20. Juni 2016, 11:16 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Gerade jetzt zur EM nutzen viele die Gelegenheit für einen Kurztrip nach Paris. Allerdings kann ein Aufenthalt in der französischen Stadt mitunter recht kostspielig werden. Wer ein paar Tipps beherzigt, kann jedoch durchaus ein paar Euro sparen.
Paris kann für Urlauber ein recht teures Vergnügen werden. Selbst Kleinigkeiten wie ein Kaffee kann hier schon mal mit bis zu 5 Euro zu Buche schlagen. Hinzu kommen die relativ hohen Kosten für Essen, Transport, Übernachtung und Museen. Paare und Familien werden selbst bei einem Kurztrip schnell mal mehr als 1000 Euro los.
Offenbar hat auch das Tourismusbüro der französischen Hauptstadt erkannt, dass die Preise auf viele abschreckend wirken – und gibt deshalb einige Tipps, wie Paris-Urlauber sparen können.
Museen, Theater, Kabarett
1. Kostenlos in 14 Museen
Die Dauerausstellungen in den 14 städtischen Museen kosten keinen Eintritt. Dazu gehört das Haus von Victor Hugo an der Place des Vosges ebenso wie das Musée Carnavalet, das die Geschichte von Paris in einem Stadtpalais im Marais-Viertel zeigt, sowie das Städtische Museum für Moderne Kunst.
2. Louvre am 1. Sonntag im Monat gratis (zwischen Oktober und März)
Wer während seines Aufenthalts den ersten Sonntag im Monat erwischt, hat laut Michael Neubauer, Autor des Buches „Fettnäpfchenführer Paris“, sogar kostenlosen Zugang zu vielen Nationalmuseen – und kann etwa ins Louvre (Normalpreis: 15 Euro), wo die berühmte Mona Lisa hängt. Einziger Haken: Die Regelung mit dem kostenlosen ersten Sonntag im Monat gilt nicht zwischen April und September, wenn besonders viele Touristen nach Paris strömen.
3. Geld und Zeit sparen mit dem Museumspass
Doch auch in diesen Monaten gibt es eine Möglichkeit, relativ günstig in die Ausstellungen zu kommen, nämlich mit dem Museumspass. Der Pass ist für zwei, vier oder sechs Tage ab 42 Euro zu haben. „Man kann damit einen Extra-Einlass benutzen und vermeidet so das Schlange stehen“, erklärt Neubauer.
4. Theaterkarten am Tag der Aufführung kaufen
Wenn es stattdessen ein Theater oder ein Kabarett sein soll, hat das Tourismusbüro einen weiteren Tipp: einen der drei Kioske aufsuchen, in denen am Aufführungstag die Eintrittskarten günstiger verkauft werden. Sie stehen an der Madeleine, vor dem Bahnhof Montparnasse und an der Place des Ternes, also überall dort, wo es ohnehin viel zu besichtigen gibt. An der Bastille-Oper sind jeden Abend anderthalb Stunden vor der Vorstellung 32 Stehplätze für fünf Euro zu haben.
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Essen & Trinken
5. Nicht in der Nähe von Attraktionen einkehren
Auch für Paris gilt wie an allen beliebten Reisezielen: Man sollte Cafés, Eisdielen, Restaurants und Bars in unmittelbarer Umgebung berühmter Sehenswürdigkeiten tunlichst vermeiden, wenn man günstig wegkommen möchte. Auch Michael Neubauer weist auf diesen geläufigen Trick hin: „Einfach nicht direkt neben dem Louvre einkehren, sondern ein paar Straßen weiter laufen.“ Da wird es dann schon billiger. Und wer nur einen Kaffee möchte, sollte sich dafür nicht an einen Tisch setzen. Am Tresen getrunken kostet er weniger.
6. Gourmetküche zum Sparpreis in der Gastronomieschule
Angesichts der recht deftigen Preise verzichten viele Urlauber darauf, ins Restaurant zu gehen und beschränken sich oft auf Snacks und Fast Food. Dabei gehört ein gutes Essen in Paris ebenso aufs Programm wie der Besuch des Eiffelturms. Sparen kann, wer statt ins normale Restaurant zu gehen, einen Tisch in einer Gastronomieschule reserviert. Dort wird der Kochnachwuchs ausgebildet. Die Küchenchefs der Zukunft lernten in den Schulen, anspruchsvolle Rezepte zuzubereiten, „die eines Sternerestaurants würdig sind“, heißt es seitens des Tourismusbüros. Der Preis für ein solches Essen am schön gedeckten Tisch liegt bei 15 bis 30 Euro. Das Glas Wein gibt es oft zum Selbstkostenpreis dazu.
Drei Kochschulen, wo das möglich ist:
- École de Paris des métiers de la table, du tourisme et de l’hôtellerie – Adresse: 17 rue Jacques Ibert, 75017 Paris, Telefon: +33-1-44091216, E-Mail: restaurant@epmtth.org
- Ecole hôtelière Jean Drouant – Adresse: 20 rue Médéric, 75017 Paris, Telefon: +33-1-56210102, E-Mail: blasco.gilles@gmail.com
- Ferrandi – L’Ecole Française de Gastronomie – Adresse: 28 rue de l’Abbé Grégoire, 75006 Paris, Telefon: +33-1-49542800, E-Mail: resaresto@ferrandi-paris.fr
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Günstig übernachten
7. Ferienwohnung statt Hotel
Hotelzimmer in Paris sind nicht gerade günstig. Bei 138 Euro pro Nacht lag im vergangenen Jahr der Durchschnittspreis laut dem Hotel Price Radar des Portals HRS. Eine günstige Alternative zum Hotel sind, gerade für Familien und kleinere Gruppen, Ferienwohnungen. „In privaten Apartments befindet sich fast immer eine Küche, in der man sich morgens mit Croissant und Kaffee stärken oder abends ein gemütliches Abendessen zubereiten kann“, erklärt Denise Urbach, Herausgeberin des Online-Reiseführers HelpTourists und deutsche Reiseführerin in Paris.
8. Auf dem Campingplatz schlafen
Wer es eher rustikal mag, kann in Paris auch campen, und zwar auf dem Campingplatz Indigo, der gerade renoviert wurde. Die Anlage liegt im Bois de Boulogne an der Seine und bietet Mietfahrräder für die Fahrt in die Innenstadt. „Wer in einem Holzcottage zu viert übernachten will, zahlt zwischen 94 und 146 Euro“, rechnet Urbach vor.
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Günstig von A nach B kommen
9. Der günstige Wochenpass Navigo Découverte
Für die Fortbewegung in Paris empfiehlt die Denise Urbach den Wochenpass Navigo Découverte. Für vergleichsweise recht günstige 21,25 Euro (zzgl. einmalig 5 Euro für die Karte) können Paris-Urlauber die Tarifzonen eins bis fünf durchfahren werden können – darin enthalten sind sogar der Flughafentransfer und Ausflüge nach Versailles und ins Disneyland. Kleines Manko: Der Wochenpass Navigo Découverte gilt nicht über ein ganzes Wochenende hinweg. Wer den Pass kaufen möchte, benötigt ein Passfoto.
10. Linien- statt Touristenbus
Verzichten können Paris-Besucher auf jeden Fall auf die teuren Touristenbusse, denn es gibt viele Linienbusse, die ohnehin an den Sehenswürdigkeiten vorbeifahren und nur den Preis eines normalen Bustickets kosten. Michael Neubauer empfiehlt die Linien 21, 30, 69, 73, 87, 95 und 96.
Der 30-er fährt bis zur Station Anvers, nicht weit von den Stufen zur Basilika Sacré-Coeur entfernt. Und wer die erklommen hat, wird mit einem Ausblick auf Paris belohnt, der genauso schön ist wie der vom Eiffelturm – und das kostenlos.