22. Januar 2015, 9:09 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Kaum zu glauben, wie ein Kreuzfahrtschiff ausgebaut werden kann. Man schneidet es einfach in der Mitte durch, setzt ein zusätzliches Stück ein und hat, wie im Fall der MSC Sinfonia, 193 Kabinen hinzugewonnen.
Es ist wie bei Legosteinen: Zwei Module werden getrennt, dazwischen kommt ein neues. Genau so funktioniert es scheinbar bei Kreuzfahrtschiffen. Auch wenn es schwer vorstellbar ist, dass ein 251 Meter langes Schiff wie ein Kinderspielzeug auseinandergenommen und erweitert wird, bei der MSC Sinfonia passierte genau das.
In der Fincantieri-Werft in Palermo wurde der Kreuzer einmal entzweit, sodass die beiden Schiffshälften auseinandergezogen werden konnten. Dann wurde ein 24 Meter langes Mittelstück eingebaut, das laut einer Pressemitteilung der Reederei MSC Kreuzfahrten Platz für 193 zusätzliche Kabinen schaffte. Zuvor hatte das Schiff Kapazität für 1554 Urlauber, nach der Erweiterung waren es 2679 Passagiere. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde außerdem ein Großteil der Inneneinrichtung modernisiert. Vorhandene Räumlichkeiten, etwa das MSC Aurea Spa, wurden vergrößert sowie ganz neue Bereiche geschaffen.
Kurz danach trat die MSC Sinfonia schon ihre zweite Jungfernfahrt an. Von Palermo ging es zunächst nach Genua, von wo aus sie Ajaccio, Barcelona und Marseille ansteuerte.
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Ungewöhnlich ist der Vorgang nicht: 2014 wurde schon das Schwesternschiff MSC Armonia auf diese Weise vergrößert.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden, anstatt eines kostenaufwendigen Neubaus, Schiffe „einfach“ in die Länge gezogen.