2. August 2018, 15:26 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Beim Spaziergang durch die deutsche Hauptstadt begegnen einem zahlreiche Chinesen, die mit gezückter Kamera die Wahrzeichen und Hotspots erkunden. Wer aber denkt, dass man in Berlin die meisten chinesischen Touristen sieht, liegt falsch. Auch Schloss Neuschwanstein oder der Schwarzwald sind bei Weitem nicht die beliebtesten Reiseziele der Chinesen in Deutschland.
Die United Nations World Tourism Organisation (UNWTO) hat laut „The Telegraph“ in einer Statistik die Top-Auslandsreisedestinationen der Chinesen veröffentlicht: Während die meisten Reisenden aus China eher nahe Ziele wie die Sonderverwaltungszonen Hong Kong und Macau oder Thailand, Japan und Vietnam besuchen, zieht es jährlich auch Millionen Chinesen an fernere Ziele. Nach Europa reisten laut Statista.de im Jahr 2016 etwa 10,6 Millionen chinesische Staatsbürger.
Innerhalb Europas wiederum zieht es besonders viele Chinesen nach Deutschland, und eine vergleichsweise kleine Stadt hat es ihnen offensichtlich ganz besonders angetan: Trier. Rund 150.000 Besuche chinesischer Touristen werden laut UNWTO jedes Jahr in der viertgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz registriert.
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Karl Marx lockt die Chinesen nach Trier
Der Grund für das große Interesse an der kleinen Stadt mit etwa 110.000 Einwohnern ist Karl Marx. Am 5. Mai 1818 war der Philosoph und Gesellschaftstheoretiker in Trier geboren worden. Er gilt als Vater des Sozialismus‘ und Kommunismus‘, dessen Ideologie auch heute noch von Chinas Regierung verfolgt wird. Daher sollen ihn viele Einwohner der Volksrepublik auch als Helden feiern.
Laut der UNWTO kämen ein Drittel der Besucher des Karl Marx-Hauses, in dem er früher gelebt hatte und das jetzt als Museum Besucher empfängt, aus China.
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Die Verehrung Marx‘ geht sogar so weit, dass zur Feier seines 200. Geburtstages im vergangenen Mai eine neue Statue von ihm enthüllt wurde. Das Denkmal auf dem Simeonstiftplatz war ein Geschenk aus China, das vom chinesischen Bildhauer Wu Weishan gefertigt worden war.