natur hat, würde ich immer empfehlen, einmal die Promenade entlang zu laufen. Oder eben mit dem Fahrrad zu fahren. Die Promenade zieht sich als grüner Ring um die Innenstadt. Sie ist autofrei und von jeder Menge Bäumen gesäumt.
Aasee
Hübsch ist auch der Aasee, das ist Münsters Stadtsee. In dem kann man nicht schwimmen, aber man kann an seinem Ufer sitzen, um den See herum laufen oder auf ihm mit dem Tretboot fahren. Da gab’s vor ein paar Jahren mal so eine Schwan-Liebesgeschichte, die durch die Medien ging. Da hat sich ein kleiner echter Schwan in den Tretboot-Plastikschwan verliebt und ist immer hinterher geschwommen. Das war am Aasee.
Kreuzviertel
Das Kreuzviertel lohnt sich, weil es einfach sehr sehr hübsch ist mit seinen hohen Altbauhäusern und teils engen Kopfsteinpflaster-Straßen. Es ist quasi der Prenzlauer Berg von Münster. Da zentriert sich alles um die Kreuzkirche, es gibt ein paar nette Cafés, einen alt eingesessenen Feinkostladen, eine Eisdiele, Restaurants und eben sehr schöne Häuser.
Hafen
Der Hafen ist für mich ein totales Jugend-Relikt. Damals noch Industriegelände mit ein paar wenigen Restaurants und Bars, hat er sich inzwischen total verändert. Das Hafengelände ist mittlerweile aufgeräumter Industrie-Münster-Chic mit neuen Gebäuden und Lichtinstallationen. Persönlich fand ich das alte Hafengelände charmanter, aber der neue Hafen kann mit seinen vielen Restaurants und Bars natürlich auch was. Gerade im Sommer ist es sehr nett, da am Wasser zu sitzen und dem Treiben zuzuschauen.
Hawerkamp
Noch viel mehr als der Hafen ist der Hawerkamp mein einstiger Münster-Jugend-Mittelpunkt. Auf dem alten Industriegelände befanden sich damals schon die alternativen Clubs Sputnikhalle und Triptychon, die sind auch heute noch da, aber um einige weitere ergänzt worden. Außerdem gibt es auf dem nach wie vor mit Graffiti zugesprayten Gelände Künstlerateliers und diverse Kunstprojekte. Der Hawerkamp ist noch immer das alternative Münster und auf jeden Fall den Besuch wert.
TRAVELBOOK-Autorin vor Ort Geelong – lohnt sich der Besuch der Nachbarstadt Melbournes?
Vom „Lonely Planet“ gekürt Was macht Freiburg zum besten Reiseziel in Deutschland?
Stadtführung In Münster! Blick hinter die „Tatort“-Kulissen
Was tun bei Regen?
In Münster regnet es wirklich oft. Deshalb am besten im Vorhinein Regensachen einpacken. Abschrecken sollte der Regen aber nicht, denn es gibt in Münster entsprechend viele Dinge, die man drinnen tun kann. Zum Beispiel die diversen Kirchen anschauen, besonders die schon erwähnten – Dom und Lambertikirche –, aber auch die Überwasserkirche um die Ecke und noch einige weitere. Oder auch ins Museum gehen, zum Beispiel ins Picasso- oder auch das LWL-Museum. Außerdem gibt es viele nette Cafés. Ich glaube von den alteingesessenen Oma-Cafés ist inzwischen leider keins mehr übrig, aber es gibt einige nette Standard- und mittlerweile auch ein paar Hipstercafés.
Auch interessant: Eröffnung von Deutschlands höchstem Holz-Aussichtsturm verschiebt sich