9. Juni 2017, 17:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Vier Jahre ist es her, dass MSC zuletzt ein neues Schiff in Dienst stellte. Jetzt präsentiert die Reederei eine komplett neue Generation. Ihr erster Vertreter: die „MSC Meraviglia“, die in diese Sommer im westlichen Mittelmeer unterwegs sein wird. Was das Flagschiff von MSC zu bieten hat.
Mit 19 Decks, Platz für 5714 Passagiere und eine Länge von 315 Metern ist die MSC Meraviglia das laut Reederei größte Schiff, das je von einem europäischen Kreuzfahrtunternehmen gebaut wurde“ und damit eines der größten der Welt. In diesem Sommer ist sie erstmals unterwegs: Auf den siebentägigen Fahrten führt ihre Route von Genua über Neapel, Messina, Malta, Barcelona und Marseille zurück nach Genua.
Passagiere sind über das Angebot „MSC for Me“ per Smartphone mit dem Schiff vernetzt. Dazu gibt es ein Armband mit Chip, das die Kabinentür öffnet und Getränke an der Bar abrechnen lässt. 16.000 Kontaktpunkte und 700 Hot-Spots registrieren jede Bewegung. Mittels Gesichtserkennung durch 1200 Kameras können Gäste auch Besuche in Restaurants oder Bars als Vorlieben speichern lassen.
19 Decks – das gab es in Europas Gewässern noch nie
73 Prozent der Passagiere hätten sich bei Umfragen eine bessere Vernetzung mit moderner IT während der Seereise gewünscht, erklärt MSC. Wer sich im Kreuzfahrturlaub lieber abschalten möchte, kann Smartphone und Armband allerdings auch im Kabinentresor ablegen und sich völlig ohne Datenstrom bewegen – die klassische Bordkarte reicht auch.
19 Decks und 65 Meter Höhe gab es bislang in Europas Gewässern noch nicht – selbst der weltgrößte Kreuzfahrtkoloss „Oasis of the Seas“ endet bei Deck 18. Insgesamt bietet MSC Meraviglia elf Restaurants: Die Liste reicht vom „Marketplace Buffet“-Restaurant mit 1338 Plätzen bis zur japanischen „Kaito Sushi Bar“. Die Spezialitäten-Restaurants sind im Reisepreis allerdings nicht inbegriffen.
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Spezielles Theater für exklusive Shows
Auch nicht im Reisepreis enthalten ist der Besuch der „Carousel Lounge“, in der Essen und Unterhaltung kombiniert werden. „Wir sind die erste Reederei, die hier exklusive Shows von Cirque du Soleil aufs Meer bringt“, sagt Michael Zengerle, der Deutschland-Chef der Reederei. Dafür wurde ein spezielles Theater mit 413 Restaurant- und Lounge-Plätzen kreiert. Artistik am Hochseil zusammen mit hochwertiger Küche gibt es auf jeder Reise an sechs Abenden. Dinner und Show sind für 35 Euro buchbar. Im Reisepreis inbegriffen ist die Hauptshow im „Broadway Theater“ im Vorschiff.
Mit 315 Metern ist die MSC Meraviglia zwar kürzer als die Schiffe der MSC-Fantasia-Klasse, jedoch um fast 30 Prozent größer: Die Zahl der Kabinen stieg um fast 550 auf 2244, die Breite um sechs Meter. Die 2244 Kabinen sind in zehn Kategorien eingeteilt. Das Gros bilden 1274 Balkonkabinen mit 12 bis 22 Quadratmeter.
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100 Meter lange Promenade mit Shops
Der vor neun Jahren mit der MSC Fantasia eingeführte MSC Yacht Club ist auf der MSC Meraviglia gewachsen: Die Zahl der Suiten stieg von 71 auf 94. Ein Novum bei MSC ist die 100 Meter lange „Galeria Meraviglia“ auf Deck 6. Dort ist eine Promenade im Schiff entstanden: Restaurants und Eisbar sind zusammen mit Shops und Mode-Boutiquen, dem „Ristorante Italiano“ oder dem „Brass Anchor Pub“ mit typisch südenglischem Kneipen-Ambiente zu finden.
Überspannt wird die Promenade von einem 80 Meter langen LED-Himmel, der unterschiedliche Stimmungen und Farben erzeugen kann. Vom glitzernden Sternenhimmel bei Nacht bis zur wabenähnlichen Steinstruktur eines Tunnelgewölbes reichen die Bilder.
Auch weil für immer mehr Urlauber Faktoren wie Nachhaltigkeit eine Rolle spielen, versuchen die Reedereien ihre Schiffe diesbezüglich zu optimieren. Auch bei der MSC Meraviglia soll der Einsatz moderner Technologie die Schäden an der Umwelt minimieren. Dennoch sollten sich Passagiere bewusst darüber sein, dass große Kreuzfahrtschiffe „wie schwimmende Kleinstädte“ sind und „entsprechend viel Energie“ verbrauchen, wie auch der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf seiner Website schreibt. „Ihre schmutzigen Abgase – Feinstaub, Ruß, Stickoxide und Schwefeloxide- gefährden Gesundheit, Klima und Biodiversität.“