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Rätselhafter Fall

Wer war die Tote im Hotel Oslo Plaza – und wie starb sie?

Tote Oslo Plaza
Mit diesem Phantombild suchte die Polizei in Norwegen nach Hinweisen zur Identität der Frau, die 1995 im Oslo Plaza zu Tode gekommen war Foto: picture alliance / NTB | Bjerke, Knut / Courtsey of Netflix / Collage TRAVELBOOK
Marlene Polywka
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Berlin, 14.6..2022
(c) Niels Starnick / Bild / Bild am Sonntag
Marlene Polywka Redakteurin BOOK family

24. Mai 2024, 6:13 Uhr | Lesezeit: 13 Minuten

Eine junge Frau wird 1995 in Norwegens Hauptstadt tot in einem Hotelzimmer des Oslo Plaza aufgefunden; in der Hand eine Waffe, die Tür von innen verschlossen. Alles weist auf einen Selbstmord hin. Je näher man den Fall allerdings betrachtet, desto mehr Ungereimtheiten gibt es.

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Das Oslo Plaza prägt die Innenstadt der norwegischen Hauptstadt. Mit seinen 117 Metern ist es das höchste Gebäude Norwegens und zeitweise sogar das zweithöchste in ganz Skandinavien. Es liegt mitten im Zentrum von Oslo und gehört heute zur Radison-Blue-Gruppe. Von den oberen Etagen hat man nicht nur eine gute Sicht auf die Stadt, sondern auch auf den Oslofjord und die malerische Insel Hovedøya. 768 Zimmer auf 37 Etagen bieten Platz für 1500 Gäste. Das gehobene Hotel mit schöner Aussicht im düsteren Skandinavien ist aber nicht nur die passende Kulisse für einen fiktiven Thriller im „Nordic Noir“-Stil – sondern auch Schauplatz eines echten Kriminalfalls. In einem der Räume wurde nämlich tatsächlich 1995 die Leiche einer Frau gefunden – im 20. Stock, im „Zimmer 2805“. Die Hintergründe des Falls sind bis heute ein Mysterium.

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Die Anfänge eines spannenden Falls

Das Besondere an der „Toten im Zimmer 2805“, wie der Fall teilweise auch genannt wird, sind aber nicht nur die Geheimnisse, die sich um die Todesumstände und auch die junge Frau selbst ranken. Ungewöhnlich ist eben auch der Fundort: Das Oslo Plaza ist ein angesehenes und gut ausgestattetes Hotel. Dazu kommt, dass sich schnell herausstellte, dass die Angaben, die die Frau an der Rezeption machte, allesamt falsch waren. Man weiß also nicht einmal, wer die Tote wirklich ist. Wie konnte es dazu kommen?

Die besagte junge Frau checkt an einem Mittwoch, dem 31. Mai 1995, abends in das Hotel ein. Dabei gibt sie den Namen Jennifer Fergate an. Teilweise findet sich auch die Schreibweise „Fairgate“. Das liegt daran, dass sie zuvor telefonisch für sich und eine männliche Begleitung das Zimmer reserviert hatte. Dabei wurde der Name von Mitarbeitern des Hotels anders notiert, als sie ihn dann selbst in die damals üblichen Hotelformulare eintrug. Augenzeugen beschreiben sie als circa 1,60 m groß, attraktiv und gut gekleidet. Auffällig waren wohl auch ihre kurzen dunklen Haare und ihre blauen Augen.

In den folgenden beiden Tagen nach ihrer Ankunft im Oslo Plaza ist „Jennifer Fergate“ kaum im Hotel anzutreffen. Bis zu 20 Stunden ist sie am Stück unterwegs. Das weiß man heute unter anderem auch deshalb so genau, weil an den Zimmertüren bereits in den 1990er-Jahren schon elektronische Schlösser angebracht waren, die registrierten, wenn jemand das Zimmer von außen öffnete. Am Donnerstagmittag wird ihr Raum noch einmal gereinigt, ab Freitag hängt allerdings ein „Nicht stören“-Schild an der Tür.

Am Samstag, dem 3. Juni 1995, fällt dann einer Hotelangestellten auf, dass die junge Frau bei ihrer Ankunft keine Rechnungsdaten hinterlegt hat. Bisherige Rechnungen waren zudem noch nicht bezahlt worden. Auch dieser Umstand scheint rückwirkend recht ungewöhnlich in einem Hotel wie dem Oslo Plaza. Um die Daten rückwirkend zu erfragen, wird ein junger Angestellter nach oben zum Zimmer 2805 geschickt.

Die Tote in Zimmer 2805 – war es ein Selbstmord?

Dieser klopft um circa 19.50 Uhr gegen die verschlossene Tür und hört daraufhin einen Schuss. Da er selbst unbewaffnet ist, geht der Wachmann zunächst in Deckung, setzt dann um 19.58 Uhr einen Notruf ab und holt Verstärkung. Dafür fährt er allerdings ins Erdgeschoss zurück. Daraus ergibt sich am Ende ein Zeitfenster von etwa 15 Minuten zwischen dem Schuss und dem Öffnen des Zimmers, in dem die Tür unbewacht war. Zwar gibt es im ganzen Hotel Kameras, aber entweder war keine davon auf das Zimmer und den Flur gerichtet oder niemand hat die Aufzeichnungen anschließend überprüft. In den polizeilichen Unterlagen wird jedenfalls diesbezüglich nichts erwähnt.

Die folgende Timeline der Geschehnisse wurde auf Basis der Daten des Türschlosses und der Aussagen der Beteiligten erstellt:

  • Mittwoch, 31. Mai, 22.44 Uhr: Jennifer betritt ihr Zimmer zum ersten Mal
  • Donnerstag, 1. Juni, 00.21 Uhr: das Zimmer wird per Schlüsselkarte geöffnet
  • Donnerstag, 1. Juni, 08.38 Uhr: das Zimmer wird per Schlüsselkarte geöffnet
  • Donnerstag, 1. Juni, ca. 13.00 Uhr: Zimmermädchen betreten das Zimmer zum Saubermachen und sagen aus, dass niemand dort gewesen sei
  • Freitag, 2. Juni, 08.50 Uhr: das Zimmer wird per Schlüsselkarte geöffnet
  • Freitag, 2. Juni, 11.03 Uhr: das Zimmer wird per Schlüsselkarte geöffnet
  • Samstag, 3. Juni, ca. 19.50 Uhr: ein Angestellter klopft wegen Rechnungsdaten an die Tür und hört einen Schuss
  • Samstag, 3. Juni, 19.58 Uhr: Notruf geht bei der Polizei ein
  • Samstag, 3. Juni, ca. 20.10 Uhr: Die Tür von Zimmer 2805 wird von den Sicherheitskräften geöffnet

Als die ankommenden Sicherheitskräfte die Tür zu Zimmer 2805 öffnen, finden sie „Jennifer Fergate“ tot auf dem Bett; die Todesursache ist augenscheinlich ein Kopfschuss. Die junge Frau liegt an der Bettkante, als ob sie zuvor noch aufrecht gesessen hätte und dann durch den Schuss nach hinten gekippt sei. In ihrer Hand, die auf ihrer Brust liegt, findet man eine 9-mm-Handfeuerwaffe, eine FN Browning HP. Ihr Daumen befindet sich am Abzug, die Tür war von innen doppelt verschlossen – alles sieht nach Selbstmord aus. Allerdings ergeben sich schnell eine Menge Fragen.

Tote Oslo Plaza
Blick in das Hotelzimmer, in dem die Unbekannte starb Foto: Courtsey of Netflix

Viele merkwürdige Details

Zum einen scheint die Leiche ungewöhnlich sauber. Nicht nur, dass die vorhandenen Blutspritzer vor allem die Umgebung zieren und nicht, wie üblich, auch ihre Hand und ggf. ihren Oberkörper. Es finden sich auch keine Schmauchspuren an ihren Händen. Neben ihr liegt außerdem ein Kissen, das ebenfalls ein Einschussloch aufweist. Hat sie probehalber zuerst ins Kissen geschossen? Oder wurde das Kissen als Schalldämpfer benutzt?

Die Untersuchung des Hotelzimmers ergibt dann noch einige weitere Ungereimtheiten. Aus der Kleidung der Toten im Oslo Plaza waren sorgsam sämtliche Etiketten entfernt worden, mit Ausnahme einer Jacke der deutschen Firma René Lezard. Auch finden die Ermittler keinerlei persönliche Gegenstände, nicht einmal eine Zahnbürste. Ein Teil ihrer Sachen scheint komplett zu fehlen; Angestellte berichten davon, dass sie bei ihrer Ankunft mehr Gepäck bei sich hatte, als später im Hotelzimmer gefunden wurde.

Was ebenfalls fehlt, ist die Seriennummer der Waffe. Diese wurde professionell entfernt, lediglich zwei Ziffern sind wohl noch zu rekonstruieren. Es befinden sich zudem keinerlei Fingerabdrücke an der Waffe – auch nicht die der Toten. Zwar sind Waffen aufgrund ihrer Oberfläche meist keine guten Träger für Fingerabdrücke, dass man überhaupt keine Spuren an der Pistole findet, wird auch von Experten als ungewöhnlich eingeschätzt. Die junge Frau hatte beim Auffinden zudem keinerlei Ausweispapiere bei sich, auch keinen Reisepass, den sie zur Einreise gehabt haben müsste. Das stellt die Ermittler noch vor einige Herausforderungen, denn wie sich herausstellt, sind ihre persönlichen Angaben im Hotelformular falsch.

Tote Oslo Plaza
Diese Fingerabdrücke fand man an der Tasche der toten Frau Foto: Courtsey of Netflix

Wer ist die Tote im Oslo Plaza?

Dort steht neben ihrem Namen, Jennifer Fergate, auch ihr Alter (21 Jahre), eine Telefonnummer und eine Adresse im belgischen Verlaine. Die Gemeinde ist Teil der Provinz Lüttich ganz im Osten von Belgien. Sowohl in die Niederlande als auch nach Deutschland fährt man von dort nicht einmal eine Stunde mit dem Auto. Die Ortschaft existiert also tatsächlich und auch die Straße, die die Tote angegeben hatte, die Rue de la Station, gibt es vor Ort. Allerdings kennt niemand dort eine Jennifer Fergate, auf der Phantomzeichnung erkennt niemand sie. Auch die Behörden haben keine Unterlagen zu der jungen Frau. Und die Straße reicht nicht bis zur Hausnummer 148, die auf dem Hotelformular steht.

Der norwegische Journalist Lars Christian Wegner recherchierte schon in den 1990er-Jahren zu diversen Vermisstenfällen in Norwegen. Dabei stieß er auch auf den Fall der Toten aus dem Oslo Plaza, die man im Zimmer 2805 gefunden hatte. Die Hintergründe und die vielen offenen Fragen interessierten ihn zusehends. Er recherchierte viele der heute bekannten Details, sprach mit Augenzeugen und Experten, reiste sogar nach Belgien und befragte die Bewohner dort. Durch sein Engagement wurde schließlich auch Netflix auf die Tote aufmerksam; der Fall ist Gegenstand einer Folge der Serie „Unsolved Mysteries“. Bis heute hat Wegner der Fall nicht losgelassen.

2016 stieß er eine Exhumierung der Leiche an. Dabei wurde nicht nur DNA-Material sichergestellt. Es konnte zudem ermittelt werden, dass die Frau wohl nicht 21 Jahre alt war, sondern eher Mitte 20. Die Polizei hatte ihr Alter während der Ermittlungen in den 1990ern noch auf ca. 30 geschätzt. Außerdem wurde eine spezielle Zahnfüllung aus Gold und Porzellan gefunden, die damals nur in den USA, der Schweiz, den Niederlanden und in Deutschland hergestellt wurde. Das ist im Übrigen nicht die einzige Spur des Falls, die nach Deutschland führt.

Hotel Oslo Plaza
Das 37 Stockwerke hohe 4-Sterne-Hotel heißt heute Radisson Blu Plaza Hotel Foto: picture alliance / NTB | Gorm Kallestad

Viele Hinweise auf deutsche Herkunft

Schon im Hotelzimmer befanden sich diesbezüglich einige Anhaltspunkte, wie etwa die Jacke eines deutschen Herstellers. Auch eine Reisetasche, in der man 25 Patronen für die Tatwaffe fand, stammte von der deutschen Firma Travelite. Sogar der Ring der Toten kommt vermutlich aus Deutschland. Einige Hotelangestellte gaben zudem an, die junge Frau Deutsch und Englisch sprechen gehört zu haben. Graphologen gehen auf Basis ihrer Handschrift davon aus, dass „Jennifer Fergate“ an einer deutschen Schule schreiben gelernt hat, vermutlich im DDR-Gebiet. Und noch ein weiteres Detail: In ihrem Zimmer wurden die Reste einer typisch deutschen Mahlzeit gefunden, Bratwurst mit Kartoffelsalat.

2018 wandte sich Wegner mit seinen Recherchen auch an BILD (gehört wie TRAVELBOOK zur Axel Springer Deutschland GmbH). Aufgrund der Spurenlage hoffte er mit einer Veröffentlichung in einem großen deutschen Medium, vielleicht doch noch einen entscheidenden Hinweis auf die wahre Identität der Toten zu erhalten – offenbar aber ohne Erfolg.

Der mysteriöse Begleiter

Zu dem Geheimnis um die Identität der Toten selbst kommt ein weiteres. Es könnte nämlich sein, dass „Jennifer Fergate“ gar nicht alleine unterwegs war. Das Zimmer 2805 war ursprünglich für zwei Personen reserviert: für sie selbst und einen „Louis Fergate“. Sein Name steht dementsprechend auch auf dem Hotelschein. „Jennifer“ gab ihn bei der Reservierung mit an.

Zudem meint sich eine Rezeptionistin zu erinnern, dass die junge Frau bei der Anmeldung intensiv auf einen neben ihr stehenden Mann geschaut habe. Danach kann sich aber niemand mehr erinnern, sie in männlicher Begleitung gesehen zu haben. Auch im Hotelzimmer 2805 finden sich keinerlei konkrete Hinweise auf eine zweite Person. Nur die Flasche eines Männerparfüms macht die Ermittler etwas stutzig, wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass die Tote es einfach selbst benutzt hat.

Diverse Theorien zur Toten im Oslo Plaza

Aus den bekannten Fakten ergeben sich viele Möglichkeiten zur Spekulation. Eine Theorie besagt, dass es sich bei „Jennifer Fergate“ um eine Edelprostituierte gehandelt haben könnte. Eine andere Theorie geht vor allem aufgrund des fehlenden Gepäcks davon aus, dass sie Drogen geschmuggelt haben könnte. Nachdem die Polizei in den 1990ern allerdings keine festen Anhaltspunkte für einen Mord finden konnte, kehrte sie zur Ausgangsannahme des Selbstmords zurück, die man natürlich ebenfalls berücksichtigen muss.

Im Rahmen der Netflix-Doku spricht Lars Christian Wegner auch mit Ola Kaldager, einem ehemaligen Leiter einer Gruppe des norwegischen Geheimdienstes. Er schildert ihm die merkwürdigen Details des Falls und Kaldager hält einen Selbstmord für sehr unwahrscheinlich. Dafür bringt er eine andere Möglichkeit ins Spiel: Hatte sie etwas mit den internationalen Geheimdiensten zu tun und wurde deshalb möglicherweise hingerichtet? Dafür spricht nach Meinung des Experten, dass ihre Identität bis heute nicht geklärt werden konnte. Auch die Auffindesituation passe zum Vorgehen von Geheimdiensten: die ausgefeilte Seriennummer, die auffällig lange Abwesenheit der Toten, sogar die entfernten Etiketten. Für einen Geheimdienst wäre es ebenfalls nicht schwierig, die Tür nach dem Verlassen des Zimmers von außen wieder zu verschließen. Das würde auch erklären, warum nie von Angehörigen nach der jungen Frau gesucht wurde.

Im Rahmen dieser Theorie muss man unbedingt erwähnen, dass Norwegen in den 1990er-Jahren eine besondere Rolle zukam. Zwischenzeitlich verlief ganz im Norden des Landes die einzige, knapp 200 Kilometer lange Landesgrenze zwischen Nato-Gebiet und Russland. Unter anderem deshalb galt das skandinavische Land zeitweise als Hochburg geheimdienstlicher Einsätze. Dazu kommt, dass das Oslo Plaza damals als das Vorzeigehotel der Stadt galt. Dort kamen viele wichtige Politiker zu Treffen zusammen. So war es etwa auch einer der wesentlichen Orte für die Verhandlungen zwischen Israel und den palästinensischen Behörden im Rahmen des Oslo-Friedensprozesses ab 1993, also ein für Geheimdienste durchaus interessanter Ort.

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Viele Fragen, wenige Antworten

Ein Grund, weshalb der Fall auch heute noch so viele fasziniert, ist die Vielzahl unbeantworteter Fragen. Nach wie vor weiß niemand, wer die Tote aus dem Oslo Plaza wirklich ist und warum sie in der norwegischen Hauptstadt war. Wo sind ihre Ausweispapiere und ihr Reisepass geblieben? Und was ist mit ihrem mysteriösen Begleiter; gab es ihn wirklich oder taucht er nur als Name auf dem Hotelschein auf? Und natürlich die große Frage: Wie kam es zum Tod von „Jennifer Fergate“?

Dazu kommen viele merkwürdige Details, die neue Fragen aufwerfen. Wo hat sich die Tote für mindestens 20 Stunden außerhalb des Hotels aufgehalten? Warum hatte sie eine Tasche mit 25 losen Patronen bei sich? Und was hat es mit dem zweiten Einschussloch im Kissen neben der Frau auf sich? Die merkwürdige Handhaltung und vor allem die fehlenden Schmauch- und Blutspuren an ihrer Hand führen bis heute zu Spekulationen und sprechen eigentlich gegen einen Selbstmord.

Das Hauptargument für die Selbstmordtheorie stützt sich hingegen auf die verschlossene Tür. Diese war von innen doppelt verriegelt, sodass sie auch nur von Innen geöffnet werden konnte, oder mit einem speziellen Sicherheitsschlüssel des Hotels. Dazu kommt, dass die Tote keinerlei Abwehrverletzungen aufwies. Für den toxikologischen Bericht wurde allerdings nur ihr Blutalkoholwert ermittelt, auf weitere Substanzen hin wurde damals nicht getestet. So kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie gegebenenfalls unter Drogen stand und sich möglicherweise deshalb nicht gegen einen vielleicht vor Ort gewesenen Angreifer gewehrt hat.

Aber es wäre auch möglich, dass sie ihren Mörder – von dem wir bis heute nicht wissen, ob es ihn überhaupt gibt – freiwillig hereingelassen hat. Womöglich kannte sie ihn. In Summe ergibt sich auf eine Vielzahl der offenen Fragen jedoch die Antwort „Möglicherweise“, „Vielleicht“ oder „Wir wissen es nicht“. Es ist natürlich möglich, dass diese Fragen niemals geklärt werden können, aber es ist auch denkbar, dass irgendwann doch ein Treffer bezüglich der DNA erzielt wird oder neue Technologien die Ermittlungen an anderer Stelle voranbringen. Bis dahin wird der Tod von „Jennifer Fergate“ ein ungeklärtes Geheimnis bleiben, genauso wie ihre wahre Identität.

Themen Norwegen
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