15. Oktober 2024, 6:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Im Sommer lässt es sich in zahlreichen Traumseen prima baden, im Winter geht es auf die Piste: Das gilt fürs Allgäu genau wie für Oberbayern. Und im Herbst? Buntes Laub, klare Luft und angenehme Temperaturen locken bayernweit zum Genießen und Wandern. Auch für Kulturinteressierte hat das größte Bundesland Deutschlands während der goldenen Jahreszeit viel zu bieten. Doch was kann man fernab der klassischen Touristen-Attraktionen im Herbst im tiefen Süden der Republik erleben?
Sie wollen im Herbst verreisen, aber nicht allzu weit weg? Dann könnte der Süden Deutschlands eine gute Alternative sein. Farbenfrohe Landschaften treffen auf viele Freizeit- und Genussangebote, bei den Hotspots aber auch auf zahlreiche Besucher. TRAVELBOOK gibt sieben Ausflugstipps für den Herbst in Bayern, und zwar fernab der klassischen Touristen-Attraktionen.
Übersicht
1. Schloss Linderhof im Südallgäu
Ludwig II. (1845-1886) liebte die Landschaft ganz im Süden Bayerns, kurz vor der österreichischen Grenze – und hier ließ er sein Lieblingsschloss bauen: Linderhof. Anders als in Neuschwanstein hat der „Kini“, Bayrisch für König, tatsächlich darin gewohnt und war oft in den umliegenden Bergen der Ammergauer Alpen unterwegs.
Schloss Linderhof ist zwar genauso sehenswert, aber weniger „disneyhaft“ als Neuschwanstein. Vielleicht ist das der Grund, warum deutlich weniger Besucher kommen und die Warteschlangen auch im Herbst eher überschaubar sind. Bei den Führungen geht es durch etliche Säle, einer prunkvoller als der andere.
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2. Der Weißensee im Ostallgäu
Auf dem Weg von Pfronten nach Füssen geht es am Weißensee entlang, dieser ist 2,4 Kilometer lang, knapp 600 Meter breit und bis zu 25 Meter tief. Anders als sein Name vermuten lässt, schimmert sein Wasser türkisgrün. Romantiker finden hier viele einsame Orte, um die Natur zu genießen. Ein Teil der Strecke folgt dem Ufer. Der Blick fällt auf die noch begrünten Berghänge dahinter. In die Stadt geht es über den Lech, der hier so türkisgrün ist wie zuvor der See.
Übrigens: Der schönste Badesee Deutschlands liegt laut den TRAVELBOOK-Lesern auch in Bayern und ist ebenfalls einen Besuch wert.
3. Benediktinerabtei Ottobeuren im Unterallgäu
Ein Tipp für den Herbst ist, eines der vielen Klöster in Bayern zu besuchen. Die meisten werden wohl sofort an das berühmte Benediktiner-Kloster Andechs denken. Doch Benediktiner gab es auch in Ottobeuren in Oberbayern im Kloster Ettal. Die Benediktinerabtei ist auf Gäste eingestellt: Es gibt ein Klosterhotel, eine Schaukäserei, einen Klosterladen, eine Brauerei und eine Destillerie, durch die auch Touren angeboten werden – inklusive Likörprobe. Kostenlose Führungen gibt es in der Basilika.
Das Kloster geht zwar zurück auf das Jahr 1330, macht aber keinen mittelalterlichen, sondern einen ausgesprochen barocken Eindruck. Kein Wunder: Ein Brand zerstörte die alte Klosteranlage 1744, danach wurde sie im Stil der Zeit wieder aufgebaut. Eine Ausnahme gibt es allerdings, für die Ettal berühmt ist: Das „Gnadenbild“, eine Marienfigur, hat Kaiser Ludwig der Bayer, der das Kloster bauen ließ, schon 1330 aus Italien mitgebracht. Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert war sie ein wichtiger Grund für die Pilger, sich für Ettal als Wallfahrtsziel zu entscheiden.
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4. Das Bergbauerndorf Gerstruben im Unterallgäu
Gerstruben ist eines der ältesten Dörfer im Allgäu und tauchte schon im Jahr 1361 erstmals in einer Urkunde auf. Das Besondere im Dorf ist, dass noch heute die mittlerweile denkmalgeschützten Bauernhäuser stehen und somit Gerstruben quasi eine Art „Freilichtmuseum“ des alten Lebens im Allgäu darstellt.
5. Waging am See in Südost-Oberbayern
Der Chiemgau in Südost-Oberbayern zählt sicher zu den beliebtesten Reisezielen in Bayern. Doch während es die meisten an den Chiemsee zieht, empfiehlt sich für diejenigen, die etwas mehr Ruhe suchen, Waging am See. Der Blick vom See auf die Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen ist auch im Herbst malerisch.
Jedes Jahr im Herbst steht die Region rund um den Waginger See in Bayern im Zeichen saisonaler und regionaler Lebensmittel: Wirte und Erzeuger stellen einen ganzen Monat die regionalen Köstlichkeiten in den Mittelpunkt. In diesem Jahr finden die Waginger See Genusswochen vom 11. September bis 31. Oktober statt.
6. Fürth in Mittelfranken
Nürnberg in Franken kennt wohl fast jeder. Ruhiger geht es knapp zehn Kilometer weiter zu, in Fürth. Doch auch hier kann man vieles entdecken: Mit etwa 2000 Denkmälern weist Fürth die höchste Denkmaldichte in ganz Bayern auf. Die prunkvollen Historismus- und Jugendstilgebäude aus der Gründerzeit entlang der Königswarterstraße oder Hornschuchpromenade werden im Herbst in besonders schönes goldenes Licht getaucht.
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7. Kulmbach in Oberfranken
Für alle Bierliebhaber empfiehlt sich ein Trip nach Kulmbach, denn das kleine fränkische Städtchen gilt laut dem Portal „In Franken“ als die „heimliche Hauptstadt des Bieres“. Auf der ganzen Welt gibt es keine höhere Brauereidichte als zwischen Kulmbach und Bamberg. Ob bei Brauereiführungen oder im Kulmbacher Brauereimuseum: Hier erfahren Interessierte alles über Bier.
Aber nicht nur Bierfans kommen in Kulmbach auf Ihre Kosten. Absolut sehenswert ist das Wahrzeichen der Stadt, die einstige Hohenzollernfestung Plassenburg. Sie ist eine der größten Renaissance-Festungsbauten in Deutschland und beheimatet vier Museen, darunter etwa das Landschaftsmuseum Obermain mit Informationen über die Burg, die Stadt Kulmbach und die Region. Doch alleine für den Ausblick auf Kulmbach und das Kulmbacher Land lohnt ein Besuch der Plassenburg.