25. Mai 2018, 13:23 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Auf den meisten Kreuzfahrtschiffen gehört der Swimmingpool zum Standard. Allerdings wissen nur wenige Passagiere, wie umfangreich die technische Planung des Schwimmbeckens ist – und dass der Pool die Schwankungen auf dem Kreuzer verstärken kann.
Die meisten Kreuzfahrtschiffe haben heute einen oder sogar mehrere Pools an Bord. Doch ein solches Schwimmbecken auf ein Schiff zu bauen ist gar nicht so leicht. Neben der Einhaltung von Gesundheitsvorschriften, etwa zu Wasseraufbereitung und Erreichbarkeit von Duschen und Toiletten, ist besonders der Untergrund des Pools schwierig. Denn er ist ständig in Bewegung – und das bringt Probleme mit sich.
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Schwankungen des Schiffes nehmen zu
Zum Beispiel ist es so, dass es für klassische Pools zwei Füllhöhen gibt. Bei der nächsten Kreuzfahrt können Sie mal darauf achten: Im Hafen ist im Pool nämlich mehr Wasser drin als auf offener See. Warum das so ist, erklärt Peter Hackmann von der Meyer Werft in Papenburg auf Nachfrage von TRAVELBOOK: „Der Pool ist im Schiff ganz oben – der Schwerpunkt des Schiffes ist aber, damit es möglichst wenig schwankt, ganz unten. Wenn sich nun am Oberdeck 10.000 Liter Wasser mit jeder Welle mitbewegen, ändert das natürlich auch das Verhalten des Schiffs“ – und dessen Schwankungen nehmen zu. „Das ist zum einen schlecht für die Sicherheit, zum anderen aber, und das ist einer der Hauptgründe, unangenehm für die Passagiere. Bei einer Kreuzfahrt will man schließlich entspannen und nicht seekrank werden.“
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Genaue Vorgaben für den Bau des Pools
Deswegen gibt es schon in den Planungsphase genaue Vorgaben. Grundsätzlich werden Pools so angelegt, dass das Wasser darin sich möglichst ruhig verhält. Genau bemessen werden dabei Position, Gewicht und die freie Wasseroberfläche des Pools, denn diese Faktoren haben Einfluss auf das Schwimmverhalten des Schiffes.
Dennoch gibt es physikalische Grenzen: Sollte das Wasser bei Seegang anfangen, sich zu bewegen, gibt es sogenannte Pooltaschen am Beckenrand, in die das Wasser laufen kann – diese reduzieren und brechen den Wellengang innerhalb des Pools. In schwerer See, so Hackmann, müssten die Becken aber auch mal vollständig entleert werden. Aber keine Angst: Auch wenn Pools einen Einfluss auf das Schiff haben, sind sie nicht in der Lage, es zum Kentern zu bringen.