1. Februar 2021, 10:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Khaosan Road in Bangkok ist weltweit bekannt und eine der beliebtesten Backpacker-Meilen Thailands – wenn nicht ganz Südostasiens. Daran konnten auch die staatlichen Verordnungen, aufgrund derer vor einigen Jahren der Verkauf von Essen und Waren in der Straße eingeschränkt wurde, nichts ändern. Die Khaosan Road ist und bleibt eine Touristen-Attraktion.
Jahrelang galt sie als die bunteste und quirligste Straße Bangkoks: Tagein tagaus schoben sich Tausende Touristen aus aller Welt durch die nur 400 Meter lange Khaosan Road – um sich durch die unzähligen Garküchen zu futtern, in einer der vielen Bars literweise Chang-Bier zu trinken, an den Straßenständen ein gefälschtes Marken-Shirt oder eine gefakte Designer-Sonnenbrille zu kaufen, sich ein neues Tattoo stechen oder sich auf einer Liege unter freiem Himmel die Füße massieren zu lassen. Bis 2018 ging rund um die Uhr die Post auf der Straße ab, dann kam alles (etwas) anders.
Straßenverkauf auf Khaosan Road nur noch am Abend
Im Sommer 2018 vertrieb die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) mehr als 200 Händler von der Khaosan Road. Fortan war der Verkauf von Essen und Waren nur noch abends in der Zeit zwischen 18 und 24 Uhr und in eingeschränkten Zonen erlaubt. Zum Ärger vieler Touristen und vor allem der betroffenen Händler.
Die „Säuberungsaktion“ in der Khaosan Road war laut „Bangkok Post“ vor dem Hintergrund der Pläne der thailändischen Militärregierung zu sehen, die in der für ihr Nachtleben und billiges Straßenessen bekannten Metropole Bangkok Ordnung schaffen wollte.
Die Khaosan Road liegt im Zentrum von Bangkok im Stadtviertel Banglamphu, etwa einen Kilometer nördlich des Grand Palace, dem einstigen Königspalast. Trotz der Einschränkungen zählt die Khaosan Road nach wie vor zu den bekanntesten und beliebtesten Straßen Thailands. Doch wie kam es zu dem Hype?
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Preiswerte Gästehäuser und Zimmer an der Khaosan Road
Bis zum Jahr 1982 war die Khaosan Road eine ganz normale Bangkoker Straße, mit ein paar Geschäften, Garküchen und Straßenständen. Als König Bhumibol († 13.10.2016) jedoch 1982 beschloss, das 200-jährige Bestehen der thailändischen Hauptstadt mit einem großen Fest zu feiern, änderte sich das Bild. Da während der Feierlichkeiten viele Hotels in Bangkok ausgebucht waren, rückte die Khaosan Road plötzlich in den Fokus vieler Touristen.
Schnell hatte sich in Backpackerkreisen rumgesprochen, dass Einheimische in der Straße einfache, preiswerte Privatzimmer vermieteten. Da sich die Zimmervermietung für die Thais obendrein als lukrative Einnahmequelle erwies, schossen in der Khaosan Road binnen kürzester Zeit Gästehäuser, Restaurants und Geschäfte wie Pilze aus dem Boden. Hinzu kamen weitere Garküchen und Straßenstände.
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Ein Film machte die Khaosan Road berühmt
In den folgenden Jahren blieb die Khaosan Road zunächst, was sie geworden war: eine Backpacker-Meile. Dies änderte sich im Jahr 2000, als die Straße durch den Film „The Beach“ weltweit bekannt wurde. Der Hollywood-Streifen von Danny Boyle mit Leonardo diCaprio in der Hauptrolle erzählt die Geschichte einer abenteuerlichen Rucksackreise durch Thailand. Ausgangspunkt (und einer der Drehorte des Films) ist die Khaosan Road in Bangkok.
Hier trifft der junge Engländer Richard (Leonardo DiCaprio) in einem Gästehaus auf Daffy (Robert Charlyle), der ihm nach seinem Tod eine Karte mit einer Wegbeschreibung zu einem geheimen Strand hinterlässt. Zusammen mit dem Liebespaar Françoise (Virginie Ledoyen) und Étienne (Guillaume Canet) macht sich Richard anschließend auf den Weg dorthin. Der Kinofilm „The Beach“ wurde ein Kassenschlager – und die Khaosan Road über Nacht weltberühmt. Heute steht die Straße auf dem Programm fast jeder Sightseeing-Tour durch Bangkok.
Mit dem Run auf die Khaosan Road änderte sich jedoch schnell das Straßenbild. Mehr und mehr Straßenstände, Garküchen, aber auch Restaurants, Bars und Nachtclubs kamen hinzu. Die Khaosan Road avancierte zu einer der beliebtesten Partymeilen Bangkoks. Zum Ärger der thailändischen Regierung, die 2018 dann mit der Straße aufräumte.
Hinweis: Aktuell treten in Thailand vermehrt COVID-19-Fälle auf. Das Land gilt als Risikogebiet. Das Auswärtige Amt rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Thailand derzeit ab (Stand: Ende Januar 2021).