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Wild Atlantic Way

Der perfekte Küsten-Roadtrip durch Irlands Westen

Eine Wanderung durch Irlands saftig grüne Landschaft wirkt Wunder. Angeblich weist die irische Landschaft vierzig verschiedene Grüntöne auf. Das liegt vor allem am vielen Regen und an den milden Wintern.
Eine Wanderung durch Irlands saftig grüne Landschaft wirkt Wunder. Angeblich weist die irische Landschaft vierzig verschiedene Grüntöne auf. Das liegt vor allem am vielen Regen und an den milden Wintern. Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

13. Oktober 2019, 14:45 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Über 2500 Kilometer schlängelt sich der Wild Atlantic Way an der Westküste Irlands entlang, von der Halbinsel Inishowen im Norden bis Kinsale im Süden. TRAVELBOOK verrät, welche Stationen sich auf einer der längsten markierten Küstenrouten der Welt und dem wohl wildesten Roadtrip Europas lohnen – mit großer Übersichtskarte!

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Nur wenige Reisende werden die volle Länge des Wild Atlantic Way abfahren. Aber für welchen Teil man sich auch entscheidet, die Natur ist überall rau und schön – trotz des Wetters. TRAVELBOOK zeigt, gemeinsam mit dem privaten Wohnmobil-Vermittler PaulCamper, einen Teilabschnitt, der mehr als 1200 Kilometer von Donegal im Norden der Insel entlang der Westküste bis zur Stadt Cork führt. Dazu gibt es viele Tipps.

Idealerweise plant man mindestens eine Woche für den Roadtrip ein, besser zwei. Zwischendurch warten zahlreiche weitere Highlights und Fotospots, die nicht alle in der Karte eingezeichnet sind.

Die Übersichtskarte der Rundfahrt

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Startpunkt: Donegal

Der Wild Atlantic Way beginnt eigentlich im äußersten Nordwesten Irlands: in Derry. Wer nicht ganz so viel Zeit mitbringt und die Route nicht komplett abfahren will, für den bietet sich die kleine Stadt Donegal als Ausgangspunkt für eine Tour entlang der Westküste des Landes an. Das Städtchen liegt an dem Fluss Eske und beherbergt das berühmte Donegal Castle. In der Stadt kann man zudem ein altes Bahnhofsgebäude besichtigten, das zum Museum umgebaut wurde und Besuchern die Eisenbahngeschichte Irlands näher bringt. Für Naturliebhaber bietet der nahe gelegene Donegal Bay Aussicht auf Robbenkolonien, Kraniche und Kormorane.

Küstenfahrt bis nach Mullaghmore

Von Donegal führt eine gut ausgebaute Straße rund 45 Kilometer an der Küste entlang nach Mullaghmore. Die Stadt liegt traumhaft schön am Atlantik und bietet Sehenswertes sowohl für Naturfreunde als auch Kulturliebhaber. Steinplatten ragen hier weit in die See hinaus – ein beeindruckender Anblick! Ebenfalls empfehlenswert: ein Besuch des Cassiebawn Castle, das inmitten saftiger grüner Wiesen steht und ein tolles Fotomotiv hergibt.

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Fahrt nach Downpatrick Head

Etwa 120 Kilometer von Mullaghmore entfernt liegt Downpatrick Head, eine Landzunge, die weit in den Atlantik hinausragt und spektakuläre Weitblicke bietet. Am besten, man erkundet die Landschaft bei einem ausgiebigen Spaziergang. Empfehlenswert ist zudem die Besichtigung der einst vom irischen Nationalheiligen St. Patrick im 5. Jahrhundert erbauten Kirche, deren Ruinen noch heute an diesem historischen Ort zu bestaunen sind. Der Fels, der einzeln vor der Landzunge im Meer hervorragt, steht der Legende nach ebenfalls mit St. Patrick in Verbindung: Durch einen Schlag mit seinem Hirtenstock soll der Schutzheilige diesen vom Festland abgetrennt haben, um einen heidnischen Herrscher zu bestrafen.

, Downpatrick Head, Irland
Dramatische Küstenlandschaft auf der Landzunge Downpatrick Head Foto: Getty Images

Auf nach Achill Island!

Achill Island, die größte Nebeninsel Irlands, ist etwa 100 Kilometer von Downpatrick Head entfernt und über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Hier leben nur rund 2700 Menschen, da die meiste Fläche mit Torfmooren bedeckt und somit nicht bebaubar ist. Ein Abstecher auf die Insel lohnt sich wegen ihrer spektakulären steilen Felswände dennoch, zudem finden sich hier Zeugnisse uralter Kultur, zum Beispiel monolithische Gräber. Der deutsche Schriftsteller Heinrich Böll verbrachte auf Achill Island viele Urlaube und wurde so zu seinem Irischen Tagebuch inspiriert.

Nächster Halt: Clifden 

Die kleine Stadt Clifden hat rund 3000 Einwohner und liegt inmitten pittoresker Bergketten. Der Ort zeichnet sich vor allem durch die bunten Fassaden der Geschäfte und Wohnhäuser aus. Aufgrund der vielen Besucher, die hierherkommen, ist das Städtchen sehr lebendig, es gibt viele Cafés und Pubs, in denen man schnell mit Einheimischen ins Gespräch kommt.

Clifden
Blick über die idyllische Kleinstadt Clifden Foto: Getty Images

Abstecher nach Galway

Die für ihre Musikszene bekannte Stadt Galway ist nur etwa eine Autostunde von Clifden entfernt. Rund 80.000 Einwohner leben hier direkt am Atlantik, das Nachtleben ist geprägt von irischem Gesang und Tanz. Tagsüber können in Galway die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer besichtigt werden. In den verschlungenen Gassen der Stadt tummeln sich zahlreiche Galerien und Händler. Im Jahr 2010 ist Galway Kulturhauptstadt.

Weiter in den Süden nach Loop Head

Es folgt die bisher längste Etappe der Irland-Rundfahrt in Richtung Süden. Nach einem Zwischenstopp bei den berühmten Cliffs of Moher geht es weiter nach Loop Head, einer spitz zulaufenden Landzunge, die von der Shannon-Mündung auf der einen Seite und dem wilden Atlantik auf der anderen umschlossen ist. Der Anblick des tosenden Meeres und der steilen Klippen ist so beeindruckend, dass ein Teil der berühmten „Star Wars“-Saga an diesem Ort gedreht wurde. Ingesamt sind es von Galway nach Loop Head etwa 150 Kilometer.

Loop Head
Die Klippen auf der Landzunge Loop Head Foto: Getty Images

Nächster Halt: Dingle und Blasket Islands

Die kleine Hafenstadt Dingle liegt etwa 150 Kilometer von Loop Head entfernt im Südwesten Irlands. Schöne Sandstrände kombiniert mit einer rauen Landschaft machen die Umgebung zu einem Paradies für Wanderer. Nur wenige Kilometer trennen Dingle von der unbewohnten Insel Blasket Islands – auf Nachfrage wird man von einem der Birdwatching-Boote in Dingle mitgenommen und dort abgesetzt. Auf der Insel können verlassene Steinhäuser und einsame Strände besucht werden.

Blasket Island
Blasket Island liegt nicht weit vom Festland entfernt. Einst war die Insel bewohnt – heute sind die Cottages verlassen und zerfallen mehr und mehr. Foto: Getty Images

Die nächste Insel ruft: Skellig Michael

Wer genug Zeit mitbringt, sollte sich einen Besuch auf der Insel Skellig Michael nicht entgehen lassen, auf der ein schwer zugängliches mittelalterliches Kloster steht. Private Bootsbesitzer fahren Besucher bei gutem Wetter auf Nachfrage von Portmagee aus zur Insel. Der Aufstieg zu deren höchster Stelle ist beschwerlich, aber mehr als lohnenswert.

Mit der Seilbahn nach Dursey

Dursey ist ein kleines Eiland südlich von Skellig Michael und wurde einst von Mönchen gegründet. Heute ist die Insel fast unbewohnt und kann mit Irlands einziger Seilbahn vom Festland aus erreicht werden. Mit ein wenig Glück lassen sich von hier aus Wale und Delfine beobachten.

Mit einer Seilbahn erreicht man Dursey vom Festland aus
Mit einer Seilbahn erreicht man Dursey vom Festland aus Foto: Getty Images

Cork als krönender Abschluss

Nach so viel Natur gibt’s zum Abschluss noch mal etwas Stadtleben: Etwa 150 Kilometer entfernt von Dursey liegt die im 6. Jahrhundert gegründete Großstadt Cork, die aufgrund ihrer großen kulturellen Vielfalt und zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten unbedingt einen Besuch wert ist. Lohnenswert ist etwa ein Bummel über die St. Patrick‘s Street und den Sullivan‘s Quay, zudem gibt es verschiedene Museen, die unter anderem die durch Religionskriege geprägte Vergangenheit der Stadt thematisieren.

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