9. Oktober 2022, 17:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bis heute gilt der Panamakanal als eines der wagemutigsten und faszinierendsten Bau-Projekte aller Zeiten. Mehr als 100 Jahre nach seiner Einweihung ist eine Schiffsdurchquerung immer noch ein besonderes Abenteuer. Wie eine Durchquerung des Panamakanals heutzutage abläuft, wie viel so eine Reise kostet und wie lange sie dauert – TRAVELBOOK hat alle Infos.
Der Panamakanal ist wahrlich ein faszinierendes Bauwerk der Ingenieurskunst. Seit mehr als 100 Jahren passieren Schiffe die Wasserstraße und ermöglichen eine schnelle Verbindung zwischen dem Pazifik und Atlantik. Zwischen 2006 und 2017 wurde der Panamakanal weiter ausgebaut und vertieft, seitdem können ihn doppelt so viele Schiffe passieren. Das ist wichtig – denn heute gehört die rund 82 Kilometer lange künstliche Wasserstraße zu den wichtigsten der Welt.
Ohne diese Verbindung vom Pazifik und Atlantik, müssten Schiffe um die Südspitze Südamerikas fahren und der Weg würde sich deutlich verlängern. Am 15. August 1914 passierte erstmals ein Schiff mit rund 200 Menschen den fertigen Kanal. Heute durchqueren nicht nur Frachtschiffe den Panamakanal – auch Kreuzfahrtschiffe und kleine Segelschiffe dürfen durch die Wasserstraße fahren.
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So läuft eine Reise durch den Panamakanal
Alle Schiffe, die den Panamakanal durchfahren, müssen bestimmten Maßen entsprechen, damit sie durch die Schleusen des Panamakanals passen. Beispielsweise wurde das Kreuzfahrtschiff „Queen Elizabeth 2“ so gebaut, dass sie den damaligen Maßen zum Passieren des Panamakanals entsprach. Bei der Durchfahrt ist hohe Konzentration gefordert, denn ein Schiff mit der heute zugelassenen Länge und Breite ist auf jeder Seite nur 61 Zentimeter von der Kanalwand getrennt. Die zulässigen Schiffsmaße werden übrigens „Panmax“ genannt – Schiffe, die darüber liegen, bezeichnet man dementsprechend als „Post-Panmax-Schiffe“.
Insgesamt müssen alle Schiffe auf dem Panamakanal eine Strecke von 82 Kilometern, vier Klimazonen und rund 26 Höhenmeter überwinden. Ursprünglich war der Kanal von den Franzosen komplett auf Meeresspiegel-Niveau geplant gewesen, jedoch ließ die Topografie Panamas das nicht zu. Die größte Hafenstadt am Panamakanal am Atlantik ist Colón, am Pazifik ist es Panama City.
Vom Pazifik aus durchläuft man als Erstes die Miraflores-Schleuse, danach folgt die Pedro-Miguel-Schleuse, und anschließend fährt das Schiff langsam in das engste Stück des Weges ein, uns zwar den Culebra Cut. Hier ist die kontinentale Wasserscheide, der höchste Punkt der Strecke und auch der Punkt, der den Erbauern am meisten Schwierigkeiten bereitete. Rund die Hälfte der Durchquerung ist absolviert, wenn das Schiff vom Culebra Cut in den Gatúnsee einfährt. In diesem künstlichen See gibt es viele kleine Inseln, er ist unter anderem Heimat von Affen und Krokodilen. Die letzten Schleusen sind die Gatún-Schleusen, welche auf der atlantischen Seite des Panamakanals liegen.
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Die Kosten und Dauer von einer Reise durch den Panamakanal
Viele Reedereien bieten Fahrten durch den Panamakanal an. Je nachdem, wo die Reise mit dem Schiff beginnt, und welche Länge die Strecke hat, die zurückgelegt wird, unterscheiden sich die Kosten. Meistens beginnt die Fahrt entweder in Panama Stadt oder Colón. Neben der Fahrt durch die Wasserstraße kann man bei vielen Touren auch den Dschungel zu Fuß mit einem Guide erkunden oder in Panama Stadt oder Colón aussteigen. Im Schnitt bezahlt man für ein Ticket pro Person 100 Euro.
Wenn man den gesamten Panamakanal durchquert, dauert die Reise etwa 12 Stunden. Zwar würde die reine Fahrtzeit sich nur auf etwa 10 Stunden belaufen. Doch wegen der Schleusen kommt es oft zu längeren Wartezeiten. Wer nicht einen halben Tag aufbringen möchte, kann aber auch Teilstrecken des Panamakanals bereisen. So gibt es auch Touren, die nur zwei bis fünf Stunden dauern.