27. Dezember 2019, 12:56 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Seit Ende 2015 ist die „MS Amadea“ Kulisse für die Dreharbeiten zur ZDF-TV-Serie „Das Traumschiff“. In den aktuellen Folgen fährt das Kreuzfahrtschiff erstmals mit Florian Silbereisen als neuem Kapitän. TRAVELBOOK verrät, auf welchen Routen die neuen Folgen gedreht werden und wann Sie den Schlagerstar persönlich kennenlernen können!
Am zweiten Weihnachtsfeiertag lief eine neue Folge der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ – erstmals mit Schlagerstar Florian Silbereisen in der Rolle des Kapitäns. An Neujahr nimmt der TV-Kreuzer dann Kurs auf Kolumbien. Das Kreuzfahrtschiff, das Silbereisen für das TV steuern darf, ist seit 2015 die „MS Amadea“. TRAVELBOOK zeigt deren Ausstattung und auf welchen Routen dieses Jahr wieder Dreharbeiten für „Das Traumschiff“ und die ebenfalls beliebte ZDF-Serie „Kreuzfahrt ins Glück“ stattfinden.
Die Ausstattung der „MS Amadea“
Ausgestattet ist die 193 Meter lange und 25 Meter breite „MS Amadea“, das für Phoenix Reisen fährt, mit 604 Betten in 317 Kabinen. Zum Vergleich: Die „MS Deutschland“ – die zwischenzeitlich in „World Odyssey“ umbenannt und von einem US-Veranstalter betrieben wurde, mittlerweile aber wieder unter dem alten Namen in der Phoenix-Flotte fährt – hat Platz für 520 Passagiere in 293 Kabinen. Trotz der höheren Kabinenzahl musste die ZDF-Crew auf dem neuen „Traumschiff“ zusammenrücken: Laut einem Bericht von BILD Hamburg stehen für die Dreharbeiten nur noch 30 Kabinen statt wie zuvor 40 zur Verfügung.
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Der Berlitz Cruise Guide 2018, der Michelin der Kreuzfahrtbranche, hat die „MS Amadea“ mit vier Sternen ausgezeichnet (die Bestnote liegt bei Fünf-Sterne-Plus). Das Schiff verfügt unter anderem über mehrere 70 Quadratmeter große Royal-Balkon-Suiten, einen großzügigen Wellnessbereich mit Sportangeboten sowie zwei Restaurants und sieben Bars. Erfreulich für die Gäste: Nach einem Komplettumbau im Jahr 2006 liegen sämtliche 317 Kabinen der „MS Amadea“ außen, fast die Hälfte hat einen Balkon.
Renovierung im Jahr 2018
Im Herbst 2018 wurde das Schiff in der Hamburger Werft Blohm & Voss noch einmal grundlegend verschönert, wie auf der Webseite von Phoenix Reisen nachzulesen ist. „Unter anderem wurden alle Kabinentüren inklusive Schließsystem erneuert, die Kabinengänge und Kabinennischen erhielten ein neues Dekor, alle Kabinen auf Deck 4 und Deck 5 wurden komplett neu gestaltet und mit neuem Mobiliar sowie zusammenstellbaren Betten und 32-Zoll-TV-Flatscreen ausgestattet“, liest man dort.
Zudem seien diverse Kabinen mit neuen Bädern und modernen Duschen ausgestattet worden. Auch habe eine Grundsanierung des Amadea-Restaurants stattgefunden und fast alle Bars und Lounges hätten neue Sitzmöbel bekommen. Darüber hinaus sei auf dem Schiff eine „topmoderne Abwasserbehandlungsanlage“ installiert und alle Maschinen generalüberholt worden.
Die Routen
Die Routenplanung der „MS Amadea“ richtet sich, wie bei vielen anderen Kreuzfahrtveranstaltern auch, nach den Jahreszeiten: Im europäischen Frühling und Sommer werden eher nähere Ziele in Europa angesteuert, im Winter geht es in die Ferne. Die „Amadea“ steuert aber auch mal ungewöhnliche und selten besuchte Häfen oder Ziele an. Zurzeit befindet sich das Schiff laut der Webseite von Phoenix Reisen auf großer Weltreise und macht aktuell auf den Kapverdischen Inseln Halt.
Im Jahr 2020 ist die „MS Amadea“ fast durchgängig im Einsatz, insgesamt 27 Kreuzfahrten sind mit dem Schiff buchbar. Am 10. Januar sticht sie (als der Teil der Weltreise oder als einzelne Kreuzfahrt buchbar) ab Rio de Janeiro in Richtung der Fjordwelt Chiles in See, die Route führt unter anderem über Montevideo und Buenos Aires nach Valparaiso. Danach folgen Kreuzfahrten nach Costa Rica und in die Karibik. Anschließend geht es nach Nordamerika, bevor die „Amadea“ im März wieder nach Europa zurückkehrt und dann vor allem im Westen und Norden des Kontinents unterwegs sein wird. Ab Dezember 2020 geht es dann auf zur nächsten Weltreise. Alle Routen und Termine im Überblick finden Sie hier.
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Die Preise
Im Vergleich mit der ehemaligen „MS Deutschland“ sind die Preise für eine Kreuzfahrt auf der „MS Amadea“ moderat. So kostet eine 18-tägige Kreuzfahrt bis nach Spitzbergen in der Außenkabine (mit Sichtbehinderung) ab 2999 Euro pro Person (auf der „MS Deutschland“ zahlte man für eine ähnliche Tour, die nur 16 Tage dauerte, ab 5680 Euro in der Außenkabine). Die zurzeit günstigste internationale Kreuzfahrt, die der Veranstalter Phoenix Reisen mit der „MS Amadea“ anbietet, kostet ab 678 Euro und führt als siebentägige Schnupperreise im Juli von Bremerhaven nach Amsterdam und zurück. Am teuersten, mit Preisen ab 19.499 Euro pro Person, ist derzeit die große Weltreise, die im Winter 2020/2021 in 153 Tagen durch zahlreiche Länder Südamerika und Asien führt.
Wann finden Dreharbeiten für „Das Traumschiff“ statt?
Die nächsten Dreharbeiten finden während der im März stattfindenden 26-tägigen Kreuzfahrt von San Francisco über die Karibik nach Miami statt, hier sind noch wenige Plätze frei (Preise ab 4599 Euro in der Außenkabine). Auch auf den beiden nachfolgenden Kreuzfahrten (von Miami über New York bis nach Porto, 27.3. bis 18.4.2020 sowie von Florida über New York nach Hamburg, 27.3. bis 23.4.2020) können Fans Florian Silbereisen und Co. live erleben, genügend Plätze sind noch vorhanden. Fast ausgebucht ist bereits die Kreuzfahrt durch den Ärmelkanal zwischen von Ende April und Anfang Mai – hier finden Dreharbeiten für „Kreuzfahrt ins Glück“ statt.
Wie kann ich als Statist mitwirken?
„Passagiere, die als Statist bei den Fernsehaufnahmen mitwirken möchten, können sich zu Beginn der Kreuzfahrt in eine entsprechende Liste eintragen“, sagt Heike Euskirchen von Phoenix Reisen auf Nachfrage von TRAVELBOOK. Wer nicht ins Bild wolle, müsse dies auch nicht. „Die meisten wollen allerdings Statisten sein“, sagt die Sprecherin. Das Schiff werde nur stundenweise für die Dreharbeiten genutzt, und das auch nur in Teilbereichen.
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Wie schneidet die „MS Amadea“ beim Umweltschutz ab?
Die „MS Amadea“ wurde 1991 gebaut und ist damit bereits 28 Jahre alt. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kritisiert laut einem Bericht des „Hamburger Abendblatt“ aus dem Jahr 2016, dass die Luftverschmutzung gerade bei solchen alten Schiffen immens sei und bezeichnete sie als „Ungetüme ohne Rußpartikelfilter, Katalysator oder Landstromtauglichkeit“. Wie Norbert Jepsen, der Flottenmanager von Phoenix Reisen, bereits 2011 dem Wirtschaftsportal „Finanznachrichten.de“ sagte, wurde die „MS Amadea“ neben anderen Schiffen des Reiseveranstalters bereits vor 2011 mit einem sogenannten „Dynamic Trimming Assistant“ ausgestattet – ein System, das den Kraftstoffverbrauch durch gezielte Prozesse verringern soll. Der NABU kritisiert aber vor allem, dass heutzutage noch nahezu jedes Schiff mit Schweröl fährt. Laut NABU verfügt die „MS Amadea“ über keine moderne Abgastechnik und gehört „zu den größten Umweltsündern unter den Kreuzfahrtschiffen“.