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Route, Programm, Kosten

Wie kann man in die Antarktis reisen – und wie viel kostet es?

Ein Landgang auf der antarktischen Halbinsel ist das Highlight vieler Südpol-Reisender
Ein Landgang auf der antarktischen Halbinsel ist das Highlight vieler Antartkis-Reisender Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

14. September 2022, 11:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Antarktis scheint ein lebensfeindlicher Ort zu sein, dennoch kommen jedes Jahr mehr Touristen. Doch wie läuft so eine Reise überhaupt ab? Welche Regeln müssen Urlauber und Veranstalter beachten? Und wie viel kostet es, einmal in die Antarktis zu reisen? TRAVELBOOK hat sich die Eiswüste genauer angeschaut.

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Eismassen, die mehrere Kilometer hoch sind. Es ist kalt, bitterkalt. Bis zu minus 98 Grad kann es werden, die niedrigste jemals gemessene Temperatur auf der Erde. Dennoch zieht es abenteuerlustige Urlauber immer wieder in die Antarktis – dabei ist es gar nicht leicht, eine Reise in die Eiswüste anzutreten. Zwar gibt es mehrere Optionen, kostengünstig wird es aber in keinem Fall.

Mit dem Kreuzfahrtschiff zur Antarktis

Die argentinische Stadt Ushuaia liegt an der südlichsten Spitze Südamerikas und ist vor allem für zwei Dinge bekannt: Für ihren Beinamen „Ende der Welt“ und weil von hier fast alle Antarktis-Kreuzfahrten starten. Die meisten haben die gleiche Route: Über die Falkland-Inseln geht es nach Südgeorgien, dann stehen die Süd-Shetland-Inseln auf dem Plan und schließlich die antarktische Halbinsel und das Wedellmeer. Oft wird auch noch bei den Südlichen Orkney Inseln, die nördlich der antarktischen Halbinsel liegen, Halt gemacht. Etwa 18 bis 21 Tage dauert so eine Reise.

Allerdings betont Katrin Mausehund, Sprecherin der Reederei Hapag-Lloyd: „Auf diesen Reisen gibt es keinen festen Fahrplan.“ Alle Expeditionsreisen seien immer abhängig von den Wetter- und Eisbedingungen. Grundsätzlich sind sie nur im antarktischen Sommer, von etwa November bis Februar, möglich. Dann ist es vergleichsweise trocken und mild, an den Küsten klettern die Temperaturen sogar auf bis zu 18 Grad. Im Januar scheint die Sonne sogar 24 Stunden. Aber Achtung: Vor allem im Inland ist es trotzdem kalt, auch der Wind ist eisig.

Das frostige Vergnügen ist übrigens alles andere als preiswert. Je nach Kreuzfahrt und Reederei muss man mit mindestens 8800 Euro bis hin zu 18.000 Euro rechnen – ab Ushuaia wohlgemerkt. Dorthin muss man auch erst einmal kommen.

Lesen Sie auch Teil 1 unserer Serie: Eiswüste Antarktis – der letzte unberührte Ort der Welt?
Lesen Sie auch Teil 3 unserer Serie: 
Wie gefährdet ist die Antarktis?

Mit dem Flugzeug in die Antarktis

Noch teurer wird es, wenn man in die Antarktis fliegen möchte. Einige wenige, kleine Reise-Unternehmen bieten Flugreisen in die Antarktis an, zum Beispiel von Kapstadt in Südafrika oder von Punta Arenas in Argentinien aus. Allerdings gehen die meisten Flüge „nur“ zur King George Insel.

So auch die Flüge der chilenische Airline DAP, die im arktischen Sommer von Dezember bis März Urlauber von Punta Arenas auf die King George Insel bringt. Der Flug dauert maximal zweieinhalb Stunden, am Reiseziel angekommen steigen die Abenteuerlustigen auf ein Schiff für eine Expedition der Region um. Besucht wird dann die Siedlung Villa Las Estrellas, die Pinguinkolonien auf Ardley Island und der Collins-Gletscher, bevor es noch am selben Tag zurückgeht. Insgesamt 150 solcher Flüge sollen laut „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ in dieser Saison durchgeführt werden. Der Preis für das Erlebnis? Mindestens 6000 Euro pro Person. Wer eine Übernachtung bucht, zahlt nochmal knapp tausend Euro mehr.

Trotz des hohen Preises, der fast schon einer günstigen Kreuzfahrt in die Region entspricht, werden die Flüge vermutlich gut angenommen. Denn Urlauber, die nur wenig Zeit mitbringen (und sich keine Gedanken um die Umweltbelastung eines Flugs für einen Tag machen), hatten bislang nur deutlich kostspieligere Optionen. So gibt es Angebote, bei denen mehr als 71.000 Euro für eine Expedition inklusive Kost und Logis vor Ort für eine Flugreise auf den Eiskontinent anfallen.

Eventuell ist eine Kreuzfahrt also die bessere Alternative für eine Reise in die Antarktis. Doch was genau kann man bei einer Expedition dort eigentlich erwarten?

Was macht man bei einer Antarktis-Reise?

Mit an Bord der Schiffe sind neben den maximal zugelassenen 200 Passagieren meistens Experten wie Geologen, Biologen oder Glaziologen.

Sie bereiten die Reisenden genau darauf vorbereiten, was passiert, wenn sie das Boot verlassen. Die Landgänge sind das Highlight fast aller Passagiere. Das Wissen, gerade auf gigantischen Eisschollen zu laufen. Das Knirschen des meterdicken Schnees unter den Schuhen. Exkursionen zu nahezu unberührten Gebieten und Gletschern. Und dann, mit etwas Glück, in einiger Entfernung: Orcas, Seeleoparden, Robben oder Pinguine. Doch natürlich sind die Passagiere nicht alleine. Sie werden jederzeit von einem Expertenteam überwacht. Denn in der Antarktis gibt es für Touristen strenge Regeln.

Viele Antarktis-Urlauber freuen sich besonders auf Begnungen mit Pinguinen – doch es müssen Regeln beachtet werden
Viele Antarktis-Urlauber freuen sich besonders auf Begnungen mit Pinguinen – doch es müssen Regeln beachtet werden Foto: Getty Images
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Strenge Regeln bei Landgängen

Nachdem der Antarktis-Tourismus in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr zugenommen hatte, wurden 2011 allgemeine Verhaltensregeln („General Guidelines for Visitors to the Antarctic“) verabschiedet, die für alle Orte in der Antarktis gelten. So dürfen heute maximal 100 Personen gleichzeitig an Land gehen. Bei größeren Schiffen müssen also die Landgänge nacheinander durchgeführt werden. An Land muss Lärm vermieden und Schutzgebiete müssen beachtet werden – das ist besonders bei Motoren, etwa an Booten, wichtig.

Bei Kontakt mit Tieren soll ein Sicherheitsabstand von 5 Metern bei Robben und bis zu 50 Metern bei Riesensturmvögeln eingehalten werden. Bei Pinguinen variieren die Abstände zwischen 5 und 30 Metern, je nachdem, ob die Tiere gerade brüten oder sich in einer Kolonie aufhalten. Grundsätzlich empfiehlt aber das Bundesumweltamt, sich den Tieren nicht unnötig zu nähern. Gerade Robben könnten bei vermeintlich drohender Gefahr schnell aggressiv werden.

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Die Regeln kommen also auch den Reisenden zugute – vor allem aber den Tieren und der Umwelt. Denn kaum eine Region auf der Welt ist so fragil und gleichzeitig so wichtig für die Welt, wie wir sie kennen, wie die Antarktis.

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