24. April 2020, 13:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Unsere Autorin hat ihrer Heimatstadt nach dem Abitur lange Zeit den Rücken gekehrt. Nun ist sie für einen Kurztrip nach Koblenz zurückgekehrt und hat die Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel mit den Augen eines Besuchers völlig neu entdeckt.
Etwa 20 Jahre ist es her, dass ich von Koblenz wegzog. Zuerst zum Studieren nach Mainz, dann nach Rom und Hamburg, bevor ich schließlich in Berlin mein neues (endgültiges) Zuhause gefunden habe. In Koblenz war ich in all dieser Zeit nur sehr selten, weshalb sich meine hauptsächlichen Erinnerungen auf Kindheit und Teenager-Alter beschränken, wo man für die Schönheit der eigenen Stadt nicht wirklich einen Sinn hat.
Dass Koblenz absolut sehenswert ist, habe ich erst jetzt so richtig realisiert, als ich über ein verlängertes Wochenende in meine Heimatstadt zurückgekehrt bin und mindestens fünf gute Gründe gefunden habe, warum sich ein Besuch der Stadt an Rhein und Mosel unbedingt lohnt:
1. Die Lage von Koblenz
Confluentes tauften die alten Römer die Stadt einst, ein Name, der sich aus der Lage der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Mosel ableitet. Die Stadt erstreckt sich beiderseits dieser Flüsse, sodass man quasi überall nah am Wasser ist oder von oben drauf schaut. Weil Koblenz nämlich an den Ausläufern von gleich drei Mittelgebirgen liegt (Hunsrück, Eifel und Westerwald), ist die Landschaft hier ziemlich hügelig und viele Stadtteile haben Hanglage.
Von fast überall aus sieht man die auf der anderen Seite des Rheins thronende Festung Ehrenbreitstein, von der aus man den besten Blick auf die Mündungsspitze am Deutschen Eck mit dem Denkmal des ersten Deutschen Kaisers Wilhelm I. hat. Während man die Festung früher nur zu Fuß oder mit dem Auto erreicht hat, führt seit der Bundesgartenschau 2011 eine Seilbahn hinauf. Überhaupt hat sich die Stadt anlässlich dieses Events ordentlich herausgeputzt und einiges in die Stadtentwicklung investiert. Zum Beispiel erstrahlt das Schloss in neuem Glanz, und auf den breit angelegten Uferpromenaden von Rhein und Mosel kann man stundenlang flanieren, Schiffe beobachten und sich in Biergärten und Restaurants verköstigen lassen.
Tipp: Wer mit der Seilbahn rauf zur Festung Ehrenbreitstein fährt, sollte ein Kombiticket wählen, bei dem auch der Eintritt zur Festung inkludiert ist. Nur so gelangt man zur großen Aussichtsterrasse mit herrlichem Weitblick.
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2. Die Altstadt
Besonders sehenswert ist auch die Koblenzer Altstadt mit ihren vielen historischen Plätzen und Bauwerken aus verschiedenen Jahrhunderten. Am besten man lässt sich einfach durch die vielen Gassen treiben, entdeckt Brunnen, Denkmäler und Kirchen und lässt sich vom frechen Maskottchen der Stadt, dem Schängelchen, mit Wasser bespeien. Auf Plätzen wie Plan, Münzplatz, Jesuitenplatz oder Görresplatz finden sich zahlreiche schöne Cafés und Restaurants für alle Geschmacksrichtungen, und in kleinen Boutiquen kann man Handwerkskunst und andere Mitbringsel erstehen.
Tipp: Von der Balduinbrücke aus, die vom Stadtteil Lützel aus über die Mosel führt, haben Sie einen wunderbaren Blick auf die Altstadt mit der Festung Ehrenbreitstein im Hintergrund.
3. Die Shoppingmöglichkeiten
Für eine Stadt mit gerade mal rund 110.000 Einwohnern hat Koblenz in puncto Shopping einiges zu bieten: Gleich zwei Malls findet man im Zentrum, zum einen das Löhrcenter, das inzwischen etwas in die Jahre gekommen ist, zum zweiten das von derselben Firma erbaute und im Jahr 2012 eröffnete Forum Mittelrhein auf dem Koblenzer Zentralplatz. Das Angebot an Geschäften ähnelt sich in beiden Einkaufszentren stark, man findet hier hauptsächlich gängige Modemarken wie H&M, Pimkie oder G-Star sowie weitere bekannte Ketten, außerdem eine Auswahl an Essensangeboten und Eisdielen. Wer nach mehr Individualität sucht, findet diese eher in den vielen kleinen Geschäften der Altstadt.
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4. Die Menschen
Wo auch immer man in Koblenz hinkommt, schlägt einem Freundlichkeit entgegen. Die Einwohner von Koblenz sind herzlich und offen und haben etwas von dieser leicht schelmischen Art, die auch den Kölnern nachgesagt wird. Das Rheinland eben. Und auch die Koblenzer lieben ihren Karneval, oder besser: die Faasenacht, bei der es weder „Helau!“ noch „Alaaf“, sondern einstimmig „Kowelenz Olau!“ schallt.
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5. Die Umgebung von Koblenz
Fast noch schöner als Koblenz selbst ist die Umgebung, die mit zahlreichen Burgen, Schlössern und romantischen Weindörfern aufwartet. Deshalb sollte man einen Koblenz-Besuch unbedingt auch mit einem Ausflug verbinden, zum Beispiel mit einer Radtour oder, für die weniger sportlichen, mit einer Schifffahrt rheinaufwärts durch das spektakuläre Obere Mittelrheintal, vorbei an Schloss Stolzenfels, der Marksburg, Burg Katz und Maus und der Loreley. Zahlreiche Anbieter bieten an den Schiffsanlegestellen entlang des Rheins entsprechende Ausflugsfahrten unterschiedlicher Länge an.
Lohnenswert ist die Strecke durch das Rheintal auch mit dem Zug, wobei man idealerweise auf der einen Rheinseite hin- und auf der anderen zurückfährt, um so viel wie möglich zu sehen. Vorteil: Man kann aussteigen, wo immer es gefällt und auch mal eine Burg besichtigen. Auch entlang der Mosel gibt es Ausflugsfahrten und eine schöne Zugstrecke. Vor allem im Herbst locken in Weindörfern wie Winningen, Dieblich oder Kobern-Gondorf zahlreiche Weinfeste.
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Das aktuelle Wetter in Koblenz
Wer mehr über die interessante und bewegte Geschichte der mehr als 2000 Jahre alten Stadt erfahren möchte, hat hierzu zum Beispiel im Mittelrhein-Museum auf dem Zentralplatz oder im Museum auf der Festung Ehrenbreitstein die Gelegenheit. Oder man nimmt an einer der geführten Stadttouren teil, die zu unterschiedlichen Themengebieten angeboten werden.