20. März 2023, 16:00 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Hawaii ist für viele Menschen weltweit ein Traumziel. Auch TRAVELBOOK-Redakteurin Larissa Königs hat Hawaii bereits bereist. Dabei hat sie viel Schönes gesehen, aber auch einige Fehler gemacht. Hier verrät sie ihre Tipps.
„Ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii…“, das sang vor vielen Jahren Schlagersänger Udo Jürgens und sprach mit dieser Sehnsucht vielen aus dem Herzen. Einmal im Leben ans andere Ende der Welt, ins Paradies, nach Hawaii – davon träumen auch in Deutschland viele. Wenig verwunderlich, bietet die Inselgruppe im Pazifik doch neben atemberaubenden Landschaften auch eine reiche Kultur. Neben diversen kleinen Inseln besteht Hawaii vor allem aus den 6 Hauptinseln: Oahu, der Insel mit der Hauptstadt Honolulu, Big Island, der größten Insel, der Garten-Insel Kauai, sowie den Inseln Maui, Molokai und Lanai. Doch egal, welche und wie viele Inseln man besucht – gefühlt scheint die Zeit auf Hawaii nie zu reichen, gibt es doch so viel zu entdecken. Allerdings gibt es bei der Fülle an Erlebnissen auch einige Fallstricke …
TRAVELBOOK verrät Wissenswertes, mit dem der erste Urlaub auf Hawaii ein voller Erfolg wird.
Übersicht
Urlaub auf Hawaii – das sollten Sie auf jeden Fall tun
1. Früh aufstehen und leere Strände genießen
Hawaii liegt am anderen Ende der Welt und ein Zeitunterschied von elf Stunden führt zu einem ordentlichen Jetlag. Wenn es in Deutschland 22 Uhr ist, ist es in Honolulu 9 Uhr morgens – Zeit zum Aufstehen. Dementsprechend ist es völlig normal, dass man in den ersten Tagen schon um 3 Uhr nachts hellwach ist. Jetzt kann man natürlich versuchen, gegen den Jetlag anzukämpfen und bis zu einer angemessenen Zeit im Bett liegen wach bleiben.
Oder aber man nutzt den Vorsprung gegenüber den zahlreichen amerikanischen und japanischen Touristen: Beliebte Strände sind frühmorgens noch nicht überfüllt, Wanderwege hat man für sich alleine und der Sonnenaufgang lohnt sich sowohl am Strand als auch vom Berggipfel aus.
2. Auch nach Big Island fahren
Viele, die nach Hawaii reisen, lassen die größte Insel, Big Island, aus. Zu verlockend sind die anderen Inseln. Dabei ist Big Island auf jeden Fall einen Besuch wert: Hier gibt es eine unglaubliche landschaftliche Vielfalt, von traumhaften Stränden über dichten Regenwald bis zu Vulkanen und Bergen, darunter auch der gigantische Mauna Kea. Auch die kleinen Orte Hilo und Kona, wo es jeweils einen Flughafen gibt, sind einen Besuch wert. Außerdem ist die Insel viel weniger überlaufen als etwa Ohau. So gibt es hier keine Interstates (amerikanische Autobahnen). Wer einen authentischen Einblick auf Hawaii abseits der Touristen bekommen will, ist auf Big Island genau richtig.
3. Beim Wanderweg „Koko Crater Trail“ an die eigenen Grenzen gehen
Es gibt zahlreiche Wanderwege auf Hawaii, in sämtlichen Schwierigkeitsstufen. Doch wie so oft lohnen sich die anspruchsvollsten Routen am meisten. Der „Koko Crater Trail“ auf Ohau ist dafür das beste Beispiel. Er ist weniger Wanderweg als vielmehr anstrengendes Work-out. Tatsächlich läuft man hier nämlich mehr als 1000 „Stufen“ hoch. Der Weg führt über ein heute ungenutztes Bahngleis bis zum Gipfel des Bergs. Die „Stufen“ sind die Abstände der Holzplanken zwischen den alten Schienen, die mal mehr, mal weniger gut erhalten sind.
Die Steigung nimmt mit zunehmender Anzahl der Stufen extrem zu, am Ende fühlt man sich an das Hochklettern einer breiten Leiter erinnert. Hinzu kommt eine Stelle, in der die Schienen über einen mehrere Meter tiefen Abgrund führen – hier sollte man definitiv schwindelfrei sein und rutschfeste Schuhe tragen. Das hört sich alles wenig einladend an? Richtig. Aber der Blick vom Gipfel aus über die Insel entschädigt für alle Strapazen. Pro-Tipp: Genug Kraft sammeln für den Abstieg, der ist nämlich fast genauso herausfordernd.
Was Sie bei einem Urlaub auf Hawaii nie tun sollten
1. Bei einem Mietwagen auf Allrad-Antrieb verzichten
Auch meine Begleitung und ich dachten zunächst, dass man sich das sparen kann. Allrad, wer braucht denn so etwas? Wir wollten schließlich nicht durch die Wüste fahren, sondern einfach in Parklücken kommen. Also mieteten wir einen kleinen ,aber schicken Wagen und fuhren los. Doch direkt am ersten Tag, auf dem Weg zu einem abgelegenen Traumstrand, wurde uns unser Fehler schmerzhaft bewusst.
Die Straße verdiente diese Bezeichnung kaum, vielmehr war es ein Schotter-Pfad mit mehr Schlaglöchern und Felsen als gerader Strecke. Für einen Weg von 1500 Metern brauchten wir 30 Minuten, mehr als 10 km/h waren unmöglich. Das Ende vom Lied: Ein großer Kratzer im Auto und der Schwur, beim nächsten Mietwagen statt auf Komfort auf Praktikabilität zu achten.
2. Den Mauna Kea unterschätzen
Der Mauna Kea ist mit seinen 4205 Metern nicht nur der höchste Berg Hawaiis, sondern wird von vielen sogar als höchster Berg der Welt angesehen. Das ist dann korrekt, wenn man nicht von der Meeresoberfläche, sondern vom Fuß des Berges ausgeht. Der liegt nämlich beim Mauna Kea auf dem Grund des Ozeans. Von hier aus bis zum Gipfel sind es dann sogar 10.203 Meter. So oder so ist der Mauna Kea ein richtiger Berg – und den sollte man nicht unterschätzen, sonst droht die gefährliche Höhenkrankheit.
Mit zunehmender Höhe wird die Luft dünner: Der Sauerstoffdruck nimmt ab und die Lunge kann bei gleicher Atmung weniger Sauerstoff aufnehmen. Schon ab rund 2.500 Meter kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung des Gehirns und weiteren Körpergewebes kommen. Besonders gefährdet sind Urlauber, die den Berg zu schnell ohne nötige Ruhepausen erklimmen. Gerade bei dem Mauna Kea kann das schnell passieren, denn man kann mit einem geeigneten Auto bis auf den Gipfel fahren.
Auch interessant: Wie man die Höhenkrankheit bekommt – und sie vermeiden kann
Daher sollten Urlauber Folgendes beachten: Etwa auf Mitte des Weges zum Gipfel gibt es eine Basistation mit einem Parkplatz. Am besten wird hier ein Zwischenstopp eingelegt. Ein kurzer Spaziergang hilft, sich zu akklimatisieren und vor Augen zu führen, dass die Luft hier bereits dünner ist. Danach langsam – auch wegen des Schotterweges – weiter hochfahren und bei Anzeichen der Höhenkrankheit (z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit oder erhöhtem Puls) Pausen einlegen und im Notfall umkehren. Setzen Sie nicht Ihre Gesundheit aufs Spiel!
3. Zur Hanauma Bay fahren
Die Hanauma Bay ist in vielen Reiseführern ein „Must-See“. Doch die Bucht hat sich in den vergangenen Jahren massiv gewandelt. Galt sie früher als ideal zum Schnorcheln und Tauchen, sind heute die meisten Korallen ausgeblichen und abgestorben. Grund ist auch der große Touristenansturm, der leider und unverständlicherweise bis heute anhält. Nicht nur, dass Urlauber hier mittlerweile sieben Dollar Eintritt zahlen müssen, es ist auch noch überfüllt und vom Paradies nicht mehr viel zu spüren. Diese Bucht sollte man sich sparen und dafür lieber auf der anderen Seite von Oahu die noch weniger berühmten Strände erkunden. Das lohnt sich mehr, versprochen!
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4. Rauchen
Rauchen ist auf Hawaii alles andere als gerne gesehen – und sogar weitgehend verboten. Denn seit 2006 gibt es hier das härteste Rauchverbot in den USA, das an den meisten öffentlichen Orten Rauchen verbietet. In der Natur, vor allem den zahlreichen Nationalparks, an vielen Stränden, aber auch in den Außenbereichen von Bars, Restaurants und an öffentlichen Gebäuden ist Qualmen verboten. In großen Hotels gibt es zwar fast immer einen kleinen Raucherbereich, gern gesehen ist es allerdings nicht. So gab es 2019 etwa einen Vorstoß eines Abgeordneten, das Rauchen für alle unter 100 Jahren zu verbieten.
Die beste Reisezeit für einen Urlaub auf Hawaii
Generell gilt als beste Zeit für einen Urlaub auf Hawaii der Sommer, konkret die Monate Mai bis September. In dieser Zeit liegen die Temperaturen im Durchschnitt bei etwa 30 Grad und es gibt wenige Regentage. Wer einen Strandurlaub auf Hawaii plant, sollte also tendenziell eher in diesem Zeitraum schauen. Auch im europäischen Winter kann man auf Hawaii zwar deutlich höhere Temperaturen als in der Heimat genießen, am Strand entspannen und auch baden, die Regenwahrscheinlichkeit ist allerdings deutlich höher als in den Sommermonaten und mitunter wird es tagsüber nur knapp über 20 Grad Celsius. Zudem ist der Wellengang in den Wintermonaten deutlich höher. Das erfreut zwar Surfer, die hier regelmäßig gigantische Wellen reiten, ist zum Schwimmen und für viele Unternehmungen, etwa Schnorcheltouren, eher ungünstig.
Was kommt man am besten hin?
Hawaii verfügt über drei internationale Flughäfen: Den größten Flughafen, den Honolulu International Airport (HNL) auf der Hauptinsel Oahu, sowie auf Big Island die Flughäfen Kona International Airport (KOA) und Hilo International Airport (ITO). Von Deutschland aus gibt es keine Direktflüge nach Hawaii, am sinnvollsten ist ein Umstieg in San Francisco oder Los Angeles, von wo aus man noch circa vier bzw. drei Stunden bis Hawaii fliegt.
Wie viel kostet ein Urlaub auf Hawaii?
Wie bereits erwähnt, ist Hawaii ein absolutes Sehnsuchtsreiseziel – auch deshalb, weil es für viele eben ein Traum bleibt, der nie realisiert wird. Denn leider ist ein Urlaub auf Hawaii alles andere als günstig. Schon die Flüge von Deutschland nach Hawaii liegen pro Strecke durchschnittlich bei knapp 1000 Euro, im günstigsten Fall gibt es Schnäppchen ab 500 Euro. Dann verzögert sich die ohnehin schon lange Flugdauer, die auch auf die notwendigen Zwischenstopps zurückzuführen ist, auf bis zu 30 Stunden. Auch die Unterkünfte auf Hawaii sind oft eher teuer. Hotelschnäppchen gibt es selten, am günstigsten übernachtet man in Airbnbs oder privaten Ferienunterkünften.
Neben den hohen Flug- und Unterkunftspreisen sind auch Lebensmittel und Restaurantbesuche teuer. Da Hawaii als Insel zum Großteil von Importen abhängig ist, müssen alle Nahrungsmittel erst eingeflogen oder eingeschifft werden – ein Aufwand, der sich an den Preisen zeigt. Selbst in günstigen Lokalen muss man für einen simplen Burger mit Pommes mit mindestens 25 US-Dollar rechnen.
Alles in allem sollte man für einen 14-tägigen Urlaub auf Hawaii inklusive Flügen, Hotel und Verpflegung mit mindestens 4000 Euro pro Person kalkulieren.