11. Februar 2025, 14:51 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Neue Einreiseregelungen, veränderte Reisepassbilder, erhöhte Gebühren – auch in diesem Jahr ändert sich für Reisende wieder einiges. TRAVELBOOK zeigt die Änderungen im Jahr 2025 in dieser Übersicht.
Planen Sie in diesem Jahr Reisen ins Vereinigte Königreich, nach Österreich, Bulgarien, Thailand oder Namibia? Dann lesen Sie sich die folgende Liste gut durch. Denn für diese sowie einige weitere Länder stehen im Jahr 2025 ein paar Änderungen an. Einige vereinfachen Ihnen das Reiseleben, andere erfordern bislang unnötige Schritte.
Übersicht
- 1. Digitale Bilder für Reisepässe
- 2. Großbritannien führt elektronische Einreisegenehmigung ein
- 3. Schengen-Raum um Bulgarien und Rumänien erweitert
- 4. Europäische Union führt EES und ETIAS ein
- 5. Namibia führt Visumpflicht ein
- 6. Neues Einreiseformular für die Britischen Jungferninseln
- 7. Thailand führt digitales Einreiseformular ein
- 8. Österreich hebt die Vignettenpreise an
- 9. Tansania verändert vielleicht seine Einreisebestimmungen
1. Digitale Bilder für Reisepässe
Passbilder auf Papier sind ab Mai 2025 in Deutschland Geschichte. Wer einen Ausweis beantragen möchte, muss den Behörden dann digitale Bilder vorlegen. Neben dem Personalausweis gilt das auch für den Reisepass. Wer die Fotos von professionellen Fotografen machen lässt, sollte sicherstellen, dass die Bilder von dort an das zuständige Bürgeramt weitergeleitet werden. Alternativ kann man Bilder oftmals auch vor dem Termin in einem Passbildautomaten im Amt machen. Auch die neuen Automaten leiten die Bilder direkt ins System der Behörde weiter, sodass Sachbearbeiter von ihren Rechnern auf sie zugreifen können. Allerdings sollten Sie sich vorab informieren, ob es einen solchen Automaten tatsächlich bereits vor Ort gibt.
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Und es gibt noch eine weitere Neuerung in Sachen Passwesen: Voraussichtlich ab Mai 2025 können Sie sich Ihren Reisepass nach Hause schicken lassen. Voraussetzung dafür ist eine Meldeadresse in Deutschland.
2. Großbritannien führt elektronische Einreisegenehmigung ein
Wie bereits in vielen Staaten auf der Welt üblich, darunter zum Beispiel in den USA, führt auch das Vereinigte Königreich in diesem Jahr eine elektronische Einreisegenehmigung ein. Die heißt ETA, kurz für Electronic Travel Authorisation, und tritt am 2. April in Kraft. Die ETA muss rechtzeitig vor der Einreise online beantragt werden und kostet 10 Pfund (umgerechnet rund 12 Euro). Einmal erteilt, gilt sie für alle Einreisen innerhalb von zwei Jahren. Pro Aufenthalt darf man dann maximal 180 Tage im Vereinigten Königreich bleiben. Läuft der hinterlegte Reisepass jedoch vor dieser Zwei-Jahres-Frist ab, erlischt auch die ETA entsprechend früher. Deutsche können ihre Anträge für die britische ETA ab dem 5. März stellen.
Alle Informationen zur britischen ETA lesen Sie in diesem Text: Vereinigtes Königreich führt elektronische Einreisegenehmigung ETA mit Verspätung ein
3. Schengen-Raum um Bulgarien und Rumänien erweitert
Zu den Änderungen im Jahr 2025 gehört auch der vollständige Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum Schengen-Raum. Ende letzten Jahres beschlossen die EU-Mitgliedstaaten, „die Personenkontrollen an den Landbinnengrenzen zu und zwischen Bulgarien und Rumänien ab dem 1. Januar 2025 abzuschaffen“, heißt es seitens des Europäischen Rates. Bereits seit März 2024 waren die Kontrollen an Flughäfen und Seegrenzen mit anderen Staaten des Schengenraums weggefallen. Das bedeutet: Wartezeiten bei der Ein- und Ausreise dürften für Reisende nun weitgehend der Vergangenheit angehören.
Ausweisdokumente sollte man dennoch in der Tasche haben. Zum einen kann es immer sein, dass man sich ausweisen muss. Zum anderen können auch innerhalb des Schengenraums kurzfristig irreguläre Grenzkontrollen eingeführt werden.
Weitere Infos zum Schengenbeitritt Rumäniens und Bulgariens lesen Sie hier: Bulgarien und Rumänien treten Schengen-Raum bei – das ändert sich für Reisende
4. Europäische Union führt EES und ETIAS ein
Auch die Europäische Union hat sich für dieses Jahr die Einführung elektronischer Reisesysteme vorgenommen. Inhaber deutscher oder anderer europäischer Reisepässe sind von diesen Änderungen in 2025 jedoch nicht betroffen.
EES
Das erste, das Reisende kennen sollten, ist das Entry-Exit-System, kurz EES, (zu Deutsch: Ein-/ Ausreisesystem). Das EES soll für alle Nicht-EU-Bürger gelten, heißt es seitens der EU. Mit dem EES sind kurze Aufenthalte von bis zu 90 Tagen innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen möglich. Das EES registriert visumfreie wie visumpflichtige Reisende. Die müssen laut der EU jedoch „vor Reiseantritt nichts unternehmen, da die Registrierung an der Außengrenze eines der 29 europäischen Länder erfolgt, die das System nutzen.“ Die Registrierung im EES erfolge „jedes Mal, wenn Reisende Außengrenzen überschreiten“. Sie ersetzte das manuelle Abstempeln von Reisepässen. Ziel des EES ist es, die Sicherheit innerhalb der EU durch verbesserte Grenzkontrollen zu erhöhen, diese insgesamt effizienter zu gestalten und Identitätsbetrug zu bekämpfen. Wann das EES eingeführt wird, ist noch unklar.
ETIAS
Das Ein- und Ausreisesystem ist jedoch nicht die einzige Änderung dieser Art in der EU 2025. Wie in Großbritannien und weiteren Staaten der Welt plant auch die Europäische Union eine elektronische Einreisegenehmigung. Diese heißt ETIAS (kurz für „European Travel Information and Authorisation System“) und soll ab ihrer Einführung als Einreisevoraussetzung für visumfreie Staatsangehörige, die in eins der europäischen Länder reisen möchten, gelten. Das europäische Reiseinformations- und Reisegenehmigungssystem soll bis zu drei Jahre (beziehungsweise bis zum Ablauf des Reisepasses) gültig sein. In dieser Zeit können Nicht-EU-Bürger mit einer ETIAS-Genehmigung beliebig oft einreisen. Wie beim EES gilt laut EU auch beim ETIAS: „normalerweise für bis zu 90 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen“. Wann das ETIAS eingeführt wird steht noch nicht fest, jedoch sicher nicht in der ersten Jahreshälfte 2025, wie es seitens der EU heißt.
Weitere Infos zu ETIAS in diesem Text: EU führt Einreiseantrag „ETIAS“ nun doch erst 2025 ein
5. Namibia führt Visumpflicht ein
Deutsche Touristen, die vor dem 31. März nach Namibia reisen und nicht länger als 90 Tage bleiben möchten, können das ohne Visum tun. Danach ist die visumfreie Einreise auch für Deutsche vorbei. Ab dem 1. April 2025 gilt für Besucher des südwestafrikanischen Landes die Visumpflicht. Die Visa können online oder bei der Botschaft beantragt werden. Auch ein Visum bei Einreise ist geplant, laut Auswärtigem Amt liegen dazu jedoch bislang keine Informationen vor.
Mehr Infos zum geplanten Visum, lesen Sie in diesem Artikel: Warum Deutsche bald ein Visum für Namibia brauchen
6. Neues Einreiseformular für die Britischen Jungferninseln
Für die Britischen Jungferninseln, ihrerseits ein britisches Überseegebiet in der Karibik, gilt seit dem 1. Januar 2025 eine neue Einreisebestimmung: Statt der bisherigen Papierformulare müssen Reisende nun vor ihrer Abreise ein Einreise- und Zollformular online ausfüllen, wie das Auswärtige Amt schreibt. Das Formular steht 72 Stunden vor der Ankunft auf der Karibikinsel zur Verfügung. Nach dem Absenden erhalten Reisende eine Bestätigung, die bei der Einreise vorzuzeigen ist. Für Kreuzfahrtpassagiere gilt die neue Regelung nicht.
7. Thailand führt digitales Einreiseformular ein
Auch Thailand führt in diesem Jahr ein online auszufüllenden Einreiseformular ein. Früher bereits in Papierform erhältlich, zuletzt jedoch ausgesetzt, müssen Reisende nach Thailand ab dem 1. Mai 2025 das Formular TM6 vor ihrer Einreise ausfüllen. Das betrifft alle Reisenden, unabhängig davon, ob sie mit dem Flugzeug, Schiff oder auf dem Landweg nach Thailand einreisen. Auf dem Formular werden Daten wie zum Beispiel die Flugnummer, Angaben zur Aufenthaltsdauer sowie zum Aufenthaltsort abgefragt.
Alles weitere zum TM6 lesen Sie hier: Thailand führt digitales Einreiseformular ein
8. Österreich hebt die Vignettenpreise an
Österreich hat die Preise für die „Pickerl“ auf den Autobahnen angehoben: Die nur digital verfügbaren 1-Tages-Vignetten kosten Reisende laut ADAC im neuen Jahr 2025 nun 9,30 statt zuvor 8,60 Euro – und damit acht Prozent mehr. Ähnlich hoch ist der Preissprung bei den 10-Tages-Vignetten von 11,50 auf nun 12,40 Euro. Die Jahresvignetten liegen dem Verkehrsclub zufolge mit 103,80 Euro erstmals über der 100-Euro-Marke (bisher 96,40 Euro). Wird man ohne Vignette erwischt, wird eine Ersatzmaut von 120 Euro fällig – oder eine Anzeige und eine noch höhere Geldstrafe, falls man den Betrag nicht sofort bei der Kontrolle zahlen kann.
Mehr Infos: Österreich macht Online-Kauf der Vignette für Autofahrer einfacher
Gebühren, Einreiseregelungen, … 4 Dinge, die Reisende 2025 beachten sollten
Ab 2025 für Europäer Vereinigtes Königreich führt elektronische Einreisegenehmigung ETA mit Verspätung ein
Überblick Für welche Länder braucht man eigentlich einen Reisepass?
9. Tansania verändert vielleicht seine Einreisebestimmungen
Nach aktuellem Stand ändert Tansania möglicherweise seine Visabestimmungen. Kommen die Änderungen, fällt 2025 eventuell das Visa on Arrival weg und Reisende können nur mit einem zuvor beantragten E-Visum einreisen. Ob oder wann diese Änderung kommt, ist laut Auswärtigem Amt nicht klar. Bereits jetzt empfehlen tansanische Behörden jedoch, Visa für das ostafrikanische Land vorab elektronisch zu beantragen. Aktuell dauert die Bearbeitungszeit mindestens zehn Arbeitstage.