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Routenvorschlag für eine 14-tägige Reise

Diese Orte lohnen sich auf einem Roadtrip ab New York

New York Roadtrip
New York ist eine großartige Stadt – und eignet sich bestens als Startpunkt für einen Roadtrip Foto: Getty Images
Anna Wengel
Freie Autorin

8. April 2023, 15:00 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Sie haben zwei Wochen Zeit und Lust, New York und Umgebung kennenzulernen? TRAVELBOOK-Autorin Anna Wengel (heute Chiodo) hat sich mit ihrem Mann auf die Reise begeben – und in zwei Wochen zahlreiche spannende Orte im New York State über Kanada bis zur US-Ostküste abgefahren. Hier gibt sie Tipps für einen 14-tägigen Roadtrip.

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Bevor wir losfahren, eins vorweg: Zwei Wochen sind nicht besonders viel für einen Roadtrip ab New York. Wenn Sie also mehr Zeit haben. verlängern Sie die Reise. New York und Umgebung haben so viel zu bieten, dass Sie hier locker Monate verbringen können. In zwei Wochen klappt es aber auch – gefällt Ihnen ein Ort besonders gut, kommen Sie eben nochmal wieder.

Das richtige Auto für den Roadtrip

Für nur zwei Wochen lohnt es sich nicht, ein Auto zu kaufen – finde ich und miete eins über das Internet-Portal „billiger-mietwagen.de“. Die haben günstige Angebote, selbst für SUV, die groß genug sind, um auch mal eine oder mehrere Nächte darin zu schlafen. Es gibt auch diverse amerikanische Anbieter für Vans und Motorhomes. Die Angebote, die ich gefunden habe, waren jedoch meist teurer, und man hätte gefühlt alles vom Bettzeug bis zum Teller extra bezahlen müssen. Daneben gibt es aber auch diverse Privatanbieter, die ihre Autos, Camper und Co. etwas günstiger vermieten, hier muss man ein bisschen auf die Suche gehen.

Von New York City über Staten Island und Easton nach Owego

Ich empfehle jedem, bei einem New-York-Roadtrip jede Menge Zeit für New York City selbst einzuplanen, einfach weil die Stadt toll ist. In dieser Route lassen wir sie trotzdem aus.

Unseren Mietwagen müssen wir am John F. Kennedy Airport abholen, also starten wir den Roadtrip dort und fahren via Belt Parkway Richtung Staten Island – so sieht man ein bisschen was vom Meer. Staten Island ist das erste kleine Highlight dieser Reise. Mansion neben Mansion, also Villa neben Villa, steht hier auf dem Todt Hill, dem mit 400 Metern höchsten Hügel in New York City – und zieht mich gedanklich in einen New-York-Film über das Leben der Reichen und Schönen.

Von Staten Island fahren wir weiter nach Newark. Das hat mir so wenig gefallen, dass ich den Stopp hier auslasse und empfehle, einfach weiterzufahren. Über die Route 78 fahren wir schließlich aus New Jersey heraus und nach Pennsylvania. Die kleine Stadt Easton eignet sich für einen kurzen Zwischenstopp. Hier können Sie etwa am Delaware River entspannen oder sich die Beine vertreten. Von Easton führen verschiedene Wege zum nächsten Ziel der Reise: Owego im Bundesstaat New York.

Wieso Owego?

Owego ist eine typische amerikanische Kleinstadt und einfach so charmant, dass sie auf der Route nicht fehlen sollte – obwohl die Stadt nichts Besonderes zu bieten hat. Wir haben sie zufällig entdeckt und uns direkt in sie verliebt. Vermutlich auch, weil das verregnete Owego, das mit leicht übertriebener und penibel angebrachter Herbst-Deko glänzte, mich sehr an Stars Hollow aus der Serie „Gilmore Girls“ erinnert hat. Bevor wir weiterfahren, kommt hier noch ein Restaurant-Tipp: Las Chicas Taqueria. Hier gibt es alle möglichen Tacos, Enchiladas & Co. – und alles ist lecker.

Mehr zu Owego erfahren Sie in unserem Podcast.

Owego
Owego ist eine typische amerikanische Kleinstadt Foto: Getty Images

Von Owego fahren wir direkt weiter zu den Niagarafällen. Wie toll die sind und von welcher Seite man sich die am besten anguckt, lesen Sie hier:

Über die Niagarafälle nach Kanada

Niagara selbst hat vielleicht nicht allzu viel zu bieten. Es lohnt sich aber, die Niagarafälle nicht nur von beiden Seiten, sondern auch zu verschiedenen Zeiten zu sehen. Gerade für die Kanada-Seite braucht man ein bisschen Zeit. Deshalb empfehle ich, hier mindestens eine Nacht zu verbringen. Wir haben die US-Seite bei Sonnenuntergang gesehen – pures Kitschstück und wirklich lohnenswert! – und die eindeutig beeindruckendere Kanada-Seite am nächsten Tag im Sonnenschein und bei über 20 Grad. Das hat uns besonders deshalb so gefreut, weil wir an den Wasserfällen ziemlich nass geworden sind.

Niagarafälle
Must-see: die Niagarafälle Foto: Getty Images

Von den Niagarafällen nach Toronto und Kingston

Nicht weit entfernt (128 Kilometer) von der Wasserfall-Grenze zwischen den USA und Kanada, liegt die Metropole Toronto. Wer kann, sollte sich für die Stadt ein paar Tage Zeit nehmen. Wer wie wir nur wenig Zeit für Toronto hat, sucht sich ein, zwei oder auch drei Highlights für seinen Besuch in der Stadt aus. Mehr über Toronto lesen Sie hier:

Von Toronto aus fahren wir weiter Richtung Kingston – und machen einen hübschen Naturstopp auf dem Weg. Der Presqu’ile Provincial Park bietet nach all dem Verkehr und der Stadtluft Natur und Ruhe. Ein Tipp: Parken Sie außerhalb des Parks. Da kostet es nichts, im Park zahlt man für das Parken rund 10 Euro (abhängig vom Tag mal mehr oder weniger). Der riesige Lake Ontario ist die optimale Ruheoase im Park. Wer ein bisschen mehr Zeit hat, besucht noch die kleine Insel Prince Edward.

Über verschiedene Straßen fahren wir weiter nach Kingston. Kingston ist eine kleine und, ich sage mal, vielschichtige Stadt. In Kingston hatte ich den besten Kaffee auf der gesamten Reise (Tipp: Northside espresso + kitchen – ein Café, das von zwei Frauen aus Melbourne geführt wird) und habe diverse Hipster’eske Orte entdeckt, wie etwa Graham’s Pharmacy – eine Traumkulisse für Instagram-vernarrte Traveller. Andererseits scheint Kingston von einer extrem hohen Zahl an Menschen mit Drogenproblemen bewohnt zu sein. Grenzstadt? Armut? Ich bin nicht sicher, was da los ist, aber auf jeden Fall widerspricht Kingston dem Klischee vom ach so sauberen und immer netten Kanada. Macht ja nichts.

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Über Wolfe Island zurück in die USA und ins Amischland

Von Kingston aus sind wir mit der Fähre nach Wolfe Island gefahren – und dann einmal über die nette kanadische Insel gelaufen, die offenbar einige Landsleute als Altersresidenz auserwählt haben, auf der insgesamt aber nicht viel los ist. Am Fährhafen Point Alexandria fährt eine winzige Fähre rüber zum amerikanischen Festland.

Ankunft in Cape Vincent, New York. Hier erwarten uns zwei grummelige Beamte, die extra lange ins Auto schauen, Standardfragen nach Grund der Reise, Aufenthaltslänge, Herkunft, Abflugdatum und so weiter stellen. Dann heißt es „Welcome to the USA“ und wir dürfen fahren. Und fahren mitten hinein ins Amischland. Kein Handyempfang. Wenig Zivilisation. Dafür weite Felder. Tatsächlich müssen wir nicht weit fahren, bis neben uns eine einspännige Pferdekutsche auftaucht. Auf der sitzt ein Mann mit Vollbart und Hut und neben ihm ein Mädchen im Teenageralter, mit Kittelschürze und Haube. Eine Weile fahren wir weiter durchs gefühlte Niemandsland, fragen uns, wie das Leben der Amisch wohl so ist, wieso Menschen mit einer derartigen Strenge leben wollen und diskutieren, welche Vorteile es hat, fernab von der übertechnologisierten Gesellschaft zu leben.

Auch interessant: USA-Urlaub – das erwartete mich bei der Einreise

Upstate New York und Ferris Lake Wild Forest

Durch die amerikanische Fast-Wildnis geht es weiter auf unserem Roadtrip rund um New York. Das Ziel: der Good Luck Lake im Ferris Lake Wild Forest. In der Nähe befinden sich der Black River Wild Forest und der West Canada Lake Wilderness, die bestimmt auch schön sind. Wir fahren durch die menschenleeren und teilweise kurvigen Straßen des Ferris Lake Wild Forest. Irgendwann kommen wir an dem Ort an, an dem laut Google Maps der Eingang zu Wald und See ist. Ein kleines Häuschen steht hier, in dem eine Liste ausliegt, in die sich Wanderer mit Bleistift eintragen können. Wir laufen los, in den Wald hinein über einen kleinen Pfad buchstäblich über Stock und Stein. Nach vielleicht 20 Minuten kommen wir am ruhigen, wirklich überaus friedlichen Good Luck Lake an. Wundervoll.

Good Luck Lake
Der Good Luck Lake ist ein hübscher Ruheort mitten im weiten Wald in New York Foto: Anna Wengel

Nicht ganz so wundervoll ist schließlich das nächste Ziel: Albany. Genauer: Cherry Hill in Albany. Wie sich die Reise zu dem Gruselhaus angefühlt hat, lesen Sie hier.

Connecticut Countryside und Yale

Nach der ersten Gruselerfahrung geht es weiter durch das herbstliche Connecticut, durch zahlreiche typisch amerikanische Kleinstädte mit Terrassen-umsäumten Häusern, USA-Flaggen und perfekt gestutzten Gewächsen in den Vorgärten. Und wieder erinnert mich alles an die Serie „Gilmore Girls“. Der Serien-Sehnsucht folgend, ist Yale in New Haven ein Ziel auf diesem Rund-um-New-York-Roadtrip. Leider ist die Stadt an diesem Tag wie ausgestorben und gefühlt nicht halb so spannend wie andere Elite-Uni-Umgebungen. „Gilmore Girls“-Fans finden weitere, aus der Serie bekannte Orte in Woodbridge und Hartford.

Gruselfreunde werden übrigens auch in Connecticut wieder fündig. Nahe der Stadt Easton befindet sich einer der gespenstischsten Friedhöfe der USA: der Union Cemetery.

Alternative: Boston, Harvard und Plymouth

Auf einem anderen Roadtrip rund um New York vor 16 Jahren waren Boston und Harvard für mich absolute Sehnsuchtsorte. Allen, die noch nicht da waren, empfehle ich auf jeden Fall diese alternative Route. Je nach Tempo sollte dafür der Anfang der Reise gestrafft werden. In Boston mindestens zwei, besser mehr Tage verbringen und sich von der kulturstarken Stadt inspirieren lassen. Ein absolut lohnenswertes Ziel ist das knapp sieben Kilometer entfernte Cambridge und dort die Harvard University. Besonders geliebt habe ich hier die umliegenden Buchläden, wie etwa den Harvard Bookstore.

Nun geht es langsam wieder Richtung New York City. Hier sollte man einen kleinen Umweg nach Plymouth einplanen. Warum? Dort steht eine originalgetreue Nachbildung der Mayflower, also jenes Schiffs, mit dem die Pilgerväter einst nach Neuengland kamen. Von hier geht es entweder durch das Landesinnere von Massachusetts und Connecticut oder an der Küste entlang zurück nach New York City.

Boston
Boston hat viel zu bieten und lohnt daher auch einen längeren Aufenthalt Foto: Getty Images

Letzte Station: Long Island

Am Ende unseres New-York-Roadtrips geht es nach Long Island. Long Beach ist nicht weit vom John F. Kennedy Airport entfernt. Wer mehr Zeit hat, taucht tiefer ins Leben auf Long Island ein und stattet den Hamptons einen Besuch ab. Das ist der Teil Long Islands, in dem viele wohlhabendere New Yorker leben.

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Die Route im Überblick

New York City – Staten Island (New York) – Easton (Pennsylvania) – Owego (New York) – Niagarafälle (USA und Kanada) – Toronto – Presqu’ile Provincial Park und Prince Edward – Kingston – Wolfe Island – Upstate New York – Boston – Harvard – Plymouth – Yale, New Haven – (Woodbridge und Hartford), (Union Cemetery in Easton, Connecticut) – Long Island

Themen New York USA
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