20. Dezember 2022, 5:49 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Leonie und Thilo reisen mit ihrem Segelboot um die Welt – und sind so schon an einige spannende Orte gekommen. Einer von ihnen: Suriname in Südamerika, früher „Niederländisch Guayana“. TRAVELBOOK haben sie Tipps für das spannende Land verraten.
Auf ihrem Youtube-Kanal und gleichnamigen Blog „Blue Horizon“ berichten Leonie und Thilo regelmäßig von ihren Segel-Abenteuern. Auf ihrer Reise haben Sie auch einen Stopp in Suriname eingelegt. Ein Land, das ihrer Meinung nach noch mehr Aufmerksamkeit verdient. Warum? Das haben sie TRAVELBOOK erzählt.
Tipps und Inspirationen zu Suriname* gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“ auch zum Hören:
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Tipps für eine Reise nach Suriname
TRAVELBOOK: Ihr seid mit dem Segelboot hingereist – aber wie reist man am besten IN Suriname, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto?
Thilo: „Auf jeden Fall beides. Es ist super aufregend, mit dem Bus in die Stadt zu fahren, weil es ganz, ganz anders ist als in Deutschland. Aber es lohnt sich auch, ein Auto zu mieten, um ins Inland zu gelangen. Denn das ist mit dem Bus oder Taxi unmöglich.“
Wie teuer ist es, durch Suriname zu reisen?
Leonie: „Wir würden sagen auf jeden Fall günstig. Wir waren selbst mit unserem eigenen Boot da, weshalb wir nicht sagen können, wie teuer eine Unterkunft ist. Aber Essen und Verkehrsmittel sind aber auf jeden Fall sehr günstig. Wenn man mit den Menschen um sich herum spricht, Geheimtipps erkundet und lokal Essen geht, kann man sehr preiswert dort reisen.“
Wann ist die beste Reisezeit für Suriname?
Leonie: „Man sollte auf jeden Fall auf die Jahreszeit achten und nicht einfach irgendwann dorthin reisen, denn es gibt eine sehr lange Regenzeit und auch eine sehr warme Trockenzeit. Deshalb muss man sich da vorher gut informieren. Gemeinhin gilt die Zeit von Februar bis April und Juli bis November als beste Reisezeit für Suriname.“
Was war ein Highlight auf eurer Reise?
Thilo: „Wer nach Suriname reist, macht auf jeden Fall Abenteuerurlaub. Es ist verrückt, wie grün Suriname ist, wie groß der Dschungel ist, wie viele Tiere dort leben – wenn man morgens aufwacht, hört man schon die Affen kreischen. Dementsprechend ist das absolute Highlight der Regenwald. Der größte Teil des Landes besteht aus Dschungel und dort sind einfach faszinierende Tiere und unfassbar viele verschiedene Pflanzen, die man in Europa noch nie gesehen hat.“
Leonie: „Wir können auf jeden Fall empfehlen, einen geführten Regenwald-Ausflug zu buchen. In Paramaribo gibt es ganz viele verschiedene Anbieter, bei denen man sich einen Ausflug seiner Wahl heraussuchen kann und wir können es auch empfehlen, einen mehrtägigen Ausflug in den Regenwald zu machen. Das ist super spannend: Man fährt oder fliegt dann entweder mit dem Bus oder mit einem kleinen Flieger ganz weit rein in den Regenwald. Dort gibt es dann kleine Camps, dort schläft man dann entweder in Hängematten oder in kleinen Holzhütten. Dabei sind immer die Guides, die sich super auskennen, die genau wissen, wohin man gehen muss, um spannende Tiere zu sehen. Das ist ein tolles Erlebnis, sehr abenteuerlich, aber man fühlt sich trotzdem sicher.“
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Welcher ist der beste Spot um den Sonnenaufgang zu beobachten?
Thilo: „Der Fredberg. Das ist ein Berg mitten im Dschungel, der aus Kalkstein besteht. Auf ihm wachsen keine Bäume mehr und deswegen gibt es oben ein großes Plateau, von dort aus kann man alles überblicken. Wir haben dort mit Hängematten geschlafen, sind dann morgens aufgestanden und der Blick war einfach richtig heftig. Es war alles vom Nebel bedeckt, die riesigen Bäume schauten so leicht raus und langsam wachte der Regenwald auf, man hörte die Affen, die alle anfangen zu kreischen und dabei geht die Sonne auf – ein unvergesslicher Moment.“
Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?
Leonie: „Wir waren selbst in keiner Unterkunft, aber wir haben einige außerhalb der Stadt gesehen. Und wir würden auch jedem empfehlen eine Unterkunft außerhalb zu wählen. Die Stadt Paramaribo ist sehr laut und sehr chaotisch – einen Besuch ist sie auf jeden Fall wert, aber nicht so geeignet für eine Unterkunft.“
Kann man in Suriname auch feiern gehen?
Thilo: „Suriname ist kulturell sehr interessant, aber man kann auch gut Party machen. Was für uns eher untypisch ist, ist, dass dort auch sonntags gefeiert wird. In Paramaribo, der Hauptstadt von Suriname, kann man hervorragend am Sonntag feiern gehen. Aber auch in den kleinen Dörfern ist Party möglich – das ist dann aber eher ein ‚Unter die Leute mischen‘.“
Gibt es etwas, das man vor einer Reise nach Suriname auf jeden Fall machen sollte?
Thilo: „Man sollte sich auf jeden Fall über die Kultur und Geschichte informieren. In Suriname leben durch seine Kolonialvergangenheit noch heute sehr viele Kulturen zusammen: Die Maroons (Nachfahren afrikanischer Sklaven, die fliehen konnten und sich in Suriname niederließen, Anm. d. Red.), Inder, Japaner, Kreolen, Chinesen und Europäer. Das ist sehr faszinierend und dadurch gibt es auch ganz viele verschiedene Traditionen und Speisen. Es ist oft auch durchgemixt, aber es gibt dort viel indische Küche, viel chinesische und japanische, was man ja erst gar nicht denkt in Südamerika.“
Leonie: „Und: Man sollte auch nicht mit der Erwartung dorthin gehen, dass immer alles ordentlich, pünktlich und strukturiert abläuft. Stattdessen: Das Land und die Abenteuer gelassen auf sich zukommen lassen!“
*Thilo und Leonie sprechen im Podcast von Surinam statt Suriname. Beides ist möglich, da Suriname aber geläufiger ist, haben wir uns im Artikel für diese Variante entschieden.