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Meer, Berge, alte Städte

Die besten Tipps für einen Urlaub in Andalusien

Andalusien
Andalusien überrascht Besucher mit großartiger Küche und vielseitigem Sightseeing. Nicht nur hier auf der Alhambra in Granada Foto: Getty Images
Robin Hartmann Autorenkopf
Freier Autor

8. Mai 2022, 13:51 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Ein Urlaub in Andalusien ist ein Rausch für alle Sinne. Spaniens südlichste Region bietet Meer, Berge und jahrhundertealte ehrwürdige Städte voller Leben, und das alles zu vergleichsweise niedrigen Preisen. TRAVELBOOK-Autor Robin Hartmann nimmt Sie mit auf den Trip.

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Urlaub ist ja immer dann am schönsten, wenn er einen so richtig überrascht und begeistert. Wenn man an einen Ort fährt, von dem man vorher nichts wusste, und hinterher sagt: Da möchte ich bald noch einmal hin. Genau so könnte es Ihnen gehen, wenn Sie Andalusien besuchen, Spaniens südlichste Provinz. Denn die hat so viel zu bieten, dass man unmöglich alles auf nur einer Reise erkunden kann. Zum Glück – denn so kann man selbst beim Träumen vor Ort schon wieder vom nächsten Besuch träumen.

Eine Reise in Andalusien kann man gut in Malága beginnen, einer sehr schönen kleinen Stadt direkt an der Costa del Sol. Zahlreiche deutsche Flughäfen haben die Destination im Programm, und vom Airport ist man mit der Bahn innerhalb von nur zehn Minuten im historischen Stadtzentrum. Neben der gewaltigen Kathedrale und der alten maurischen Festung, quasi Tourismus-Pflichtprogramm, gibt es vor allem die Stadt an sich zu entdecken. Die vielen verwinkelten Gassen und Plätze laden zum Schlendern ein, und überall warten Bars, Cafés und Restaurants auf Gäste.

Malága, das bunte Herz von Andalusien

Malága
Malága liegt am Meer und eingerahmt von Bergen. Mehr Natur nahe der Stadt geht kaum. Foto: Getty Images

Das Herz der Stadt schlägt auf dem Mercado Atarazanas, dem größten Markt, wo man das Beste aus dem Meer und vom Land jeden Tag wieder frisch kaufen kann. Hier ist echtes Spanien, es ist laut, voll, und sehr, sehr bunt. Die vielen Touristen, die sich neben den Einheimischen im Schlenderschritt bewegen, dürfen nicht nur staunen, sondern oft auch probieren. Frischer als hier bekommt man den Fisch nicht, und am besten schmeckt er in der „Medina Bar“, die eigentlich nur eine Theke ist.

Auf dem Cerro Gibralfaro, dem hügeligen Park von Malága, hat man einen tollen Blick auf die Stadt und den Hafen. Besonders bei Sonnenuntergang meint man dann, ganz Andalusien sehen zu können. Malága bietet als Geburtsort von Pablo Picasso aber natürlich auch für Freunde der Kultur sehr viel. Neben einem ausschließlich dem Maler-Genie gewidmeten Haus gibt es auch das sehr sehenswerte Kunstmuseum Carmen Thyssen. Wer sich lieber an Musik berauscht, sollte sich einen Besuch im 1870 eröffneten Teatro Cervantes gönnen.

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Nerja, Perle an der Küste

Andalusien
Nerja bietet zahlrieche schöne Strände wie hier im Bild, aber auch eine einzigartige Höhle Foto: Getty Images

Malága ist auch deshalb ein sehr guter Startpunkt für eine Andalusien-Reise, weil man von hier aus schnell zahlreiche andere tolle Orte erreicht. Von den Dörfern in der Umgebung ist das schönste sicherlich Nerja, direkt an der Steilküste über dem blauen Mittelmeer gelegen. Hier steht mit dem „Balcón de Europa“ eine spektakuläre Promenade über dem Wasser, von wo aus man die besten Blicke über den Ort hat. Angeblich soll sie die größte in ganz Europa sein, zumindest sagen das die Einheimischen mit einem gewissen Stolz.

Auch die Gässchen von Nerja eignen sich hervorragend für einen gemütlichen Bummel, wenn man nicht einen der zahlreichen Stadtstrände besuchen möchte, die spektakulär zwischen den Felsen liegen. Nerja sehen heißt zudem auch, sich kulinarisch mit dem besten zu verwöhnen, was Andalusien zu bieten hat. Freunde von Fisch und Meeresfrüchten besuchen das „Puerta del Mar“ und wählen sich ihren ganz persönlichen Fang des Tages frisch aus der eisgekühlten Theke. Die Preise hier sind entsprechend hoch, aber die Qualität absolut hervorragend.

Spektakuläres Essen und ein Naturwunder

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Wer es lieber etwas „klassischer“ mag, und zudem den besten Ausblick von ganz Nerja genießen möchte, setzt sich auf die Sonnenterrasse des „Antica Roma“. Wenn ein italienisches Restaurant sich in einem Schlemmerparadies in Spanien halten kann, heißt das eines: Es ist richtig gut. Käse- und Schinkenliebhaber dagegen müssen die „Jamoneria Alcauza“ besuchen. Inhaber Antonio serviert hier eigentlich kein Essen, sondern Kunst, jedes Stück von Hand geschnitten. Wie gut der Laden wirklich ist? Ich wollte eigentlich nur kurz Tapas essen, und bin fast vier Stunden geblieben. Für die Lieben zu Hause vakuumiert Antonio seine Schätze auch.

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Die beeindruckendste Sehenswürdigkeit von Nerja, und definitiv auch eines der Natur-Highlights von ganz Andalusien, ist die unterirdische Tropfsteinhöhle „Cueva de Nerja“. 1959 zufällig entdeckt, wurde sie aufgrund ihrer Schönheit so berühmt, dass sie Nerja fast im Alleingang von einem Fischer- und Bauerndorf in einen Touristenmagneten verwandelt hat. Und jeder, der hinuntersteigt, versteht wieso. Jeglicher Superlativ wäre angesichts dieser unfassbaren Majestät lächerlich, das muss man bei einem Andalusien-Urlaub einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Schrecken Sie nicht zurück vor den 14 Euro Eintritt – es lohnt sich definitiv.

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Mijas, das „weiße Dorf“ in den Bergen

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Mijas ist eines der schönsten Bergdörfer in Andalusien Foto: Getty Images

Wir verlassen nun die Küste und begeben uns in die Berge. Und zwar in das sogenannte „weiße Dorf“ Mijas. Das heißt so wegen seiner wunderschönen Häuser, die sich an einem Berghang stapeln. Je höher man hier steigt, desto umwerfender wird die Aussicht auf das Land bis zum Meer. Mijas ist auch ein bedeutender Wallfahrtsort in Andalusien, denn hier steht eine ganz besondere Kirche.

Gewidmet der Stadtpatronin „Virgen de la Peña“, handelt es sich hierbei um ein Gotteshaus, dass ein einziger Mann dem Glauben nach über mehr als 20 Jahre per Hand in einen Felsen gehauen hat. Sehenswert ist aber auch der botanische Garten von Mijas. Man hat ihn quasi in die Stadt integriert, und er verläuft vor allem entlang der historischen Stadtmauern. Der gesamte Ort ist quasi ein einziger Aussichtspunkt, und wo man auch hinläuft, die Kameras werden glühen. Anbei noch eine Bitte: Unterstützen Sie nicht die zahlreichen Esel-Taxis oder Kutschen, die in Mijas auf Touristen warten. Jeder halbwegs fitte Mensch erschließt sich die Gassen am besten ohnehin zu Fuß.

Ronda und seine Weltwunder-Brücke

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Ronda ist vor allem bekannt wegen seiner spektakulären Brücke, die den Tajo-Fluss überspannt Foto: Getty Images

Weiter geht es nach Ronda, einem der wohl beeindruckendsten Orte in ganz Andalusien. Spektakulär zwischen zwei mächtigen Felsplateaus gelegen, wird die Stadt von einer mächtigen Brücke verbunden, die wohl jeder schon einmal irgendwo im Internet gesehen hat. Bis 1893 die höchste Brücke auf der ganzen Welt, überspannt sie die Schlucht „Tajo de Ronda“ als eine wahre Meisterleistung der Architektur. Durch ihre unteren Bögen ergießt sich dann auch noch ein Wasserfall in die Tiefe. Egal, wie lange man sich diese Brücke mit eigenen Augen anschaut, man wird das Gefühl nicht los, sich in einem Tagtraum zu befinden.

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Die Ronda-Schlucht lässt sich aber auch von der anderen Seite aus gut erkunden, wo sich eine Art Stadtpark die Steilkante der Felsen hochwindet. Schwierig wird es, sich für eines der zahlreichen Restaurants zu entscheiden, die um die beste Aussicht auf Schlucht und Brücke konkurrieren. Mehr als 700 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, hat man in Ronda eigentlich überall einzigartige Blicke auf die sanfte Hügellandschaft in der Ebene unterhalb der Stadt.

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Granada ist mehr als Alhambra

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De Alhambra in Granada ist das meistbesuchte Monument in ganz Spanien. Bei einem Andalusien-Besuch also quasi Pflicht. Foto: Getty Images

Ein weiteres Highlight von Andalusien ist natürlich die altehrwürdige Stadt Granada. Hier steht mit der Festung Alhambra die meistbesuchte Attraktion in ganz Spanien. Die gewaltige Felsenburg wird täglich von mehreren tausend Touristen besichtigt, und beeindruckt auch fast 700 Jahre nach ihrem Bau. Vor allem die maurischen „Palacios de Nazaríes“ machen durch ihre weltweit wohl einmalige Schönheit sprachlos. Selten haben sich 14 Euro Eintritt so gelohnt.

Granada, das ist aber auch das arabische Viertel Albaicín, das älteste der gesamten Stadt. Die engen Gassen und Sträßchen sind ideal für einen ziellosen Bummel. Quasi an jeder Ecke findet sich hier ein kleiner Platz oder ein schöner Aussichtspunkt. Der berühmteste ist der Mirador de San Nicolas, von wo aus man den besten Blick auf die Alhambra und die mächtigen Berge der Sierra Nevada hinter der Stadt hat. Skurril ist das Viertel Sacromonte, wo viele Menschen in jahrhundertealten Häusern leben, die wie Höhlen in den Fels gebaut sind.

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„Hasta la vista, Andalusien“

Mit der Carrera del Darro befindet sich in Granada auch eine der schönsten Kopfsteinpflaster-Straßen in Andalusien. Sie verläuft entlang des Darro-Flusses unterhalb der Alhambra und schlängelt sich romantisch über mehrere hundert Meter durch die Altstadt. Wenn möglich versuchen Sie, Granada unter der Woche zu besuchen, besonders am Wochenende stapeln sich hier nämlich die Touristen,

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Wer jetzt noch immer nicht genug Andalusien hat, dem kann man getrost sagen: Es gibt noch so viel zu entdecken. Nur zwei Stunden entfernt von Malága liegt zum Beispiel Sevilla, die Hauptstadt der Region. Etwa drei Stunden entfernt befindet sich Gibraltar und sein berühmter Felsen. Und dann sind da noch Córdoba, Cádiz, Marbella, Almería, Jerez de la Frontera… Die Liste sehenswerter Orte ließe sich an dieser Stelle wohl endlos weiterführen. Also denken Sie dran, nicht alles auf einmal schaffen zu wollen. Denn so können sie irgendwann sagen: „Hasta la vista, Andalusien. Ich komme gerne zurück.“

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