13. Oktober 2021, 6:25 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Vermont ist ein Traumziel für alle, die buntes Herbstlaub lieben. Denn mehr als zwei Drittel der Landesfläche des US-Bundesstaates sind mit Laubwäldern bedeckt und die färben sich ab September in Variationen zwischen Rot und Knallgelb ein. Doch hat Vermont mit seinen hügeligen Landschaften auch zu anderen Jahreszeiten viel zu bieten.
Mit seinen in die Landschaft getupften roten oder weißen Holzhäusern, den von Wäldern durchbrochenen Weiden und den malerischen Landstraßen ist der zu Neuengland gehörende US-Bundesstaat Vermont ein bisschen wie aus der Welt gefallen. Vieles, was man sonst mit Amerika verbindet, scheint hier zu fehlen. Werbetafeln zum Beispiel – sie sind in Vermont verboten.
Kein Wunder, denn die Einheimischen sind eigenwilliger als anderswo in den USA. Schließlich waren sie die ersten, die sich 1777 von England lossagten. Und dass Vermont der erste Bundesstaat war, der die Sklaverei abschaffte und der letzte, der einen Wal-Mart bekam, sagt auch einiges. Selbst Fast Food ist vielerorts verpönt.
Übersicht
Kulinarische Spezialitäten in Vermont
Regionale Spezialitäten sind in Vermont aber ohnehin beliebter als Hamburger & Co.. Was auch daran liegt, dass der Bundesstaat schon immer ein Vorreiter in Sachen Bio und Nachhaltigkeit war. Genießer kommen in der Gegend also voll auf ihre Kosten. Zwei regionale Produkte haben es sogar zu Weltruhm gebracht: der Ahornsirup, von dem Vermont mehr produziert als jeder andere US-Bundesstaat, und „Ben&Jerry’s“-Eis, das 1978 in Vermont „erfunden“ wurde. Kleine und große Liebhaber gönnen sich eine Führung durch die Fabrik in der Stadt Waterbury.
Apropos Städte: Vermonts Hauptstadt Montpelier ist mit ihren gerade einmal knapp 7900 Einwohnern eher ein Städtchen. Die größte Stadt des US-Bundesstaats ist Burlington, das mit 42.500 Einwohnern aber auch eher klein ist.
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Touristische Highlights in Vermont
Roadtrips im Indian Summer
Die schönste Jahreszeit für einen Roadtrip ist der Herbst, wenn es schon ein bisschen kühl wird und Vermont im Rausch der Farben ist. „Indian Summer“ heißt das Farbspektakel, das in den Neuengland-Staaten bunter ist als in den meisten anderen Regionen der Welt. Besonders schöne Aussichten genießt man, wenn man die Highways verlässt und auf den Landstraßen fährt. Zu den beliebtesten und reizvollsten gehören der Green Mountain Byway (von Waterbury bis hinter Stowe), der Lake Champlain Byway (am See-Ufer, 215 Kilometer lang), der Molly Sark Byway (Route 9, zwischen Brattleboro und Bennington) und der Stone Valley Byway (Vermont Route 30 von Manchester nach Hubbardton).
Unterwegs hat man genug Gelegenheit, die Landschaft zu erkunden und einige der wunderschönen Covered Bridges zu sehen. Überall in Neuengland findet man diese überdachten Brücken, die oft sehr aufwändig gestaltet sind. In Vermont stehen noch 106 davon. Infos über die Brücken bekommt man im Vermont Covered Bridge Museum in Bennington, in dessen Nähe man zudem fünf Brücken besichtigen kann.
Wandern in den Green Mountains
Zu den Lieblingszielen für Naturliebhaber gehören die Green Mountains, die sich auf 255 Kilometern Länge von Norden nach Süden durch den Bundesstaat ziehen. Sie sind ein beliebtes Wandergebiet. Die Berge sind maximal 1340 Meter hoch und leicht zu bezwingen. Zwei berühmte Wanderwege verlaufen durch das Gebiet: der „Long Trail“, der älteste Wanderweg der USA (438 Kilometer lang) und der legendäre Appalachian Trail, der den Springer Mountain in Georgia und den Mount Katahdin in Maine verbindet und insgesamt stolze 3500 Kilometer lang ist. Kürzere Wege gibt es natürlich in den Green Mountains auch.
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Pisten und Loipen für Wintersportler
Auch Wintersportler lieben die Region. Es heißt, dass in Vermont das Snowboard erfunden wurde. Ganz sicher ist das nicht, aber 1982 fanden in dem Bundesstaat die ersten Snowboard-Wettkämpfe statt. In den schneesicheren Green Mountains gibt es heute 20 Alpin-Resorts und 30 Langlauf-Zentren, außerdem viele Strecken für Schneeschuh-Wanderungen.
Lake Champlain, das „Meer“ von Vermont
Im Sommer lockt eher der Lake Champlain im Nordosten, der ein bisschen das „Meer“ des Bundesstaates ist. Immerhin ist er mit 180 Kilometern Länge und 19 Kilometern Breite das achtgrößte Binnengewässer der USA und beliebt bei Paddlern, Schwimmern und Kite-Surfern. Am Ufer liegt die Universitätsstadt Burlington, für die man sich ein bisschen Zeit nehmen sollte: Kunstfans besuchen das Robert Hull Fleming Museum, in dem man u.a. Werke von Andy Warhol sehen kann.
Shopping-Liebhaber zieht es zum Church Street Marketplace mit seinen vielen Galerien und Geschäften. Und alle, die gerne Bier trinken, gönnen sich eine Burlington Brew Tour, bei der man mehrere Brauereien besucht, Bier verkostet und dabei zusehen kann, wie das geliebte Getränk hergestellt wird.
Historische Gebäude und 1000 Teddybären
Nur ein Stück von Burlington entfernt, locken zwei weitere Sehenswürdigkeiten: das Shelburne Museum, ein Freilichtmuseum mit 37 historischen Gebäuden, einer Ausstellung von Quilts (Steppdecken) und Kutschen. Wer Teddybären liebt, findet sein Paradies in der Vermont Teddy Bear Company. Die Fabrik in Shelburne ist öffentlich zugänglich, und natürlich kann man die handgearbeiteten Knuddelgesellen auch kaufen.
Hildene in Manchester – Besuch bei Abraham Lincoln
Vermont war schon immer eine Region der Wohlhabenden, die sich hier Wochenendhäuser erbauten. Und auch Promis fühl(t)en sich wohl. Einer davon war Abraham Lincoln, dessen prächtiger Familiensitz Hildene in Manchester heute ein Museum ist. Die Hauptattraktionen sind eine Orgel mit 1000 Pfeifen, die in der Eingangshalle steht, und die ein Geschenk von Lincolns Sohn Robert an seine Frau Mary war, einer der berühmten Zylinder-Hüte und der wunderschöne Garten.
Vermont – Reiseinfos
Lage: Vermont liegt zwischen den Bundesstaaten New York, Massachusetts und New Hampshire, im Norden grenzt es an Kanada.
Anreise: über Boston, näher ist die Anreise über Montréal (Kanada)
Klima: Juni-August maximal 26 Grad, April/Mai sowie September/Oktober maximal 19 Grad, Dezember bis Februar Minus-Grade und viel Schnee
Infos zu den Einreisebestimmungen und zur aktuellen Corona-Lage in den USA finden Sie auf dieser Seite.
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(Text: Silke Böttcher)