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Expertin verrät

8 Fehler, die Camping-Anfänger vermeiden sollten

Fehler, die Camping-Anfänger vermeiden sollten
Camping-Urlaub boomt – doch man sollte einiges vor der ersten Reise beachten Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

7. Juni 2021, 18:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Kaum ein Bereich hat so von der Corona-Pandemie profitiert, wie die Camping-Branche. Was vor wenigen Jahren noch Hippies oder Spießern überlassen war, ist nun absolut im Trend. Doch wer zum ersten Mal Campen fährt, sollte sich vorher informieren – sonst gibt es eventuell ein böses Erwachen.

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Der Camper ist gekauft oder gemietet, die Koffer gepackt, die Straßenkarte eingepackt – los geht’s! So denken vermutlich viele Camping-Neulinge, bevor sie zu ihrem ersten Trip aufbrechen. Doch aufgepasst: Es gibt diverse Fehler, die Camping-Anfänger bei einem Urlaub mit dem Wohnmobil machen können. Katrin Witt, Sprecherin vom Wohnmobil-Vermieter PaulCamper, ist seit Jahren mit ihrem eigenen Camper unterwegs und hat TRAVELBOOK verraten, worauf man beim ersten eigenen Camping-Urlaub achten sollten.

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8 Fehler, die Camping-Anfänger vermeiden sollten

Das falsche Fahrzeug

Campingbus oder Kastenwagen, Alkoven oder Wohnwagen – die Auswahl bei den Camping-Fahrzeugen ist für Neulinge oft erschreckend groß. Dabei passiert es oft, dass man sich dann doch für das falsche Gefährt entscheidet. Wichtig ist laut Witt vor allem, was man vor Ort unternehmen möchte. Wer etwa auf einem Campingplatz parkt und von dort aus die Gegend erkundigt, braucht z. B. keine eigene Dusche an Bord. Bei einem Roadtrip, wo man viel unterwegs ist, sollte man hingegen schon darauf achten, dass der Camper über eine Dusche und Toilette verfügt.

Aber auch der angesteuerte Ort kann für die Wahl des Campers relevant sein. „Wer durch viele kleine, verwinkelte Städte fahren möchte, wie etwa in Italien, sollte sich für ein wendiges Fahrzeug entscheiden statt für einen großen Campingbus“, erklärt Witt.

Der falsche Führerschein

Grundsätzlich darf man heutzutage mit einem Führerschein der Klasse B Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von maximal 3,5 Tonnen fahren. Darunter fallen mit etwa 85 Prozent die meisten der in Deutschland zugelassenen Camper. Wer aber mit einem großen Wohnmobil oder sogar einem Wohnwagen unterwegs sein möchte, sollte vor der Reise unbedingt das Gesamtgewicht überprüfen. Eine Ausnahme sind Führerscheine, die vor 1999 ausgestellt wurden. „Bis 1999 gab es nämlich die Führerscheinklasse 3, mit der alles mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 7,5 t gefahren werden darf“, erklärt Witt.

Einfach Wildcampen

Wer meinte, er könne sich mit dem Wohnmobil einfach an einen schönen Platz in der Natur stellen, muss im Zweifelsfall tief in die Tasche greifen. Denn in den meisten europäischen Ländern ist Wildcampen verboten, teilweise gibt es sogar Geldbußen von bis zu 1500 Euro.

Hier finden Sie alle Informationen zum Wildcampen in Europa. Außerdem finden Sie hier Informationen zum Wildcampen in Deutschland.

Dort, wo Wildcampen erlaubt ist, hat Witt einen Tipp für besonders schöne Plätze: Google Maps. „Über die Satellitenbilder kann man tolle und abgelegene Plätze entdecken“, sagt die Camping-Expertin zu TRAVELBOOK.

Spontan nach einem Stellplatz suchen

Wer an einen Roadtrip mit Camper denkt, denkt oft, dass alles ganz spontan organisiert werden kann. Bei einigen Dingen stimmt das – aber die Stellplatzsuche gehört oft nicht dazu. Denn gerade im aktuellen Campingboom sind viele Plätze schon Monate im Voraus ausgebucht. Wer also nicht nur an einem, sondern an mehreren Orten campen möchte, sollte genug Zeit für die Stellplatzsuche einplanen. Witt empfiehlt, sich Apps wie Campercontact, Park4Night und Promobil Stellplatzführer herunterzuladen, die bei der Suche helfen.

Kosten falsch einschätzen

Camping-Urlaub ist gleich Low-Budget-Reise? Diese Annahme ist ein Fehler, den viele Camping-Anfänger begehen. Denn auch wenn im Vergleich zum klassischen Urlaub Kosten für Flieger oder Halbpension im Hotel wegfallen, gibt es auch beim Campen einige Zusatzkosten. So sollte man neben den Kosten für Sprit und Versicherungen auch einen finanziellen Puffer für Reparaturen einplanen. Je nach Strecke kommen zudem noch nicht geringe Kosten bei der Maut hinzu.

Auch interessant: So viel Mautgebühren zahlen Sie in den Ländern Europas

Kein Kleingeld an Bord haben

Sie haben in der Corona-Pandemie Bargeld für sich eigentlich komplett abgeschafft? Für Ihren Camping-Urlaub sollten Sie es wieder aufleben lassen. Denn in viele Straßen, Tunnel und Brücken in Europa muss eine Gebühr bezahlt oder eine Vignette gekauft werden – und dafür ist es ratsam, immer ein paar Münzen und kleine Scheine bei sich zu haben. Eine Ausnahme von dieser Regel bietet übrigens Norwegen. „Hier wird automatisiert das Kennzeichen registriert und eine Rechnung verschickt, wenn man das Land wieder verlassen hat“, erklärt Witt.

Keinen Überblick über Tempolimits haben

Den meisten ist bekannt, dass Deutschland was Tempolimits angeht, sehr liberal ist. Beim Blick auf die Straßenverkehrsordnungen anderer europäischer Länder wird schnell klar, wie liberal. Während in Deutschland 130 Kilometer pro Stunde vielerorts die Richtgeschwindigkeit ist, liegt hier in fast allen europäischen Ländern die festgeschriebene Höchstgeschwindigkeit teilweise, wie in den Niederlanden mit 100 Km/h, sogar noch weit darunter. Dabei sollte man unbedingt auf das jeweils geltende Tempolimit achten – sonst kann es richtig teuer werden. „Da jedes Land eigene Tempolimits definiert hat, sollte man sich am besten bereits vor der Einreise informieren und beachten, dass für Camper oft andere Grenzwerte gelten als für PKWs“, rät die Expertin.

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Nicht über die Folgen des Campens nachdenken

Ein Fehler, den leider immer noch viele Camping-Anfänger machen, ist, nicht auf die Umwelt zu achten. Das fängt schon damit an, dass man, wenn man in der Natur übernachten, duschen und Zähneputzen möchte, auch Shampoo, Zahnpasta, Spülmittel & Co. braucht, das biologisch abbaubar ist. „Wir empfehlen auch immer, einen kleinen Spaten einzupacken, mit dem notwendige Hinterlassenschaften vergraben und in die Kompostierung eingebracht werden können“, fügt Witt hinzu. Selbstverständlich sollte es auch sein, den fabrizierten Müll wieder mitzunehmen und zu recyclen.

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