31. Januar 2025, 11:11 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Einmal die Westküste der USA auf einem Roadtrip erkunden – für viele ist das ein Lebenstraum. Unser Autor hat sich ihn erfüllt, und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. In diesem Reisebericht zeigt er die Highlights seines Roadtrips mit dem Start- und Zielpunkt Los Angeles.
Weltmetropolen, beeindruckende Natur, Sonne pur – und Esel. All das habe ich an der Westküste der USA gesehen und erlebt, und genau diese Vielfalt macht die Region zu einem der beliebtesten Reiseziele der Welt. In diesem Artikel stelle ich meine persönliche Roadtrip-Route vor, um diese außergewöhnliche Gegend zu erkunden – eine Reise, bei der wirklich jeder auf seine Kosten kommt.
Übersicht
Die bekannteste Küstenstraße der Welt
Nach der Landung in L.A. machen wir uns zunächst auf den Weg zur Autovermietung. Wir haben Glück in der Buchungsklassen-Lotterie – und bekommen die Schlüssel für einen schwarzen Ford Expedition ausgehändigt. Ein echtes amerikanisches Schwergewicht: Die Rückbank fehlt, stattdessen gibt es zwei große Sessel, die den Mitfahrern hinten maximalen Komfort bieten. Der Kofferraum schluckt unsere vier großen Koffer, als wären es Handgepäckstücke. Dieses Auto begleitet uns also für die nächsten 14 Tage. Wir fahren los und starten voller Vorfreude unsere Spotify-Playlist „Roadtrips“. Die erste Etappe nach unserer Ankunft in Los Angeles ist die zweistündige Fahrt über den berühmten Highway No. 1 nach Santa Barbara, einem charmanten Küstenort in Kalifornien.
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Santa Barbara beeindruckt mit wunderschönen Stränden, mediterranem Flair und einem entspannten Seefahrer-Ambiente. Ein bis zwei Tage reichen hier vollkommen aus, um die Gegend zu erkunden. Mein Tipp ist, Fahrräder oder Roller zu mieten, um Santa Barbara auf die wohl lässigste Weise zu erleben. Auf dem Radweg entlang der Küstenstraße kilometerweit durch die Sonne zu fahren, den warmen Sommerwind zu spüren und die vielen majestätischen Palmen zu bewundern, ist purer Genuss und vermittelt das Gefühl von Freiheit, was so typisch amerikanisch ist. Mit etwas Glück könnte man sogar Prinz Harry begegnen, der im nahegelegenen Montecito lebt.
Von Santa Barbara geht es weiter über den berühmtesten Abschnitt des Highway No. 1, der direkt an der Küste entlangführt. Die Fahrt bis nach San Francisco dauert etwa sieben Stunden. Wenn man diese Strecke als zu lang empfindet, kann man einen Zwischenstopp in Monterey einlegen – ein Ort, der in seiner entspannten Atmosphäre an Santa Barbara erinnert.
Egal, ob man durchfährt oder Pausen einlegt – die Strecke ist immer spektakulär. Atemberaubende Ausblicke auf den Pazifik sind garantiert. Entlang des Highways gibt es zahlreiche Viewpoints, an denen viele anhalten, um Fotos zu machen oder einfach die Schönheit der Natur zu genießen.
3 Tage in San Francisco – was sollte man gesehen haben?
In San Francisco angekommen, führt natürlich kein Weg an den Klassikern vorbei: Die Golden Gate Bridge, Alcatraz und die Cable Cars gehören einfach dazu. Ein besonderer Tipp ist, die Alcatraz-Tour zum Sonnenuntergang zu machen. Während der etwa 45-minütigen Überfahrt zur Gefängnisinsel genießt man einen außergewöhnlichen Blick auf die Skyline von San Francisco und die Golden Gate Bridge – perfekte Fotomotive. Wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, kann man vorher noch Fisherman’s Wharf und die Piers erkunden. Besonders Pier 39 bietet ein Highlight: Die Seelöwen, die dort dösen oder spielen, sind ein echter Hingucker.
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Ein Spaziergang durch die Straßen von San Francisco gehört ebenfalls zu den Erlebnissen, die man nicht verpassen sollte. Ein Halt sollte Chinatown sein, das größte asiatische Viertel außerhalb Chinas. Die traditionellen Gebäude, authentischen Restaurants und bunten Souvenirshops machen diesen Stadtteil einzigartig. Allerdings sprechen viele Menschen dort nur wenig Englisch, was die Verständigung erschweren kann. Dennoch ist es eine spannende Gelegenheit, eine andere Kultur kennenzulernen.
Von Chinatown aus ist es dann nur ein kurzer Weg in die Innenstadt. Hier locken große Kaufhäuser wie Macy’s sowie Flagshipstores bekannter Marken wie Nike, Apple und Levi’s zu einem ausgiebigen Shopping-Bummel. Nach dem Trubel der Innenstadt lohnt sich ein Besuch am Alamo Square, wo die berühmten Painted Ladies stehen – die ikonischen, bunten Häuser, die weltweit bekannt sind. Nach einer Fotosession kann man sich im Park entspannen, vom Shopping erholen und die Atmosphäre der Stadt auf sich wirken lassen.
Die vielfältigen Nationalparks der US-Westküste
Nach den ersten Tagen in den Städten Kaliforniens zieht es uns in die Natur. Der nächste Stopp auf unserem USA-Roadtrip ist der Yosemite-Nationalpark, etwa 3,5 Stunden von San Francisco entfernt. Auf der Strecke hin zu den Nationalparks sind wir fast immer ganz alleine unterwegs und man spürt die Weite und Größe Amerikas. Im Yosemite Park angekommen, bin ich dann überwältigt von den wunderschönen Berglandschaften, den spektakulären Wasserfällen und den riesigen Mammutbäumen. Für Wanderbegeisterte ist der Yosemite-Nationalpark ein wahres Paradies. Besonders beeindruckend sind die Mammutbäume, von denen der größte eine Höhe von 64 Metern und einen Umfang von 30 Metern hat.
Von der Berglandschaft geht es dann in die Wüste, ins Death Valley. Die endlose Weite, die ungewöhnlichen Gesteinsformationen sind unbeschreiblich. Und wieder haben wir das Gefühl, allein auf der Welt zu sein, weil wir gefühlt stundenlang keinem anderen Auto begegnen. Besonders skurril finde ich den kleinen Ort Beatty am Rand des Death Valleys, wo mehr Esel als Menschen unterwegs sind. Sie kommen aus den Bergen und stehen im ganzen Ort verteilt herum, als hätte man sie als Statisten aufgestellt, um dem Ort ein wenig Charme zu verleihen. Ein Hinweis: Im Sommer kann es hier extrem heiß werden – Temperaturen über 50 Grad sind dann keine Seltenheit.
Nach dem Death Valley führt uns unsere Reise weiter zum Grand Canyon in Arizona. Unterwegs machen wir einen Zwischenstopp in Las Vegas. Die Wüstenmetropole mit ihren Kasinos und Nachbildungen ägyptischer Pyramiden oder des Eiffelturms bietet einen kuriosen Kontrast zur Natur. Für mich ist Las Vegas allerdings trotzdem die größte USA-Roadtrip-Enttäuschung der Reise, denn mir ist hier alles viel zu künstlich und übertrieben. Der Grand Canyon selbst ist dann aber wieder ein Highlight für sich. Für Wanderfans empfehle ich, dort etwas länger zu bleiben. Wenn man nicht so viel Zeit hat, kann man die Region auch bei einem Rundtrip um das Massiv erkunden.
Was man in 5 Tagen Los Angeles sehen kann
Nach den vielen Kilometern, die wir in den vergangenen Tagen zurückgelegt haben, kehren wir nun wieder in die städtische Zivilisation zurück. Los Angeles erwartet uns mit seinen bekannten Sehenswürdigkeiten: dem Walk of Fame, Hollywood und dem Santa Monica Pier. Doch die Stadt hat weit mehr zu bieten. Besonders beeindrucken mich die Strände der Region, die man oft etwas außerhalb der Stadt findet. Während Klassiker wie Long Beach häufig überlaufen und stellenweise verschmutzt sind, entdecke ich in Newport Beach und Laguna Beach im Orange County wahre Küstenparadiese. Diese südlich von Los Angeles gelegenen Strände sind deutlich ruhiger, sauberer und laden zu einem entspannten Aufenthalt ein.
Ein weiteres Highlight war der Besuch von Beverly Hills und dem Rodeo Drive. Die Straßen dort strahlen puren Luxus aus, und mit etwas Glück kann man Prominente oder bekannte Persönlichkeiten sehen. Auch wenn mir das nicht vergönnt ist, ist es faszinierend, die exklusive Welt mit ihren Designerläden und prachtvollen Autos zu erleben. Für Autoliebhaber ist der Rodeo Drive besonders reizvoll: Hier reiht sich ein Bentley an einen Lamborghini, und Ferraris gehören zum Straßenbild.
Apropos Autos: Ein besonderer Tipp für Autofans sind die selbstfahrenden Autos, die man hier so leicht bestellen kann wie ein Uber. Anfangs ist es ungewohnt, die Kontrolle abzugeben, doch am Ende bin ich begeistert von dieser modernen Art des Reisens. Nach den Eindrücken des Luxus zieht es mich zu „The Grove“, einem stimmungsvollen Einkaufs- und Unterhaltungszentrum. Neben eleganten Geschäften bietet es auch einen Streetmarket mit vielfältigen Food-Ständen zu moderaten Preisen – eine willkommene Abwechslung.
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Zum Sonnenuntergang besuche ich Venice Beach, dessen besondere Atmosphäre von der Kombination aus Strand und der bekannten Skater-Community geprägt wird. Der Tag klingt also perfekt aus in einer Rooftop-Bar mit Blick auf Palmen und das Meer. Alternativ bietet das Griffith-Observatorium einen weiteren eindrucksvollen Ort, um den Sonnenuntergang zu genießen. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick auf die Skyline von Downtown Los Angeles. Die Stadt hat so viele Facetten, die es zu entdecken lohnt – von glamourösen Hotspots bis hin zu entspannten, versteckten Oasen.
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Mein Fazit zum großen USA-Westküsten-Roadtrip
Einen USA-Roadtrip wie diesen kann man unterschiedlich lang gestalten. Ich empfehle, mindestens 12 Tage einzuplanen. Aber auch eine Reisedauer von drei Wochen ist für diese Route keine Seltenheit. Besonders, wenn man viel Zeit in den Nationalparks verbringen will, sollte man lieber etwas länger bleiben. Die beste Reisezeit ist der Frühling oder Herbst. Ich kann den Herbst empfehlen, wir hatten es während unseres 14-tägigen Trips stets angenehm warm, aber nicht zu heiß.
Die Route hat mich mit ihrer Vielfalt begeistert: Strände, Berge, Wüste – und natürlich die außergewöhnlichen Städte. Eine Reise, die ich jederzeit wieder machen und weiterempfehlen würde – aber natürlich nur mit der entsprechenden Musik. Wie Fleetwood Mac sagen würden: „Go your own way“!