25. Oktober 2022, 13:35 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Es ziehen jahrelange Bauarbeiten ins Land, bevor Kreuzfahrtschiffe zu Wasser gelassen werden. Doch was passiert mit den luxuriösen Giganten, wenn niemand sie mehr will? Die Antwort: Viele von ihnen verschifft man nach Indien, genauer gesagt an den Strand von Alang. Hier befindet sich eine Art Friedhof für Kreuzfahrtschiffe.
Alang ist einer der größten Abwrackhafen der Welt. Etwa 40 bis 50 Prozent aller Schiffe weltweit, die nicht mehr gebraucht werden, werden hierher gebracht – und irgendwann abgebaut. Dabei ist der Strand als „Friedhof“ für Kreuzfahrtschiffe bestens geeignet. Das liegt an dem besonders großen Unterschied zwischen Ebbe und Flut, der hier herrscht, dem sogenannten Tidenhub.
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Alang, der Friedhof der Kreuzfahrtschiffe
Luxus-Kreuzer, die vorher mitunter Tausenden Passagieren Platz geboten haben, finden hier ihre letzte Ruhe. Wobei von Ruhe hier schon lange nichts mehr zu spüren ist, doch dazu später mehr. Alang bedeutet jedenfalls Endstation für die schwimmenden Giganten. Den hierher gebrachten Kreuzfahrtschiffen steht nur noch die Verschrottung bevor. Bis es so weit ist, vergehen im Schnitt acht Wochen am Alanger Kreuzfahrtschiffe-Friedhof. Das berichtet etwa der „Spiegel“. Nach dieser Zeit werden die Schiffe vollständig abgebaut.
Corona und die Kreuzfahrt-Branche
Seit dem Jahr 2021 kommt man in Alang kaum noch hinterher, ein Kreuzfahrtschiff nach dem anderen landet an dem indischen Strand. Der „Indian Express“ erklärt das mit dem Ausbruch der Coronapandemie und den damit einhergehenden Restriktionen. Diese haben die Kreuzfahrt-Branche bekanntlich schwer getroffen. Entsprechend verzeichnet auch der Abwrackhafen von Aliaga in der Türkei ein hohes Aufkommen an zu verschrottenden Kreuzfahrtschiffen.
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Berühmte Schiffe werden in Alang „beigesetzt“
Unter den bereits in Alang verschrotteten Luxus-Kreuzfahrtschiffen sind einige Berühmtheiten, darunter etwa die „Ocean Dream“. Das 1981 in Dänemark erbaute Schiff hatte vorher 1400 Passagieren in 670 Kabinen Platz geboten, und darüber hinaus zahlreiche Vergnügungsangebote. So befanden sich auf der „Ocean Dream“ ein Sport-Deck, Pools, Jacuzzies, Shops und ein Sonnendeck. Sie war lange für den japanischen Anbieter Peace Boat Cruises im Einsatz, später dann einige Jahre für die Carnival Cruise Line und Costa Kreuzfahrten. Seit Beginn der Pandemie hatte das Kreuzfahrtschiff still gestanden. Der Friedhof von Alang blieb seine letzte Anlaufstelle.