1. Juli 2024, 17:06 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Schon seit geraumer Zeit wird in Amsterdam darüber diskutiert, Kreuzfahrtschiffe aus dem Stadtzentrum zu verbannen. Nun gibt es erste konkrete Pläne, welche bereits 2026 umgesetzt werden sollen.
Amsterdam klagt schon seit mehreren Jahren über Overtourism und hat deswegen bereits mehrere Maßnahmen ergriffen, um dagegen vorzugehen. Unter anderem wurde eine Touristenquote eingeführt und die Vermietung von Ferienwohnungen im Stadtzentrum verboten. Um die Touristenströme noch stärker einzudämmen, forderte unter anderem die linksliberale Regierungspartei D66 mehrmals ein Verbot von Kreuzfahrtschiffen in der Stadt und reichte dafür im letzten Jahr auch einen Antrag ein, TRAVELBOOK berichtete. Dieser Antrag wurde nun vom Stadtrat angenommen und es gibt erste konkrete Pläne, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden soll.
Ab 2026 neues Kreuzfahrtschiff-Verbot in Amsterdam
Da das Kreuzfahrtschiff-Verbot in Amsterdam nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, soll die Zahl der Schiffe, die am Passagierterminal im Stadtzentrum anlegen dürfen, ab 2026 zunächst halbiert werden. Der Stadtrat bestätigte laut „Focus“ diese Entscheidung am Dienstag. Ziel dieser Maßnahme soll es sein, den Overtourism zu bekämpfen und die Lebensqualität der Einwohner zu verbessern.
Bis 2035 soll der Passagierterminal für Kreuzfahrtschiffe endgültig aus der Stadt verlegt werden. Zusätzlich zum Kreuzfahrtschiff-Verbot am Hafen von Amsterdam wird es auch zu einer Reduzierung von Flusskreuzfahrten in der Stadt kommen.
Auch interessant: Die besten und schlechtesten Kreuzfahrten im NABU Ranking
Weitere Maßnahmen gegen Overtourism Amsterdam verbannt Kreuzfahrtschiffe aus dem Stadtzentrum
Höchste Steuer Europas Amsterdam erhöht Touristensteuer 2024 erneut signifikant
Soll auch für Bürger aus anderen EU-Staaten kommen „Bleibt weg!“ Amsterdam will feierwütige Briten mit Kampagne abschrecken
Politikerin bezieht Stellung zum Antrag
Ilana Rooderkerk, eine Politikerin der D66 Partei, verglich die Kreuzfahrttouristen im vergangenen Jahr mit einer „Heuschreckenplage“, wie die „BBC“ berichtete. Sie betonte, dass diese einen großen Teil zum Overtourism beitragen würden. Ein weiterer wichtiger Grund für ein Kreuzfahrtschiff-Verbot in Amsterdam sei die Verringerung der Luftverschmutzung in der Stadt. Laut der „BBC“ wurde in einer Studie festgestellt, dass ein großes Kreuzfahrtschiff an einem Tag die gleiche Menge an Stickoxiden produziert wie 30.000 Lastwagen.
Mit dem Vorhaben, Kreuzfahrtschiffe im Stadtzentrum zu verbieten, orientiert sich die Regierungspartei D66 unter anderem auch an Venedig. Dort sind bereits seit 2021 keine Kreuzfahrtschiffe mehr erlaubt. Seitdem sei der Ausstoß von Schadstoffen vor Ort laut einer Studie der europäischen NGO „Transport & Environment“ aus dem vergangenen Jahr bereits um 80 Prozent zurückgegangen.